HEAVILAN - Symphony Of Good and Evil
VÖ: Bereits erschienen
(Brutal Records)
Style: Progressive (Symphonic) Heavy/Power Metal
Homepage:
HEVILAN
Acht Jahre liegen zwischen „The End Of Time“ und 'Symphony of Good and Evil' dem aktuellen Album, des brasilianischen Quartetts HEAVILAN aus Sao Paolo. Dort, wo dem Vorgänger Grenzen gesetzt waren, geht es anno 2021 technisch variabel, detailreich wie nie bei den Brasilianern zur Sache, was dem auf traditionellem Heavy/Power Metal fußenden Songmaterial sehr wohltuend bekommt.
Zieht der pfundige teils heftig flotte selbst vor Thrashattacken kaum Halt machende Powergroover „Great Battle“ zeitweise von majestätischem KAMELOT/QUEENSRYCHE-Melodic-Nuancen gebremst tempo gedrosselt in die Schlacht, zeigt sich das Restmaterial keinen Funken weniger variabel, wobei sich dynamische DREAM THEATER hinzu gesellen. Gesanglich hat Ex-BLACK SABBATH-Stimmbandästhet Tony Martin bei Shouter Alex Pasqualle Pate gestanden, dessen raueres Stimmvolumen öfters prägnant durchscheint. „Always in my Dreams“ gibt hervorragend Beispiel, wie eine hochmelodische weder kitschig noch aufgesetzt ruhige Nummer aussehen muss, die ihre kraftvolle Heavyness wo es erforderlich ist, geballt auf den Punkt bringt, „Devil Within Part I + II“ verblüffen ebenfalls. Teil I, der gemäßigt heroisch einschließlich Hintergrundchorälen effektiv auf Teil II einstimmt, hat etwas von IRON MAIDEN, dem sich Part II „Hammer of The Gods“ ein Powergroover dem kraftvolles JUDAS PRIEST-Faible entströmt, das sich (nicht nur einzig allein durch den stark Toni Martin geprägten Gesang) mit BLACK SABBATH-Dramaturgie verbindet. Richtig spannend wird es im langen stattliche 18:16 Minuten gedehnten Schlußvierteiler „Symphony of Good and Evil“, einschließlich mehrstimmigem Gesang auf dem der Fokus einer vielseitigen von unteschiedlichen Spannungsbögen lebenden Scheibe liegt. Unterschiedlicher zueinander könnten die vier Teile nicht sein. Geht es auf Part I Revelation“ geradlinig heroisch zur Sache, entwickelt Part II „Dark Ages“ Progressive Metal in Reinkultur, bis zum obersten Anschlag verspielt, orchestral und sperrig. Part III „Song Of Revoluton“ mischt geradliniges Hymnenfeeling mit verschachtelter Progression einschließlich rasant hochmelodischer Tempowechsel, wobei der DREAM THEATER-Touch mit kräftig melodramatischem Barock aufwartet bis „Epiloque“ den gedämpft orchestralen Schlußakkord setzt. Für dieses Album ist im Gesamtrückblick eine ganz sichere Wertung im grünen 8er-Bereich hoch verdient.
Fazit: Gelungene Heavy/Progressive Power-Metal Mischung aus KAMELOT, QUEENSRYCHE und DREAM THEATER mit zeitweise symphonischer Unterstützung. 8/10