THE QUILL - Earthrise


VÖ: 26.03.2021
(Metalville)

Style: Stoner Metal/Classic Hardrock

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THE QUILL

Es gibt Konstanten, auf die ist selbst in Krisenzeiten Verlass. Über den Sonderstatus von THE QUILL bedarf es im Prinzip keiner ausführlichen Beschreibungen. Bei der unberechenbaren Schwedencrew ist nicht nur Name, sondern auch Songinhalt Programm. Vergleichsweise überraschend zum heftig komplexen Vorgängerwerk geht es auf 'Earthrise' ausnahmslos eingängig heavy unwiderstehlich direkt zur Sache und ich mache auch kein Geheimnis daraus, dass mir THE QUILL so am besten gefallen! Wuchtiges Drumming, massiv pumpende Basskaskaden, hart rollende Grooves, explosive Leadsoli getaucht in opulente Sphärendynamik und Magnus Ekwall stimmlich in Topform(!) häufig extrem nahme an Ozzy Osbourne in der ersten Hälfte der 70er-Epoche heranreichend, bestimmen den Inhalt neun von raumgreifender Schwere getragenen Kompositionen.

Geschichten über Entfremdung in der Enge von Zeit und Raum liegen allen neun Songs des zehnten Studioreleases von THE QUILL zugrunde, wobei sich das im Zuge von Corona wieder aktueller denn je gewordene Thema seit Urzeiten durch die Geschichte der Menschheit zieht.

Mit dem geballt mächtig von tonnenschweren Lavagitarrenriffs walzenden Einsteiger „Hallucinate“ einer zu den besten THE QUILL-Kompositionen aller Zeiten gehörenden Komposition geht es kompromisslos mit der Stahlklaue bei den Hörnern packend Up-Tempolastig rockend zur Sache. In entgegen gesetztem Kontrast dazu röhrt der in schneller Taktfolge vom Start bis Schluß keinen Stillstand erlaubende Hymnenrocker „Keep On Moving“, ehe „Dwarf Planet“ zunächst balldesk startend, zum Stoner-Hard Rock-Monster mutiert, bis der „Left Brain Blues“ eingängige Hardrock und Heavy Metal-Grooves mit Schwermütig Bluesgefärbter Stimmung verbindet. Die flotte Albumtitelhymne „Earthrise“ entpuppt sich als gewaltiger Hybrid zwischen LED ZEPPELIN, BLACK SABBATH, MONSTER MAGNET und KYUSS psychedelisch tiefenatmosphärischer Wirkung, zu „Evil Omen“ brechen sich frühe LED ZEPPELIN in Verbindung zu massiven BLACK SABBATH und heroischen URIAH HEEP gewaltig Bahn, „21st Century Sky“ ist gelungene Tributbezeugung zu LED ZEPPELIN und BLACK SABBATH, „The Zone“ startet zunächst schleppend langsam gefühlt bedrohliche Atmosphärenlastigkeit verbreitend, ehe ab der Mitte gnadenlos die Rock n' Roll-Bestie von der Kette gelassen wird. Nachdenklich von Akustikgitarre bestimmt, mächtig unter die Haut gehendes Psychedelic Rockfaible mit leicht Hippieskem Feeling offenbarend, fließt der tote Fluss „Dead River“ einsam dahin.

Irgendwo im Spektralbereich von LED ZEPPELIN, (Proto Doomigen) BLACK SABBATH, KYUSS und MONSTER MAGNET liegend, schweben THE QUILL einsam in unerreichter Dimension. Neun Songs, neun Treffer ins Schwarze! Natürlich wird 'Earthrise' durch gewohnt aufwändiges Albumcoverartwork gekrönt womit erneut alle Kriterien für qualitativ hervorragendes Qualitätslevel erfüllt sind. 'Earthrise' ist ein gewaltiges Monument, dessen Inhalt den seit immerhin mehr als gefühltem Vierteljahrhundert ungebrochenen Status Quo einer außergewöhnlichen mittlerweile zu Szeneveteranen gewordenen Band eindrucksvoll bestätigt.

Fazit:- Unwiderstehlich tonnenschwerer Elite-Stoner Metal Classic Hard Rock auf gigantischem Niveau! 9,5/10