ON ATLAS' SHOULDERS - Hyperion


VÖ: 18.06.2021
(Eigenproduktion)

Style: Epic Metal

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ON ATLAS SHOULDERS

Seit 2018 bestehend gehören ON ATLAS SHOULDERS aus der Hessischen Bankenmetropole Frankfurt am Main zu den emsigen Kapellen ihrer Zunft, deren immerhin zweites vollständiges Studio-Longplayalbum frisch erschein und sie tragen damit nicht wie der Riese Atlas in der griechischen Mythologie die ganze Welt auf ihren Schultern. Wie kreativ sinnvoll 39:54 Minuten effektiver Gesamtspielzeit ausfüllbar sind, beweisen ON ATLAS SHOULDERS mit ihrem Zweitling der somit länger wirkt als das Album in Wirklichkeit ist, woran die Ideenvielfalt der Truppe aus Frankfurt Main erheblichen Anteil trägt. Inhaltlich beeindruckt 'Hyperion' durch Ohrwurmartige Refrains, vielseitige Gitarrenarbeit (prägnantes Riffing, quirlige Leadsoli), Kreative Ideengebung (kein Song klingt gleich was für eine Newcomerband beachtlich ist) und Sänger Marius eigenwillige Stimmfärbung, die sich zwischen Hochton und harrscher Kehligkeit bewegt, die Rhythmussektion legt ein solides Fundament. Wer die bereits vorab gestellte Single „5 Billion Years“ kennt, wird entsprechend hohe Erwartungen haben, was 'Hyperion' angeht, doch da ein Song nicht genügt, ein gesamtes Album zu bewerten, schauen wir mal wie es um das Album als Gesamtwerk bestellt ist.

Hochwertiges Songmaterial haben ON ATLAS SHOULDERS ausreichend genug. Angefangen mit dem schrulligen von auffallend verzerrtem Gesang verzierte Opener „The Executioner“, in reizvoll abenteuerlichem Flair gebettetes Material wie „Ruins“, „Flight Of The Falcon“ (herrlich griffig rockend mit sahniger Melodieführung und an wen erinnert mich das zwischendurch immer mal in kurzer Sequenz mega extrem aufreizend hochtonlastig aufblitzende Gesangsmuster doch gleich? Ach ja, richtig, - an THE DARKNESS-Frontröhre Justin Hawkins mit regelrecht überzogen-schriller Hochton-Stimmbandakrobatik!) oder das von dazugehörigem Wolfgeheul begleitete Epik-Schmankerl „To The Wolves“ über den flotten von Hintergrundchören umrahmten Epic Schlachten-Metal-Galopper „Age Of Fire“ bis zur Singalong-Hymne „Brothers In Arms“ dem Live-Feger schlechthin. Epic-Infernos der Marke VISIGOTH, GATEKEEPER oder ETERNAL CHAMPION sind nicht zu erwarten, dafür lyrisch gut durchdachte Songs Genrekompatiblem Inhalts, die ihre Zeit brauchen, danach besser ins Gehör laufen und zunehmend wachsen. Auch die komplett aus dem Rahmen fallend witzige Blaupause „Biohazard“ kann punkten. Das einzige was hier ein wenig verwirrt, ist die Gemüter spaltend modern getrimmte etwas dünnhäutige Produktion, obwohl im Prinzip nichts nach künstlich aufgesetztem Kitsch klingt. Sicherlich braucht dieser Zehntrackling mehr als einen Durchlauf um zu zünden, doch je länger das Ding im Schacht rotiert, desto mehr Details offenbaren sich.

Fazit: Empfehlenswerter Epic Metal einer vielseitig-kreativen Combo, von der künftig hoffentlich noch mehr Tatendrang folgt. - Gehaltvoll finessenreich innovativer auf imposant hohem kompositorischen Level. 8,5/10

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