DVNE - Etemen Aenka


VÖ: Bereits erschienen
(Metal Blade Records)

Style: Progressive Sci Fi-Metal/Sludge/Stoner-Doom

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DVNE

Zweites Konzeptalbum der Edinburgher Progressive Sludge-Stonerdoomer DVNE, erwartungsgemäß orientiert sich das Album an Frank Herbert's Sci-Fi-Bestseller-Roman Dune - der Wüstenplanet. Inhaltlich dreht sich auf dem zweiten Streich der Schotten diesmal nicht komplett alles um den Wüstenplanet. Das anspruchsvolle technisch hervorragend umgesetzte Songmaterial wurde mit babylonischer, sanskritischer und griechischer Mystik angereichert (als Beispiele seien 'Enuma Elis' , 'Mleccha' und 'Asphodel' genannt). Daraus ergibt sich eine hochgradig interessant eigenständige zeitlose Mischung komplex sperriger Bestandteile, die auf trotz aller noch so extremen Gegensätze unmittelbar nahtlos ineinander fließen.

Umgarnt von Psychedlic-Anteil dreht sich der Silberling in Progressive, Sludge, Doom, und Stonerbereichen. Die Musik verlangt viel Toleranz, Einfühlungs- und Durchhaltevermögen. Fast Zehn Minuten erstreckt sich 'Omega Severer' im DVNE-Universum. Trotz mystischer Grundstimmung beherrscht sind Nummern wie „Towers“ dramaturgisch von progressiven Rhythmustempowechseln durchsetzt. Neben heftiger Tempoforcierung und abrupter Stimmungswechsel bleibt Raum für gefühlvoll sanfte Momentaufnahmen, wo Zeit und Raum vollkommen obsolet sind.

Zu dieser Scheibe muss man wirklich einen echten Draht haben oder wenn möglich entwickeln, sonst erschließt sich deren immens detailreicher Kosmos nicht. Ist dies ersteinmal geschehen, kommen auf einmal diverse Stimmungsebenen tiefgängiger Natur im Rahmen dicht verschachtelter Dramaturgiebögen zum Vorschein, die klangtechnisch zu entdecken sind. Abwechslungsreiche Gesangsvielfalt zwischen hohem Klarton über nachdenklich in sich gekehrter Tonlage bis garstig aggressiv Deathgrowls festigt diesen Eindruck zusätzlich. Progressive-Metalfans ist dieses ungemein vielschichtige Werk hochkarätig technischer Umsetzung dringend zu empfehlen. Eine Gesamtspielzeit von 67:14 Minuten sollte massig Anreiz für die von sperrig Komplexer Musik nie genug bekommende Prog-Metallerschaft sein.

Fazit: Komplex-vielschichtige Raumtonklangkunst auf gehobenem Niveau. 8/10