NATUR - Afternoon Nightmare


VÖ: 23.03.2021
(Dying Victims Productions)

Style: Heavy Metal

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NATUR

NATUR, was für ein Name für eine Heavy Metalband! Kurz, prägnant und inhalts schwer. Seit 2008 besteht die virtuosen Heavy Metal zelebrierende US-Truppe. Beginnend mit ihrem 2010er Demo, folgte im gleichen Jahr die zweitrack-Single 'Spiderbaby' der sich nur ein Jahr darauf eine zweitrack Split mit HESSIAN anschloß. Fast eine Dekade nach ihrem 'Head Of Death' Debüt kommen die Amis nun mit Studioalbum Nummer zwei aus den Pushen. Keine Ahnung, warum es 9 Jahre dauern bis zur Veröffentlichung von 'Afternoon Nightmare' dauern musste, wenn wir schon dabei sind: 2015 folgte die 2-Track-Mini-EP-'The Invitation', 2017 der von sieben Tracks geschmückte Liverelease 'Smoking Mirrors', einschließlich ROKI ERICKSON-Cover „Cold Night For Alligators“ - und das war's dann auch.

Mit was bekommt ihr es hier zu tun? In erster Linie mit griffigem, irgendwo zwischen BROCAS HELM, KING DIAMOND, MERCYFUL FATE, NWOBHM-Schattierung und SLOUGH FEG und liegendem Heavy Metal mit dezentem Horrorfaible, kauzigem Zusatz, versteckter Bombast mittels Orgel, Akustikgitarre, Keyboards, dynamischen Twingitarren, furios abwechslungsreich gestalteten Rhythmustempowechseln und Shouter Ryan Weibust, der selbst an der zweiten Axt Hand anlegend in die Seiten greift - mit seinem ausdrucksstarken häufig zwischen bissig und charismatisch wechselndem Gesang. 'Afternoon Nightmare' gibt Beispiel dafür, welche Perlen sich im Heavy Metalunderground verbergen. „Poison King“ lässt rein textlich gesehen, entfernte Parallelen zu den zwei ersten Zeilen der CANDLEMASS-Düstermelancholic-Hymne 'Samarithan' erkennen (!) aber das macht rein gar nichts, zumal hier nicht 1 zu 1 vom Original abgekupfert wurde. Der Mittelpart von 'The Contract' erinnert stellenweise ein wenig an KREATOR-Riffing zur 'Extreme Aggressions Phase' von 'The Contract' erinnert zunächst etwas an die tempogedrosselte Brücke des KREATOR-Thrashgeschosses 'Betrayer', danach gelangt es in unmittelbare Nähe zu Englands NWOBHM-Heroen BLITZKRIEG. Auch das Restmaterial angefangen von „Metal Henge“, über die von dickem KING DIAMOND/MERCYFUL FATE-Horrorfaible umrahmte Geschichte von „Mary Cross“ , der sich das Vorab Orgelintro „The Friend“anschließt, endend mit dem schnellen Riffbrecherinferno „Unsolved Mysteries“ gibt überhaupt keinen Anlass zur Beschwerde. NATUR gehören zu jenem erlesenen Bandkreis größtenteils hierzulande unbekannter Acts, die, - falls irgendwann möglich (!) dann hoffentlich bitte beim Keep It True, Metal Assault oder Headbangers aufschlagen dürfen.

Fazit: Feiner Underground-Heavy Metal Geheimtipp aus den Vereinigten Staaten mit kurzem Namen, kraftvoller Musik und berauschender Wirkung. 8,4/10

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