JACKWAVE - King Of The Sea


VÖ: Bereits erschienen
(Karthago Records)

Style: (Oldschool) Heavy Metal

Homepage:
JACKWAVE

Erst vor ein paar Tagen bekomme ich dieses 'Vergessene Juwel' der bereits 1985 gegründeten Schweden JACKWAVE zugesandt mit der Bemerkung, „Kannste Verschenken wenn's dir nicht gefällt... oder behalten“... und staunte Bauklötze! Statt erster Option, die für mich überzeugten Oldschool-Maniac bei JACKWAVE erst gar nicht in Frage kommt, bleibt nur die zweite Option sich tierisch darüber freuen, am besten bei der Gelegenheit noch ein Review dazu verfassen, war bei dem Underground-Geheimtipp ohnehin irgendwann längst mal überfällig.

Inhaltlich bewegen sich JACKWAVE irgendwo zwischen Finnlands Heavy Metal-Anfangstagen (IRON CROSS!) und Schwedischer Ur-Metal Dinosaurier der klassischen schweren HEAVY LOAD-Traditions-Metal-Division, denen man spielerisch wie songwritingtechnisch nicht unähnlich ist. Verglichen mit deren Kultstatus gehören JACKWAVE mit zu diesem erlesenen Kreis. Bedingt dadurch, dass Eigenproduktionen nur ganz wenigen Insidern bekannt waren, sich selbst dem schwermetallischen Underground beharrlich entzogen, blieben sie trotz zweier Demos, zweier Singles und Video ein viel zu lange unbeschriebenes Blatt. Ein Umstand, den es dringend zu ändern gilt, allerdings nur wenn dieser Edelbrilliant von der Undergroundszene mehr Reflexion als bisher bekommt. Streng limitierte 500 handnummerierte Exemplare warten auf ihre Abnehmer. Wenn die Maschinerie sich ersteinmal dreht, heißt es schnell sein, um sich zeitig eines davon zu sichern. Unter dem Titel 'King Of The Sea“ ist seit letztem Jahr 21.8. 2020 - ein Datum dass sich Nostalgiker und Undergroundmaniacs dick mit Rotstift im Kalender anstreichen sollten, endlich ist eine insgeheim schon lange herbeigesehnte Compilation erhältlich, die alles wesentliche Songmaterial dieses kultigen Underground-Schwedenstahl-Hammers zusammen fassend enthält, dessen geballt kraftvoll aus den Boxen donnernder Hymnenfundus auch nach über drei Jahrzehnten so gut wie überhaupt nichts an fesselnder Wirkung verloren hat!

Der Melancholic-Metal Hammer „No Feeling“ sorgt für mächtig Adrenalinschub. An einem Speedkiller vom Typ „Fast Breath“ hätten auch TOKYO BLADE-Fans Gefallen, die pauslenlos fesselnde Album-Titeltrack-Überhymne „King Of The Sea“ gekrönt von einem zum dauerhaft Mitsingen auffordernden Refrain , (zu schön, um wahr zu sein!), bei scharfkantig bollernden Killer-Riffs, scheppernden Schlagzeugbeats, einem klassisch ratternden Bass, und flirrenden Leadsoli stehen die Haarpracht regelrecht zu Berge, und über allem thront mächtig tief unter die Haut gehender Gesang. Selbiges gilt für „Rising Star“.Hell Yeah (!) das Metalgen bricht mal wieder aus! Die sphärischen Melodic-Groover „No Feelings“, „I'll be There“ und „Fight For Your Life“ fesseln mittels ausgewogener Mischung aus Balladesken Parts und Heavy Rockiger Ausbrüche. Herrlich kantiger die Gitarren nie klingen... selbiges gilt für den auf Anhieb fesselnden Hitbreaker „Release Me“. Wie abgedreht geil ist dass denn bitte? Echter Heavy Metal (!) wie man ihn als treuer Fan wertschätzt und liebt. Wer auch immer für die Vocals auf 'King of Sea' verantwortlich zeichnet (möglicherweise sind alle drei Sänger - Janne Person, Mikael Abbe Sjöström, oder Benke Broman vertreten, womit die stimmlichen Unterschiede durchaus erklärbar sind) entspricht mit einem derart heftig mitreissend charismatischen sämtliche Facetten ausreizenden Hochtonorgan jenem Typ von Sänger, den sich echte Oldschool Metalbands oft wünschen, doch nur allzu selten finden. Bei „Wardance“ gibt’s kernige DIO-Riffattacken in Blickrichtung 'We Rock' deren Power sich mit dynamischem Drive alter Schwedenstahl-Schule (HEAVY LOAD/OVERDRIVE) verbindet. Unwiderstehlich explosive Leadschleifen, bei denen meine Wenigkeit sich als restlos überzeugter Oldschool-Metalmaniac auf Wolke sieben fühlt, und schepperndes Drumming runden das Gesamtresultat würdig ab. 8 von 9 Treffern sind eine wirklich respektable Quote. By The Way: „Wardance“ hätte unabhängig ob im 86er oder 87er Modus – einmal genügt. Damit heißt es nun, geduldig abwarten ob und wann JACKWAVE hoffentlich recht bald amtlich nachlegen.

Fazit: Empfehlenswerter Nostalgie-Oldschool-Schwedenstahl-Undergroundrelease mit Leidenschaft, Herzblut bei hohem Wiederkennungswert plus Hymnenstatus, der eisern treuer Anhängerschaft im Zuge von Underground-Elite-Kapellen der IRON CROSS/ HEAVY LOAD/OVERDRIVE-Liga schlaflose Nächte bereiten dürfte. NWOBHM-Überzeugungstäter können ebenfalls den Albumtest wagen. - Gehaltvolle Kost für Undergroundmaniacs!  8,5/10