MENTALLY BLIND - Stage: Zero
VÖ.: 10.02.21
(Blood Blast Distribution)
Genre:
Metalcore
Homepage:
MENTALLY BLIND
Viel an Informationen wurde einem bei der Vorstellung des Debütalbums des 5ers aus Breslau nicht mit auf den Weg gegeben. Das Netz gibt über die augenscheinlich noch recht jungen Polen auch nur her, dass vor „Stage: Zero“ neben einem Demo ("Judgement Day" 2012) bislang nur zwei EP’s ("Where the End Begins" 2013 u. "The Perception" 2015) als Veröffentlichungen zu Buche stehen. Immerhin hatte es ihr Sänger Antek Olech bei der NORTHLANE Vokalisten-Suche im internationalen Casting unter die ersten zehn geschafft. Ich muss gestehen – sogar zurecht. Über die zehn Tracks hinweg gibt er eine ansprechende Visitenkarte seines Stimmumfangs ab. Ob Screams, Death-Shouts oder anständigen Klargesang, sein Repertoire ist schon recht breit aufgestellt. Musikalisch erwartet den Hörer viel Abwechslung. Im Großen und Ganzen spielt sich das Songmaterial im Metalcore mit gelegentlichen Ausflügen in den Death- und Modern Metal ab. Angereichert mit oft recht progressiv ausgelegtem Gitarrenspiel bei wirklich interessanten und abwechslungsreichen Arrangements schafft man es immer wieder die Spannung nahezu in jedem Song recht hoch zu halten. Beispielsweise stellt der Opener „Somewhere You‘d Never Go“ durch seine Progressivität in der Grundauslegung eine erste Herausforderung für der Hörer dar. Beschäftigt man sich jedoch näher mit dem Aufbau des Stücks gewinnt es schnell an Klasse. Breaks an der richtigen Stelle, geschickt eingebaute Stimmungswechsel in der musikalischen Auslegung und eben dazu der passende Wechselgesang – kommt echt gut. Das darf man neben dem recht modern angestrichenen „The Loop“ auch dem eher aggressiv ausgelegten „Saviour Self“ attestieren. Klassischer Metalcore findet sich in „One For No One“ wieder und stellt aufgrund seines Ohrwurmcharakters eines der Album Highlights dar. ANNISOKAY lassen hier Grüßen. In diesem Zusammenhang darf man als Vergleichskombos hierzulande mit Abstrichen noch ANY GIVEN DAY oder RISING INSANE anführen, um das Spektrum der Polen grob zu umreißen. 41 wirklich abwechslungsreiche Minuten, die wie im Fluge vergehen und auch beim mehrmaligen Hören keine Langeweile aufkommen lassen.
„Stage: Zero“ – ein echt cooles Debüt!
Punkte: 8,5/10