PALADINE - Entering The Abyss
VÖ: Bereits erschienen
(No Remorse Records)
Style: Heavy/Power Metal
Homepage:
PALADINE
'Entering The Abyss' ist beeinflusst von der Drachenlanze-Saga, des Autorinnen-Duos Margaret Weiss/Tracy Hickman. Dem entsprechend Pathosbeladen und melodisch geben sich PALADINE auf ihrem Zweitwerk, dem es weder an Heldenromantik noch Spannung mangelt. Die irgendwo im Schnittmengenfeld ähnlich gelagerter Bands wie WARLORD, MANOWAR, OMEN oder ihren Landsleuten FIREWIND liegenden Griechen packen das Thema geschickt an, will heißen bei allem Hang zu heroischem Flair geht es trotz einem gesunden Maß dramaturgischer Theatralik eingängig hochmelodisch bei den Epic Metallern aus der griechischen Hauptstadt Athen zur Sache. Was an der Hellas-Crew auf 'Entering The Abyss' auf Anhieb gefällt: PALADINE kommen spielerisch ungemein fließend direkt auf den Punkt, ohne es zu sehr mit dem Bombast zu übertreiben.
Beispiel hierfür geben Pathosgroover wie „Mighty Heart“, oder „Sacrifice Of A Hero“ oder „The Return“. Leichter Bombastanteil (Chorpassagen, Keyboardeffekte, Akustiktigitarre) hebt sich bei Nummern vom Typ „Entering The Abyss“ dezent hervor. Dass man zur Abwechslung mal ganz ohne Bombast kann, zeigt die von schnellem Tempoläufen dominierte Powerspeed-Granate „Hourglass in the Sky“.
„Darkness and Light“ bahnt sich als längster Albumtrack gefühlte siebeneinhalb Minuten ähnlich einem die weite Landschaft durchziehenden Fluss verschlungen kurvenreich seinen Weg vorbei an Festungen, Königkreichen und unberührter Topografie durch's Land. Unterschiedlich gestaltete Spannungsbögen (mal mehr, mal weniger) sind auf das lyrische Textgut der Drachenlanze-Sage zurück zuführen. Griechenlands vor Mythen regelrecht platzender Geschichtsfundus liefert genügend für spannungsgeladen fesselnde Alben wie dieses genug Epik-Stoff. Nährboden, worauf Helden-Pathos-Kino wie 'Entering The Abyss' fußt. Hellas Bands wie PALADINE können aus dem vollen Schöpfen.
Das haben sie getan und wahrlich nicht schlecht, obgleich das Album phasenweise glattgebügelt klingt. Etwas mehr dreckige Räudigkeit hätte dem Songmaterial nicht geschadet. Für ein gutes Zweitwerk reicht es ungefährdet sicher, um zur Creme de la Creme im Genre aufzuschließen, leider (noch) nicht ganz für den Hellas-Fünfer, aber was nicht ist, kann schließlich noch werden. Somit ergibt sich folgendes...
Schlußfazit: Spannender Fantasy-Heldenschlachten-Mythen-Epen-Metal auf ansprechendem Niveau, der seine Anhängerschaft erfreuen wird. - Fesselnder Tobak für MANOWAR/WARLORD/OMEN-Anhängerschaft. - Fett! 8/10