KORPIKLAANI - Jylhä


VÖ: 05.02.2021
(Nuclear Blast Records)

Style: Folk Metal

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KORPIKLAANI

Fiel das Vorgängeralbum 'Kulkija' stellenweise recht sperrig aus, gehen KORPIKLAANI mit „Jylhä“ mindestens zwei Schritte zurück in Richtung Eingängigkeit. Noch immer fließt reichlich Folkspirit in den Adern der Waldleute um Janne Järvelä. Mit „Verikoira“ wird eingangs gleich richtig fettes Brett voll ins Mett gehauen. Als weitere richtig ins Blut gehende Folkgroover stellen sich das fulminante Doppel„Sanaton maa“/ “Kiuru“ sowie flotte Tanzbeinschwingkompatible Humpaa-Feger vom Kaliber „Pohja“, „Huolottomat“ sowie das im Banjostyle sehnsuchtsvoll rockende mit einem Hauch Wildwestromantik versehene „Pidot“heraus. Auch das überraschend düstere 6:20 Minuten Schlußepos „Juuret“ macht eine mehr als passable Figur. Zwischen solchen Bringern stehen einige belanglose zum Teils durch unnötige Sperrigkeit sich auszeichnende Nummern wie „Tuuleton“, „Miero“ oder „Anolan aukeat“. Lagerfeuerromantik gehört bei etwas mehr als 60 Minuten Gesamtspielzeit wie selbstverständlich dazu.

...Und weiter zieht der bärtige Naturwanderer, von dessen mystischen Abenteuergeschichten und Sagen dieses Album erzählt, der sich wie das Coverartwork zeigt, plötzlich in einer von Trostlosigkeit erfüllten Welt wieder findet. Sicher bleiben frühe-KORPIKLAANI-Genremeilensteine wie 'Spirit Of The Forest', 'Voice Of Wilderness', 'Tales Along This Road' und 'Tervaskanto' unerreicht,doch ist die Wäldergemeinschaft mit 'Jylhä' schon mal auf dem Richtigen Weg, obwohl das Album auf stattliche Länge von 13 Songs aufgebläht wurde, etwas weniger Quantität statt mehr Qualität wäre für Finnlands urige Folkmetal-Barden ratsamer gewesen.

Fazit: Ein knapp im schwachem Grün-Sektor sich niederlassendes Gesamtresultat, dessen Inhalt trotz angenehm richtungsweisender Tendenz nach oben zeitweise auch so einiges vom erlesenen Qualitätslevel der frühen KORPIKLAANI-Wanderungen durch die Geheimnisse der tiefen Wälder im Land der 1000 Seen vermissen lässt.

Fazit : 'Jylhä' weist der finnische Folkmetal-Institution den richtigen künftig noch um einiges trittsichererer zu beschreitenden Weg. 7,5/10