BLAZON RITE - Endless Halls Of Golden Totem
VÖ: 28.05.2021
(Gates Of Hell-Records)
Style: Epic Metal
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BLAZON RITE
Überraschten BLAZON RITE im vergangenen Jahr mit ihrer Appetit auf mehr weckenden „Dulce Bellum Inexpertis“-4-Track-EP, legt das Quartett aus Pennsylvania (Philadelphia) jetzt endlich dieser Tage das heiß und sehlichst erwartete Longplay-Debüt versehen mit feinem der Musik in jeder Hinsicht gerecht werdendem Coverartwork nach. Acht lyrisch in Fantasy-Gewässern schwimmende Kompositionen bestehend aus 70er Hard Rock, epischem Heavy Metal und Power Metal mit zeitweise halsbrecherischen dennoch wirkungsvoll ineinander greifenden Rhythmustempowechseln inklusive kauziger Umrahmung alles was true Metallerherzen sich wünschen. Knarrzende Grundriffs, Flirrende Filigransoli, packende Rhythmus-Tempowechsel, spannende Heroicbrücken stehen auf sicherem auf den punkt gebrachten Härtefundament.
Sänger Johnny Halladay verfügt über das kehlige Organ, welches es braucht, um den Stücken im truesten Sinne Geist und Seele zu geben. Die Gitarrenfraktion Pierson Roe/James Kirn brilliert mit reihenweise knackig aus dem Ärmel geschüttelten Riffs und herrlichen Filigransoli, ersterer spielte zusätzlich den Bass ein, sorgte für Synthieffekte und bildet mit Drummer Ryan Haley eine druckvoll harmonische Rhythmussektion. Fehlten auf der „Dulce Bellum in Expertis“-EP noch einges an Melodien wurde dieses Manko effektiv aufgearbeitet, erforderliche Melodien sind vorhanden, keines der packenden sich oft zwischen schleppender Trägheit und furioser abrupt das Geschwindigkeitslevel forcierender Rhythmus-Tempowechseldynamik wechselnden Acht Epen gleicht dem nächsten.
„Put Down Your Steel Tonight (Only For The Night)“ stößt die Pforten der heiligen Hallen weit auf. „Endless Halls Of Golden Totem“ (wundervoll episch mit essentiellen Bratgitarren-riffs plus verträumt hyppyesker Akustik-Folkstelle im Mittelteil, gesteigerten Epik-Höhepunkten und griffigen Rhythmus-Tempowechseln), „Alchemist's Brute“ badet in flotter Tempovarianz aufgewertet durch Sakral-Orgelklänge, „All Night Watchmen of Starfall Tower“ huldigt Frühen 70er-JUDAS PRIEST-Glanztaten leichte Parallelen zu „Beyond the Realms of Death“ andeutend. Fesselnde von Sehnsuchtsvoll romantischer Monumental-Epik umgarnte Schwermut verteilt der in heroisch powerspeediger Stakkatogeschwindigkeit gipfelnde Schlußweckruf „Into Shores of Blood“.
Das ist der Stoff, aus dem Underground Metal-Träume geschmiedet sind! Purer Metal mit Proto-Hard Rock-Komponente plus verwaschenem Kauzfaible im Geist von FAITHFUL BREATH, JAG PANZER, MANILLA ROAD, CIRITH UNGOL und BROCAS HELM. Auch Anhängerschaft von ATLANTEAN KODEX, GATEKEEPER, MEDIEVAL STEEL oder abgedrehten (THE LORD WEIRD) SLOUGH FEG könnte sich hoffnungslos in den „Endless Halls Of Golden Totem“ verlieren, von reichlichem Helden-Spirit Mystischer Geschichten und Erzählungen umrankt. Versprach die 'Dulce Bellum Inexpertis'-EP im Vorfeld schon einiges, baut dieses fulminante Debüt geziert von phantasievoll gestaltetem Albumcovermotiv das vorgelegte Level noch aus.
Genauer als im W.A.S.P.-Credo zum 'Hellion' Klassiker (est. 1984) lässt es sich nicht mehr beschreiben:
'The Gods you worship are steel, At the altar of rock 'n' roll you kneel!'
Fazit: Spannender 80er-Epic Metal zeitloser Prägung mit kräftigem Schuß 70er-Kauz-Hardrock auf enorm vielseitig spannend fesselndem Level. - Truer geht's nicht mehr! 9/10