OCTOHAWK - Animist


04.06.2021
(Crime Records)

Style: Progressive/Sludge/Doom/Stoner-Metal

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OCTOHAWK

Früher spielten sie Stoner Metal unter dem Namen MAMMUT, zwei im Zeitrahmen von 2012 bis 2017 entstandene Alben („Gone With The Wolves“ und „Outlander“) resultieren daraus. Heute mischen sie dieses Feld mit Progressiven, Sludgemäßigen und Doomigen Elementen. Heraus gekommen ist ein würzig herbes Gebräu, das auch vor Glockenschlägen („Weather The Storm“), Hörner-Einsatz und heroischen Chören („Origin“) oder mehrstimmigem Gesang ebenso wenig Halt macht. Auch die für solche Musik typische Geschwindigkeitsvariation ist essentiell gegeben. „Ferocius“und „Reanimate knüppeln mit erhöhter Geschwindigkeit, „By The Root“ und „Skyward“ erzeugen bedrohlich fieses Monstersludge-Feeling wobei starke CROWBAR/ DOWN-Einflüsse mit NEUROSIS-artigem Psychdelic Noise-progmetal und anderem in Richtung Postrock schielendem Raumton-Klangflechtwerk verbinden.

An Lebhaftigkeit mangelt es allen sich im opulent gesteckten Rahmen zwischen fünf bis fast neun Minuten bewegenden Tracks des von Sänger/Gitarrist Stian Svorkmo angeführten Norweger-Quintetts nicht. Des Weiteren gehören zum Band Line Up Christian Schei (Gitarre), Steffen Overaa Keyboards und Gesang, Espen Geitsund bedient den Bass und David Jondahl Hjellum sitzt auf dem Drumschemel. Ein Animist fühlt das Leben aller Tiere, Pflanzen, Berge, Flüsse, Wälder und Seen, er ist eine art Magier im klassischen Sinne, der im Einklang mit der Natur lebt.

Je weiter man in dieses Album hineindringt, desto mehr sind Einflüsse von DOWN, MEGADETH, PANTERA, NEUROSIS, MACHINE HEAD, KORN, OPETH und CROWBAR zu entdecken. In der Tat ein abgedreht schräges Gebräu, dass mit besessener Facettenvielfalt, überraschenden Stilwechseln sowie von diversen Stimmungsmustern lebend für den Fankreis interessant sein dürfte, der auf genannte Combos kann. Heißeres Geschrei, derbe Growls, Klartongesang, chaotisch hektische Passagen, kraftvoll gedämpfte Breitbandriffs und XXL-Grooves treffen in einer wilden trotzdem von gesteuerter Disharmonie gelenkten aufeinander prallenden Zwischenwelt zusammen. So schön sich das vielleicht alles auf den ersten Blick präsentiert: Allzuviel kann ich diesem Gemischtwarenladen nicht abgewinnen, da oftmals die erforderlich klare Linie fehlt, obwohl das ganze zumindest handwerklich gesehen mehr als ordentlich umgesetzt wurde.

Fazit: Schwer zugänglicher Hybrid mit unberechenbaren Stimmungswechseln und facettenreich gedehnten Raumtonklangcollagen. 6,9/10

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