KAUAN - Ice Fleet


VÖ: 09.04.2021
(Artoffact/Membran)

Style: Atmosphärischer Folk-Doom Black-Metal

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KAUAN

KAUAN wurden 2005 von Anton Belov und Alexander Borovykh in Tscheljabinsk gegründet. Der Bandname bedeutet übrigens 'für lange Zeit', was in Bezug auf den Geschehenshorizont dieser Auditonträgerkonserve des immerhin bereits neunten Studio-Longplayers der russischen Atmosphären-Folk-Doomkapelle berechtigt ist. Die musikalisch gehaltvolle Reise von KAUAN führt diesmal auf geheimnisvoll verschlungenem Wege zum Djatlov-Pass, wo neun dorthin aufgebrochene Wanderer auf bis heute mysteriös im Dunkeln gebliebene Weise starben. Bevor sich dies ereignete, verschwanden sie in einem Schneesturm im Ural-Gebirge. Ob sich dieser Fall jemals wirklich aufklären wird, ist ungewiss. Seit geraumer Zeit kursieren verschiedene Begündungen, wie es zu dem drastischen Vorfall kam, die alle das Recht gepachtet zu haben glauben, sie wären der Wahrheit am nächsten. Wer sich für dieses Thema interessiert, mag eigene Forschungsrecherchen dazu anstellen. Was wirklich wahr davon ist und was nicht, wissen wohl nur die geheimnisvollen im Ural schlummernden Wesen und Kräfte, die weit gehend unbekannt sind. Tiefere Mythenforschung würde den Rahmen des Reviews erheblich sprengen, weshalb es kurzerhand hierbei belassen sein soll. Eine bezaubernd unschuldig idyllisch beginnende Wanderreise durch unerforschte Ural-Regionen, die sich im weiteren Verlauf zum Überlebenskampf entwickelt, ihr grauenvolles Ende findet.

Tobende Momente wechseln sich mit atmosphärischem Tiefgang. Finstere Growls, Synthieklangcollagen, emotionsbehaftet weiblicher und männlicher Klargesang, und naturverbundene Folkmystik bilden wechselweise stimmungsvoll berauschend mystischen Kontrast, zeigen des Ungewissen Gestalt, die sich aus Unbekannten Regionen aufsteigend manifestiert. Ein Soundtrack, den nur Bands wie KAUAN zustande bringen. Irgendeinen Track hervorzuheben sei geschenkt. Als Anspieltipp für Neugierige, denen KAUAN unbekannt sind, empfiehlt sich das ganze Album.

Fazit: Bewegender Mystic-Finsterblackfolkdoom-Trip mit erhabenen Momenten sanftmütiger Idylle der peinvoll quälende finsterer Komponente gegenübersteht, wie das Thema, um das es geht, gnadenlos fesselt, keine Gefangenen macht. 8,6/10