SERVANTS TO THE TIDE -Servants To The Tide


VÖ: Bereits erschienen
(No Remorse Records)

Style: Epic Doom

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SERVANTS TO THE TIDE

Auf dem Doomsektor brodelt und gärt es zur Zeit heftig. Mit SERVANTS TO THE TIDE stellt sich ein talentiertes Eigengewächs hierzulande vor, das mich schon mit  den ersten Klängen des gleichnamigen Debüts gespannte Erwartung weckt.  Ein ungewöhnliches mit nordischem Folk-Einschlag in Form heroischer Choräle und wehmütigem Gesang beginnendes Instrumental leitet diesen Sechstracker in kleinem Longplayformat (34:05 Minuten Gesamtspielzeit, was für ein Doom-Longplay-Release verblüffend kurz ausfällt) phantasievoll ein, ehe gleich das erste pfundschwer über die Wellen der Nordsee rollende Gitarrenriff folgt, um Track zwei „A Wayward Son's Return“ stimmungsvoll episch zu eröffnen, der mittendrin etwas Geschwindigkeit aufnimmt, um das Stück mit Marsrhythmusgetrommel in tonneschwerer Epic getränkt ganz am Ende wieder gediegen sanft zu beenden.

Sehnsüchtiger Folkgesang ziert auch das Monumental-Epos „North Sea“- eine Huldigung an die Salz- und Sturmgetränkte Nordsee einschließlich des legendären in geheimnisvollem Nebel liegenden Doggerland. Hiermit könnte wahrscheinlich das sagenumwobene Atlantis gemeint sein. Auch ein Piano setzt feinfühlig Akzente, so zerbrechlich zart, von Tiefenmelancholie umspült, dass es packt. So still es bei „North Sea“ weitestgehend zuging, umso heftiger weil tonnenschwer doom groovend verbunden mit ungeheuer Heroischem Faible geht es bei „On Marh and Bones (The Face Of Black Palmyra“) zur Sache. „Your Sun Will Never Shine For Me“ ergießt sich in leidenschaftlicher Klage, Stephan Wehrbein setzt hier vor allem durch sein überhaupt keine Direktvergleiche zu anderen Doomsängern zulassendes Organ Akzente. Wahnsinn, was dem Trio SERVANTS TO THE TIDE in Person von Gitarrist Leonid Rubinstein (auf dessen Konto auch die Einspielung von Bass und Keyboard einschließlich Songwriting und Lyrics gehen), Sänger Stephan Wehrbein und Drummer Lucas Freise auf diesem phantastisch fesselnden Debüt gelingt.  Den Schlußakkord „A Servant To The Tide“ bereicherten Luc Francois (MIND PATROL) durch heißeren Gesang und GATEKEEPER Vocalist/Gitarrist Jeff Black betätigte sich am Klavier. Was für ein herrlich tiefgängiges in majestätisch epischer Schwere aufblühend feinsinniger Doom-Release, der es auf gerade mal 34:05 Minuten bringt, die aussagekräftiger sind als vieles, was in den letzten drei Jahren aus der in epischer Schwermut getränkten Epic-Doomecke kam. Demzufolge verwundert es kaum, wer für dieses gelungene Debüt Pate stand: ATLANTEAN KODEX, WHILE HEAVEN WEBT, SOLSTICE, PROCESSION und CANDLEMASS.

Ein guter Schwermut-Epik-Doomkoloss fast schon direkt aber (noch) nicht ganz auf Augenhöhe zu ATLANTEAN KODEX, WHILE HEAVEN WEBT, SOLSTICE, PROCESSION und CANDLEMASS, der lediglich hier und da ein bisschen mehr Feinschliff in Sachen Gesang und verstärkteren Hymnenfaktor braucht. Ansonsten haben SERVANTS TO THE TIDE summa summarum so ziemlich alles richtig gemacht. Gute 7,5 von 10 Punkten für einen hohe Erwartungen weckenden Newcomer.

Fazit: SERVANTS TO THE TIDE gehört die Zukunft auf dem Epic Doom-Sektor. Beeindruckendes Debüt! 7,5/10

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