PHILM - Time Burner


VÖ: 19.02.2021
(Metalville)

Style: Avantgarde Rock/Metal

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PHILM

PHILM wer, wie bitte, was? Nein, die Rede ist nicht von einem Film, sondern einem Trio, in dessen Reihen sogar Dave Lombardo vorübergehend Schlagzeug spielte während er seine Auszeit bei SLAYER nahm, um anno 2002 wieder bei den texanischen Thrash-Königen als etatmäßiger Stöckeschwinger fest einzusteigen.

Obwohl der Aspekt 'Abwechslung' laut Info betont wird, bleiben die Songzutaten widersprüchlicherweise immer gleich: PINK FLOYD lastige Sphärensounds, Heavy Metal-Anteile, dazu ein kräftiger Schuß Funk, Hardcore und Crossover, und wenn noch Jazzgedudel hinzu kommt, ist bei aller Liebe zur Musik (oder sollte ich diesen seelenlosen Fusions-Collagensound besser als 'Kleister' bezeichnen?) Ende im Gelände. Nichts gegen abgefahrene Musik, aber bitte mit Seele und Struktur. Ob dies nun unter 'Avantgarde' Rock/Metal fällt steht auf einem anderen Blatt. Funktionierte die Mixtur aus Rock,Thrash und Postcore wunderbar harmonisch fehlt es dem aktuell verzapften Hybrid aus Avantgarde Rock/Metal, Hardcore, Crossover und Funkanteil vor allem an Harmonie. Der extreme Richtungswechsel macht sich zu deutlich bemerkbar. Fakt ist: Von der Klasse des starken 2014er-Werkes 'Fire From The Evening Sun' das eine Serie echter Songperlen wie „Lady Of The Lake“ oder „Lion's Pit“ stilsicher verband, sind PHILM, das Trio um Sänger/Multiinstrumentalist Gerry Nestler anno 2021 auf 'Time Burner' stilistisch wie inhaltlich meilenweit entfernt.

Fazit: Heavy Metal und PINK FLOYD lastige Songcollagen treffen Funk, Jazz und verstärkt Hardcore/CrossoverAttacken auf experimentiell Ebene, die oftmals deutlich in quantitativer Belanglosigkeit versinken. 4,5/10