VOKONIS - Odyssey


VÖ: Bereits erschienen
(The Sign Records)

Style: Progresse Metal

Homepage:
VOKONIS

VOKONIS sind ein Trio, das Lovecraft'schen Horror mit Stoner, Doom und Progressive Metal kombiniert. Drei Stonerlastigen Alben folgt nun ein Progressives wobei auch spürbar vorhandener Stoneranteil neben anderen Zutaten hinzugefügt wurde. Auf dem neuen immerhin vierten Album der Schweden wirkt das Material deutlich mehr Spacelastig verspielt, denn Lovecroftmässig, obwohl es natürlich genug finstere Ecken besitzt. Das mittlerweile vierte Album des unberechenbaren Wasa-Trios kombiniert raum greifenden Classic Rock mit Stoner, Doom und Progressive Touch sowie manch weiterer überraschend hinzugefügter Facette. „Rebellion“ weist kurz und knapp schon mal die ungefähre Richtung, wohin es geht. Sänger/Gitarrist Simon Ohlsson geht stimmlich ungemein flexibel zu Werke, dessen Repertoire von harrschen Shouts, verzerrtem Gebrüll und hellem Klartongesang reicht, unterstützt wird er dabei öfters von Bassist Jonte Johansson, dessen raueres Brüll- Organ passenden Kontrast dazu bildet. Schlagzeuger Peter Ottoson gibt seinem Schlagzeug mit reichlich Schmackes im Flügel Saures.„Odyssey“ nimmt solcher Klangdimensionen niemals müde Werdende mit auf einen sphärenlastigen Trip durch Raum und Zeit.

„Blackened Wings“ zeigt, das die drei auch leicht harrscher Black Metal-Färbung keineswegs abgeneigt sind, allerdings kommt dieser Song qualitativ nicht an das große 20 Minuten Gesamtspielzeit umfassende Schlußdoppel heran, ebenfalls auf weniger starkem Niveau zeigt sich „Azure“ dem zwischendurch trotz heißerem Gekeifs etwas die Substanz fehlt, dafür kommt mit „Hollow Waters“ der verproggteste Track von allen sechsen, der neben ausgefeilter technischer Finesse ein beständiges Maß Tiefgang besitzt und sich in Laut-Leise-Dynamik aufblühend ergießt. Die Beste, für Progressive Metal arttypisch lang geratene Progressive-Orgie „Through the Depths“ gespickt von Monumentalepischem Flair und monstermäßig spaciger Heavyness die von verträumten Orgelklängen im Hintergrund begleitet alles um sich herum vergessen in einen Zustand seelischer Entspannung abgleitet, ehe brachiale Gitarreneruptionen und fesselnde Leadsoli das Träumen abrupt beenden und zu einer kontinuierlichen Rauschorgie ungeheuren Außmasses steigern, kommt ganz am Schluß.

Drei kurze lediglich durchschnittliche Songs, drei lange gelungen hochkarätige Kompositionen ergeben eine irgendwo in der Mitte im Schnittmengenfeld Jenseits von Gut und Böse sich treffende Gesamtwertung. Dadurch, dass die Spielzeit der drei stärkeren Langriemen klar überwiegt, ist für das versierte Trio am Ende ein sehr achtbares Resultat im sicheren Grünbereich verdientermaßen drin. Abgerundet von einem für solch kreative Musik typisch wunderschön buntfarben phantsievollen Coverartwork haben VOKONA einen interessanten Silberling veröffentlicht, der nicht einfach nur leblose Durschnittsware von der Stange liefert, sondern vermehrt und umso intensiver Blicke über den Tellerrand hinaus wirft.

Ergo: Proggies diverser Coleur könnten bei „Odyssey“ auf ihre Kosten kommen. 8/10

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