STORM SEEKER - Guns Don't Cry


VÖ: 29.01.21
(Eigenproduktion)

Style: Piraten Folk-Metal

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STORM SEEKER

Auf das zweite Album der Neusser Folk Metalcombo STORM SEEKER dürfte die Piratenmetal-Fangemeinde schon sehnsüchtig gewartet haben. Klassisch nach vorn gehender Irisch Folk Speed Rock im Stile von lässiger Beschwingtheit á lá FIDDLER'S GREEN trifft grobkörnig räudigen Piratencharme vom Schnittmunster ALESTORM. Doch das war längst nicht alles. Ab der zweiten Albumhälfte greift bekanntere Genrekollegschaft wie „MR. HURLEY UND DIE PULVERAFFEN, TANZWUT und ORDEN OGAN-Frontmann Sebastian „Seeb“ Levermann den Ladys and Gentleman von STORM SEEKER hilfreich unter deren Arme.

Ausgefallenes sowie arttypisches Instrumentarium (Cello, Nickelharp, Flöte und Hurdy Gurdy sorgen für speziellen Anstrich,) gehört selbstverständlich als schmückendes Beiwerk dazu, wobei die zwei Ladys im Quintett Fabienne und Sandy sowohl gesanglich wie mit ihrer Kunst am erwähnten Instrumentarium für bunte Farbtupfer sorgen, die dem Gesamtsound von STORM SEEKER prima zu Gesicht stehen. Zweifellos ist diese reichlich talentierte Combo echter Stimmungsgarant für knallige, die Bühnenbretter mächtig zum Wackeln bringende Live-Sessions.

Um schrägen Geschichten über heftige Piratenabenteuer auf hoher See gewachsen zu sein bedarf es einer kräftigen Portion guter Laune, Abenteuerfaible und nicht zwingender Durst auf Rum und Schiffszwieback, (Äpfel, Portwein, Brot und Bier tun's auch) sobald an Bord des stolzen Schiffes STORM SEEKER alle Segel gerefft, der Anker gelichtet und wagemutig in See gestochen wird.

STORM SEEKER haben soviel steht fest, das breite Piraten Metal-Spektrum einschließlich dazugehörigem Hauch Seeräuber-Romantik auf der Pfanne, egal ob treibend flotter knallhart nach vorn gehender Speed-Folk vom Typus „How To Be Pirate“, „Naval Hitchhike“, „Gun's Don't Cry“, fesselnden Groovesmasher mit Theatralischem Sphärenlevel Marke“ „Shot This Ship Down“ oder herrlich spannungsgeladene Epen die schleppende Pathosorgien, fesselnde Atmosphärendynamik und tanzbare Saufmetalkaskaden bei „Deathwatch Beetle Party“ veredelt von MR HURLEY UND DIE PULVERAFFEN zu einer fließenden Mischung verbinden. „Maelstrom“ zeigt sich trotz der Tatsache, dass es sich bei dem Stück um eine nordische Legende handelt, ausschweifend tanzwütig, da ist es auch kein Zufall, wenn TANZWUT hier mitinvolviert sind, einzig das mit selsam verzerrten Tönen Stirnrunzeln auslösende Keyboard wirkt bei dem Stück etwas deplaziert. Nachdenkliche Melancholik bricht sich bei „One More Day“ Bahn, von mystischer Theatralik umgeben weist „Kompass“ von kräftigem Hauch Exotik-Faible umringt auf sichere Weise den Weg zu unentdeckt gebliebenen Inseln der Geheimnisse über die weiten Ozeane, wo es Schätze gibt, die nur darauf warten, von abenteuerlustigen Piraten entdeckt zu werden, ehe „Row, Row, Row“ mittels Folkigem Rock Einschlag von betörendem Flötenklang begleitet unwiderstehlich Aufbruchsstimmung verbreitenden Abenteuerspirit freien Lauf lässt. Für „Sextant“ steuert ORDEN OGAN-Sänger Sebastian „Seeb“-Levermann Kostproben seines stimmlichen Könnens in belebendem Kontrast bei, wodurch dieses zwecks Nautik unentbehrliche optische Mess-Instrument für das Bestimmen der Gestirne wirkungsvoll zur Geltung kommt. Einzig das überflüssige Cover der blöden Schlagerschnulze „Itsy bitsy teenie weenie honolulu Strandbikini“ uuuuääähhhh (!) will irgendwie nicht wirklich ins Bild passen, obwohl der Polonäsetrack angereichert durch kräftige Portion Speed zumindest über gesunden Humor verfügt. Am Ende bleiben abzüglich Juxtrack 33 Minuten abenteuerlicher Piraten Folk Metal, die ihre berauschende Wirkung je öfter sie ins Ohr dringen zunehmend entfalten.

Fazit: Stimmungsvoller Bombast-Piraten Folk Metal mit reichlich Energie, der gleichermaßen je nach Fasson zum Headbangen, lockeren Tanzbeinschwingen und auch mal gemütliche Momente zum Schunkeln in der Taverne offenbarend, sich weder vor ALESTORM noch FIDDLERS GREEN verstecken muss. - Ahoy! 8/10

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