STORMWIND - Reflections (Re-Issue)
VÖ: Bereits erschienen
(Black Lodge Records)
Style: Neoclassic-Power Metal
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STORMWIND
Wer Neoklassischen Power Metal beeinflusst von MALMSTEEN und ebenso mit Blickrichtung KENZINER mag, kann die Schweden STORMWIND angeführt von DARK ILLUSION/THERION-Tenor Thomas Vikström gewissenhaft der Liste hinzufügen. Immerhin können STORMWIND auf knapp über ein Vierteljahrhundert Bestehens zurück blicken, deren Schaffen indessen sechs volle Studioalben zu Tage förderte, wobei das 2001er Werk 'Reflections' nun als Wiederauflage erscheint. Dass die Musiker eine Menge auf dem Kasten haben, verwundert auch deshalb nicht, weil sie u. a. auch bei namhafteren Skandinavischen Härtner-Combos wie HAMMERFALL und ROYAL HUNT mitwirken.
Ungewöhnlicherweise neigen STORMWIND auch ohne dazugehöriges Orchester trotz Symphoniceinschlag nicht zu ausschweifenden Songüberlängen, die in gnadenlosen Frickelorgien münden oder langweilig zu werden. Stattdessen geht es meist im vier bis fünfeinhalb-Minutenrahmen technisch versiert, einschließlich griffiger Rhythmustempowechsel stimmungsvoll hochmelodisch, sauber an den Instrumenten agierend bei der schwedischen Barockmetal-Combo zu Werke. In Thomas Vikström haben sie darüber hinaus natürlich einen ausgezeichneten Sänger in Reihen, der sich sowohl im klassischen Hard Rock/Heavy Metal wie auf dem verschachtelten, gern experimentiellen Symphonic Metal-Sektor bestens auskennt.
Wer Gitarrenpapst YNGWIE MALMSTEEN und zumindest bestimmte THERION-Alben mag, der Finnentruppe KENZINER ebenso begeistert gegenüber steht oder sich an MAJESTICA kaum satt genug hört, dürfte an 'Reflections' viel Freude finden, es sei denn die Scheibe ist längst gesichert, deren Original übrigens 2001 erschien. Statt der 2001 verbratenen zehn Tracks gibt es zwanzig Jahre danach sogar noch zwei Bonustracks dazu, die sich nahtlos ins Gesamtbild fügen. „Venezia“ als verträumtes Mittealter- Akustikgitarren-Zwischenspiel, und „A Little Ain't Enough“ rockt sogar um einiges knackiger als das von DAVID LEE ROTH verzapfte Original. In Zeiten, wo die Pandemiekrise Medien und Alltag beherrscht, geht doch nichts über eine gesunde Portion Musik mit stimmungsvoll klassisch-heroischem Flair, um zwecks Entspannung den Geist richtig frei zu bekommen, die weder von frostklirrender Eiseskälte, abgrundtiefer Depression oder frustig aggressiver Grundstimmung dominiert wird. Hochmelodische Musik mit sehr hohem Griffigkeitsfaktor, unterschiedlicher Stimmungsvarianz und herausgragendem Klargesang, die Emotionen in Serie weckt. Einen Song herauszuheben spare ich mir und lasse das Gesamtwerk als solches direkt am Stück wirken, damit es seinen Reiz entfaltet.
Fazit: Qualitativ wertiger Longplay-Release für die Neoclassik-(Power)Metal-Fraktion. - Gut! 8/10