AS EVERYTHING UNFOLDS – Within Each Lies The Other
VÖ: 26.03.21
(Long Branch Records/SPV)
Genre:
Post-Hardcore
Homepage:
AS EVERYTHING UNFOLDS
AS EVERYTHING UNFOLDS könnten ein neues Sternchen am europäischen Hardcore-Himmel werden. Zumindest bringt ihr Debütalbum schon mal das Zeug für mehr als nur einen Achtungserfolg mit. Female Fronted Bands wie NERVOSA oder JINJER machen es vor, dass auf diesem Sektor etwas geht und auch das britische Post-Hardcore Sextett aus Wycombe schickt sich an, dahingehend aufschließen zu wollen. Nach ein paar Single- und einer EP-Veröffentlichung („Closure“, 2018) steht jetzt mit „Within Each Lies The Other“ der Startschuss dafür an. Der 11-Tracker klingt überraschend vielseitig und ist offen für viele Einflüsse, was sich schon beim Opener „On The Inside“ zeigt. Der variable Gesangsstil von Frontröhre Charlie Rolfe erschreckt gerade bei den kindlich-poppigen Parts erst einmal, passt letztendlich durch ihren Klargesang (erinnert phasenweise an NINA HAGEN), die Screams und ihren gutturalen Gesang jedoch perfekt zusammen. Ich spanne den Bogen sogar noch weiter, denn in den ruhigen Clean/Sprech-Passagen ähnelt sie bei „I‘m Not The Only One“ von der Stimme her sogar einer LENA MEYER-LANDRUT. Ich hab sie nicht alle? – ja, dachte ich zunächst auch beim ersten Hördurchgang… Musikalisch sind die sechs echt sehr breit aufgestellt. Viele Facetten im melodisch modernen Metal werden durchlebt und innerhalb ihrer Post-Hardcore Performance verblüffend gut arrangiert. Geschickt gesetzte Breaks innerhalb der Songs lassen bei bestem Sound Alternative Rock/Metal, Metalcore, Hardcore, Modern Metal und sogar Pop auf eine interessante Art ineinander verschmelzen. Auch wenn fast jeder Song anders klingt wie der vorherige, weißt du trotzdem, dass du hier bei AS EVERYTHING UNFOLDS bist. Cool gemacht.
Ich geb’s zu, in „Within Each Lies The Other“ einzusteigen ist zunächst nicht ganz einfach. „On The Inside“ ist vielleicht auch nicht die glücklichste Wahl für einen Opener einer Post-Hardcore Band, hört man das Album aber ein paarmal durch, lässt die Songs auf sich wirken, wird man ob der vielfältigen Arrangements überrascht sein und findet Gefallen an diesem Debütalbum.
Punkte: 8,5/10