FEANOR - Power Of The Chosen One
VÖ: 23.04.2021
(Massacre Records)
Style: True Heavy/Power Metal
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FEANOR
FEANOR kommen mit Langrille Nummer zwei aus den Startlöchern, um wieder in die Schlacht gegen False Metal zu ziehen. Worte wie 'Hail', 'Battle', 'King' und 'Steel' gehören zum echten True Metal wie die Butter auf's Brot. Wer sich an solchen Klischees kratzt, sollte dieses Album besser nicht hören, es könnte ein ziemlich mächtig verhail-steeltes Unterfangen werden! Die Fünfer-Truppe aus Argentinien der WIZARD-Shouter Sven Di Anna und Ex-MANOWAR-Gitarrist David Shankle 'The Shred Demon', (der gewichtigen Anteil an 'Triumph of Steel' einem bis heute sträflich unterbewerteten MANOWAR-Glanzlicht hatte), zum zweiten Mal hilfreich unter die Arme griffen, zelebriert genau die Art von Metal, von der man als Echtmetalfann grundsätzlich nie genug bekommen kann! Was die argentinische Combo mit Deutsch-amerikanischer Unterstützung hier abliefert, hat sich in der Tat gewaschen und gemahnt nicht ohne Grund an Kapellen wie STEEL SHOCK, WIZARD, MAJESTY, GRAVE DIGGER und natürlich MANOWAR in heroischen Momenten. Am kehligen Organ von Sven Di Anna, der einige Oktaven tiefer und weitaus kraftvoller singt als diverse seien wir ehrlich hochnotpeinliche Klarfrequenz-Stimmbandmalträtierer es je könnten, werden sich unter Umständen die Geister scheiden. Den Hochstimmigen Part übernahm David Shankle, dessen feines Klartonorgan sich prima mit dem robust kehligen Timbre von Sven Di Anna ergänzt. Passend zum toll gelungenen Albumcoverartworkdesign gestaltet sich der musikalische Inhalt. In der Form kommt hymnenhafter True Metal mit kraftvollen Gitarrenwänden von echtem Schrot und Korn am allerbesten.
Mächtig krachende Powerbanger wie der speedlastige von Ohohoho-Singalongs flankierte Opener „Rise Of The Dragon“, „Hell Is Waiting“ oder „This You Can Trust“ lassen keinen Zweifel aufkommen, fette Midtempogroovestampfer zum Faustrecken inklusive stimmungsvoll Mitgröhlen („Metal Land“, „Bringer Of Pain“) schaffen ausgleichenden Kontrast, selbiges gilt für den kraftvollen Hymnengroover „Forever Together“ mit der aussagekräftigen Worten á lá: „We are one, we are wild, we have Fire in our hearts, we meet together as ever... We're True Metal!" bleibt das lyrische Songkonzept jederzeit stimmig, woran es überhaupt nichts zu bekritteln gibt. Textzeilen von unmissverständlich aussagekräftiger Attitüde, der Sorte "We are free, we are wild, no many were we are, we are friends, we are one, Community and Steel..." lassen das True Metaller Herz regelrecht aufblühen, zeigen sie ganz deutlich, wofür der Begriff Heavy Metal steht. Bei Hammer, Bogen, Axt und Schwert - Gemeinsam sind wir stark, darauf demonstrativ die geballte Faust: - In Union We Stand!
Melancholisch von feinen Singalongs begleitet wird es bei „Lost in Battle“ ein weiteres Beispiel dafür, dass Geschwindigkeit nicht alles ist, um auf dem klassischen Traditions Heavy Metal-Sektor zu bestehen, während „Fighting For The Dream“ flankiert von raumgreifender Epik in aller Form verdeutlicht, dass es weder Kitsch noch Zuckerguß braucht, um Balladen zu schreiben, die ohne künstliches Gehabe hervorragend funktionieren! „The Return of the Metal King“ outet sich als beinahe zwanzig Minuten (!) gedehnte Heavy Metal-Odysse gigantischen Ausmaßes im XXL-Überlängenformat die zum Schluß alle Fähigkeiten der Band bündelnd nocheinmal revue passieren lässt. Ok, zwischendurch wird's auch mal etwas langatmig, doch erstens gehört das zu einem zünftigen Schluß-Opus dazu, zweitens ist dieser geringfügige Makel durchaus verkraftbar, vor allem, wenn die Songqualität umso mehr stimmt.
Ein Dickes d a n k e von meiner Warte für dieses tolle in allen Belangen True Metal in Reinstahlkultur zelebrierende Album an die Herren Gustavo Acosta (Bass), Emiliano Wachs (Drums), Walter Hernandez (Leadgitarre), David Shankle (Rhythmusgitarre) und Sven Di Anna, der auch außerhalb seiner Hauptcombo WIZARD einen oberamtlich saustarken Job hingelegt hat.
WIZARD/STEEL SHOCK/MANOWAR, MAJESTY zu ihren besten Tagen und (mit einigem Abstrich) GRAVE DIGGER könnten bei Alben wie 'Power Of The Chosen One' feuchte Träume bekommen. Um es schlußendlich in den Worten von MANOWAR zu fassen: Heavy metal or no metal at all - Whimps and posers leave the hall! Darauf 3 Mal die Hörnergabel: - Hail, Hail, Hail!
Fazit: Fettes True Metal-Donnerwetter für das felsenfest überzeugte WIZARD/STEEL SHOCK/MANOWAR/MAJESTY/GRAVE DIGGER-Fanklientel. - Erstklassiger True Metal vom Fass! 8,7/10