IMMORTAL GUARDIAN - Psychosomatic


VÖ: 21.02.2021
(Rock N' Growl)

Style: Progressive/Power Metal

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IMMORTAL GUARDIAN

Wie so vieles blieb auch das zweite Studioalbum des Progressive Powermetal-Quartetts IMMORTAL GUARDIAN vom Corona-Lockdown keineswegs unbeeinflusst. Alle Musiker des vierköpfigen Progressive Powermetal-Quartetts nahmen ihre Parts an grundlegend verschieden Orten auf und als Ergebnis kam „Psychosomatic“ heraus.

Infoblatt und Albumcoverartwork lassen bereits erahnen, was hier quälendes auf mich zugkommt. 50 Minuten Progressive Power Metal mit Neoklassischer Komponente, reichlich Keyboardzutaten, Gitarrengefrickel und ausgeprägten Melodien. So schön das alles klingt, ist „Psychosomatic“ ein sperriges, schwer verdauliches Gesamtwerk, dass mich des Öfteren an meine Grenzen bringt. Anlass dafür ist der extrem hochtonlastige zeitweise die Schmerzgrenze schon mal deutlich überschreitende Gesang von Gabriel Guardian, obwohl der Mann über ein immens variables von diverser Stimmfacettierung bestimmtes Organ verfügt. Ebenfalls zu erwähnen wäre, das ANGRA-Gitarrist Marcelo Barbosa bei „Phobia“ per Leadsoli und „Godbye To Farewells“ von HELION PRIME-Sängerin Mary Zimmer stimmlich veredelt dem Quartett als Gastmusiker/innen unterstützend mithalfen.

Die Schwierigkeit zahlreich sperriger Progressive-Alben liegt trotz professioneller Abmischung im genretypischen Songinhalt, der seinem Anspruch progressive = fortschrittlich zu sein, deutlich widerspricht. Auch starke Handwerklich-technische Fähigkeiten trösten kaum darüber hinweg, dass Durchschnittliches Songmaterial das Gesamtresultat im Schnitt ein wenig nach unten drückt. Das IMMORTAL GUARDIAN mit ihrem Gebiet sehr gut vertraut sind, offenbart sich in der spielerischen Vielseitigkeit der Songs. „Candlelight“ und „Find a Reason“ leben regelrecht von Emotionen, „Clocks“ und „Read Between The Lines“ beinhalten überraschende Stilwechsel, „Goodbye To Farewells“ und „New Day Rising“ zeigen sich im klassisch dramaturgisch gewebten Progressive Powermetal-Gewand.

Nach vollständigem Durchlauf erreicht „Psychosomatic“ sicheres 7 Punkte Terrain wo es zweiffellos hingehört. Wenn es IMMORTAL GUARDIAN gelingt, künftig mehr Eigenstil zu entwickeln, kann es diese Band im Progsektor weit bringen.

Fazit: Fachkompetentes Zweitwerk, das die Klasse von IMMORTAL GUARDIAN mehr als nur andeutet. 7,5/10