HIGH N' HEAVY - V
VÖ: 28.05.2021
(Electric Valley Records)
Style: Doom Metal
Homepage:
HIGH N' HEAVY
Jüngerschaft schwerblütiger Zeitlupenmucke sollte kräftig aufhorchen, wenn der Name HIGH N' HEAVY fällt. Stilistisch erinnert der Ami-Fünfer HIGH N HEAVY deutlich an finnische Combos mit verzerrterem Sound sowohl an die Protodoomigen Tage der Heavy Metal Urväter BLACK SABBATH sowie kauzig verschrobene Occult-Doom-Finnenurgewalt vom Kaliber frühe LORD VICAR/REVEREND BIZARRE, deren Wege sich mit tonnenschwerer Heavyness gestandener US-Zeitlupen-Doomacts der Liga SAINT VITUS/PENTAGRAM/TROUBLE kreuzen.
Besonders markant bei den acht auf dem fünften schlicht 'V' bezeichneten Album verzapften Kompositionen ist, das zeitweise die bei anderen Bands oft seltenere häufig vermisste Art heftiger Tempoeruptionen bei langen Doomwalzen überwiegt, während innerhalb der kurzen Tracks „Gather Flame“ zur Abwechslung auch schon mal schleppender Lava-Bratgitarrensound überwiegt. Das zwischen Charismatik Klarton und nöliger Bärbeissigkeit pendelnde Organ von Vokalakrobat Kris Fortin sorgt mit ausdrucksstarker Stimmgewalt für geordnete Strukturen. Nach dem starken Eingangsdoppel lässt das nachfolgend leicht schwächelnde Doppel der Tracks drei und vier „Power Of Arachnid“/„Onward To Oblivion“ etwas langatmige Gleichförmigkeit aufzukommen, letzt endlich kriegen beide noch knapp mit Hängen und Würgen die Kurve. „Screaming Moon“ groovt schleppend bedrohlich auf schwerem 70er-Grundgerüst, im griffigen Modus beseelt von leidenschaftlich rauem Gesang marschiert „Rise“ seiner Wege voran, entgegen gesetzt dazu röhrt der für Doom-Verhältnisse kürzeste keine drei Minuten Track „Death in the Unknown“ ausnahmslos treibend flott getaktet aus den Verstärkern, ehe „We will Burn“ verzerrte Stimmbandästhetik, die an OZZY in frühen jungen Jahren erinnert, ehe der Sechsminüter in einer gewaltigen Lava-Riff-Eruption regelrecht explodiert. Gitarrist John Steele neben der Sechssaitigen für Keyboardeffekte zuständig, darf sich im Rahmen des auf mittelalterlicher Sphärenlastigkeit fußenden Rausschmeißers kräftig an der Gitarre austoben. Eine kratzige Grundstimmung drückt allen Songs ihren Stempel auf.
Gepackt in ein passend ungeschliffen rohes extrem verwaschenes Soundgerüst sind sich HIGH N' HEAVY auf Longplay-Studiorelease Nummer fünf treu geblieben. Schleppend kauzige Heavyness verbindet sich mit kauzig obskuren Songstrukturen zu einem bizarren Klumpen massiv wuchtiger Härte und kantig walzendem 70er-Groove unmittelbar direkt von der Basis. Verwaschener Finnen-Okkult-Doomstyle trifft geballte Ami-Zeitlupenpower und frühe BLACK SABBATH-Wurzeln.
Fazit: Intensiv knarrziger in siedend heißer Lava gekochter Bratgitarren Doom für den echten Doom-Underground. 7,5/10