SAXON - Inspirations
VÖ: 19.03.2021
(Silver Lining Music)
Style: Heavy Metal
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SAXON
Eine bunt gemischte Rock-Jukebox vollgepackt mit unterschiedlichen 60er/70er-Rock-Einflüssen spendiert die NWOBHM-Ikone SAXON ihrer hießigen Fangemeinde. Zunächst probierten sich Biff und seine Crew erfolgreich am ROLLING STONES-Gassenhauer „Paint It Black“, entnommen aus der SAXON-Proto-Ära, damit ist zum Auftakt für passablen Einstieg gesorgt. Mit gerade 2:17 Minuten Spielzeit viel zu kurz geraten, mit wenig toller Darbietung versehen, setzt der LED ZEPPELIN-Standard „Immigrant Song“ einen echten Dämpfer. „Stone Free“ zum Gedenken an Gitarrenlegende JIMI HENDRIX gedacht, erreicht wieder starkes Level, „Paperback Writer“ dessen Original von den BEATLES stammt, macht sich ebenfalls gut, danach offenbaren Biff & Co. überraschend Faible für CROW, eine von 1967 – 1972 aktive Bluesrockband aus Minneapolis, bei der sich auch BLACK SABBATH sowie IKE & TINA TURNER zwecks Vorlage bedienten, einschließlich beeindruckend fetter Umsetzung. In der SAXON-Version weiß das Stück richtig zu überzeugen. Nach all diesen vorausgegangenen mehr oder weniger gelungenen Sessions machen SAXON den von ihrer 'Bombers & Eagles' Tour mit MOTÖRHEAD bekannten Bomber so extrem scharf, dass er alles bis dahin gecoverte beinahe völlig in den Schatten stellt auch beim ohne Orgel eplosiv aus der Hüfte geschossenen DEEP PURPLE-Klassiker „Speed King“ sowie dem unverwüstlichen THIN LIZZY-Gassenhauer „The Rocker“ gelingt es der kampferprobten Stahladlercrew gute Figur zu machen. Zum TOTO-Jahrhundertrockhit „Hold The Line“ wachsen meine alten NWOBHM-Helden beinahe über sich hinaus, der AC/DC-Heuler „Problem Child“ passt ebenfalls toll ins SAXON-Gewand und beim Aufkochen des THE KINKS-Songs „See my Friends“ wird zwar kein überragender, doch immerhin solider Schlußpunkt gesetzt. Ein passend zur Sache gestaltetes Schwarz-Weiß-Coverartwork mit allen, der Stahladlercrew Inspiration gebenden Vorbildern rundet ein zum großen Teil (jedoch nicht durchweg) überzeugendes Gesamtwerk das auf Hardrock und Heavy Metal-Partys mächtig Laune garantiert, denkwürdig ab.
Für 'Inspirations' wäre noch einiges mehr herauszuholen gewesen. Keine Ahnung, warum die gelungene SWEET-Coverversion von '“Set Me Free“, der ebenfalls erwähenswerte "You've Got another Thing Coming"Coversong-Beitrag zum JUDAS PRIEST-Sampler 'Legends of Metal, Vol. I oder das schöne Christopher Cross-Tribute „Ride Like The Wind“ bei der Ehrung dem eigenen Schaffen Inspirationsgebender Bands außen vor gelassen wurden? Das hätte dem ganzen die Krone aufgesetzt. So sehr ich SAXON auch mag, bleibt anbetrachts dessen nüchtern festzuhalten: Da fehlt schon was, und es macht sich durchaus bemerkbar, wofür es leider unvermeidbaren Abzug in der B-Note gibt.
Fazit: Saucoole Rock-Jukebox, allerdings nicht durchweg komplett überzeugend. 8/10