JAMESON RAID - Raiderstronomy


VÖ: 26.02.2021
(High Roller Records/Soulfood)

Style: NWOBHM-Hard Rock

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JAMESON RAID

Diese Wiederauflage eines echten Liebhaber, Fan und Sammlerjuwels umfasst die beiden 7 Inch Singles und den Beitrag des Heavy Metal for Muthas-Samplers „Hard Lines“. Obwohl nicht alle Songs vollständig darauf vertreten sind, macht eine Wiederveröffentlichung Sinn, zumal sich mit „Seven Days Of Splendour“ eine der stärksten zugleich griffigsten NWOBHM-Hymnen darauf befindet, die restlos überzeugte NWOBHM-Maniacs kennen und mögen müssen. Auf 'Raidestronomy' dominiert wie auf dem Originaltonträgern fast ausnahmslos knackiger im 70er-Modus groovender Hard Rock. Auch andere frühe NWOBHM-Vertreter wie SAXON, VARDIS oder TYGERS OF PAN TANG segelten zunächst deutlich in Hard Rock-Gewässern ehe die Veränderung zum Heavy Metal sich auf deren Schaffensfundus auswirkte.

„It's a Crime“ rockt locker im 70er Stil. Weitere Sahne-Bonbons im 70er-Modus wie „„Catcher in The Rye“, der explosive Groover „The Raid“ oder „The Raid“ verbreiten soviel Aufbruchstimmung, dass man diese Stücke mögen muss. „Hard Lines“ rockt durchweg im flotten Modus, „Gettin Hotter“ geht wirklich als IRON MAIDEN/TOKYO BLADE gar nicht mal unähnlicher Heavy Metal durch, während „Straight From The Butchers“ an eine herrlich faszinierend nostalgisch fesselnde Mischung aus ZZ-TOP-Bluesboogie, LED ZEPPELIN Rock n' Roll und einem unterschwelligen Hauch von THE DOORS-Verruchtheit erinnert.

Wer den Vergleich zwischen Original und Neuauflage deutlich vor Augen geführt bekommen will, erhält Gelegenheit dazu durch aufschlußreiche „Seven Days of Splendour“/It's a Crime“/“Catcher In The Rye“-Remixe. Worin liegt nun der entscheidende Unterschied beider Fassungen? Allem voran im Sound. Gemastert aus Originalquellen („7er“-Singles, ¼ Inch-Bänder) schlägt das Soundraster auf der High Roller-Variante die etwas dünnhäutige Frühauflage um Längen, trotzdem ist es im Endeffekt völlig unerbheblich welche Version man hat, gut weil interessant sind beide.

Zurück bleibt ein aussagekräftiges musikhistorisches Dokument, das kein NWOBHM-Überflieger ist, dennoch enthält es mit einer Ausnahme handwerklich formidablen Hard Rock von individuellem Wiederkennungswert, der interessanten Einblick in eine musikhistorisch und -kulturell unverzichtbare Epoche gibt.

Fazit: Sinnvolle Wiederauflage eines repräsentativen NWOBHM-Reliktes der Vergangenheit mit geschichtsträchtigem Inhalt. 8/10