REZET - Truth In Between

Verfasst von Michael Toscher am 26. Januar 2021.

VÖ: 29.01.2021
(Metalville)

Style: Heavy/Thrash Metal

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REZET

Dass die Wahrheit der Dinge irgendwo in der Mitte liegt, wollen REZET auf dem fünften Studiolongplayer beweisen, und sie tun es nach wie vor auf Basis von Melodischem Thrash; ebenso fleißig wird wieder im traditionellen Heavy Metal-Sektor gegraben. Erwartungsgemäß gibt’s kraftvolle Riffs, superbe Melodielinien in Serie, dazu phantastische Rhythmustempowechsel und emotionsintensive Stimmungswechsel vom Feinsten. Abwechslungsfaktor wird bei alledem groß geschrieben.

„Deczeived By Paradise“ und „Populate, Delete, Repeat“ werden durch fette METALLICA-Riffs dominiert, „Jailpit“ geht mitsamt eindringlicher Background- Vocals als SUICIDAL TENDENCIES-angehauchte (!) Nummer durch, während „Never Satisfied“ nicht nur bezogen auf den Songtitel starke JUDAS PRIEST-Schlagseite besitzt. Heftige SLAYER-Influenca versprüht der von Southernlastigen Parts aufgelockerte Feger „(Un)Certain Crimes“. Auch ein druckvoller Melodic-Smasher wie „Renegade“ weiß durch Wucht, Melodie und Härte zu überzeugen.

So schön das alles ist, irgendwie fehlt den Schleswig-Holstein Heavy Thrashern REZET so etwas wie eine sich vom Wust der anderen Songs abhebende Hymne, somit gerät das Album so gut es handwerkstechnisch gesehen auch ist, in Gefahr, bei aller spielerischen Finesse variabel zu agieren, was über weite Strecken bestens gelingt, dass die Songs an einem vorbeirauschen, ohne das letzten Endes etwas davon hängen bleibt. Leider fehlt der Scheibe bei allers spielerischen Brillianz die an sich im hohen Grünbereich anzusiedeln ist, noch der alles entscheidende Kick.

REZET haben trotz fehlender Überhymne sehr vieles richtig gemacht, womit ein weiteres bockstark traditionelle Heavy Kante mit derber Thrashelementrezeptur miteinander fusionieren lassender Albumrelease auf der Habenseite verbucht wird.

Fazit: Ein heftiges Thrashfeuerwerk auf tollem 8 Punkte Level, dem trotz aller spielerischen Klasse und Finessenreichtum ein Ausreißer nach oben fehlt. 8/10
Michael Toscher