EVIL - Ride To Hell (Re-Release)


VÖ: 11.06.2021
(Mighty Music)

Style: Oldschool Heavy Metal

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EVIL

EVIL - ja die Dänencombo keine andere mit gleichlautendem Namen wovoen es ein gefühltes halbes Dutzend gibt, sind gemeint. Mir unverständlich, warum es dem unorthodox eigenständigen Dänenfünfer EVIL trotz Veröffentlichungen 'Demotape 1' und 'Live in Copenhagen' in den 80ern nie gelang ein vollständiges Longplay-Album auf die Kette zu bekommen. Potential um in höhere Weihen zu gelangen, wäre genug vorhanden. Spätestens an dieser Stelle muss das dänische Label Mighty Music erwähnt werden, dass mit der Restaurierung der alten Tapeaufnahmen wertvolle Arbeit leistete, damit sie nicht irgendwo im prall gefüllten Tonträger-Archiv verstauben Das 1983er Demo beinhaltet lupenreinen Oldschool-Metal umgeben von den für die kultigen Heavy Metaltage der ausklingenden Früh und mittleren 80er-Heavy Metal Ära bei weniger bekannten Acts typischen Soundschwankungen. Live in Kopenhagen wurde am 2. Februar 1985 in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen mitgeschnitten. Das zugehörige Live-Video gilt als gesuchte Rarität, in streng limitierter längst vergriffener Kleinauflage.

Beide Tonträger sind vergessene Juwelen, die nur auf Basis von Demo- und Liveaufnahmen erhältlich waren. Fein, dass diese alten Aufnahmen endlich der breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, denn sie haben es verdient! Der nahezu fließende Übergang zwischen Hardrock und Heavy Metal räudigster Gangart auf extrem heftigen Energielevel macht Undergroundkapellen dieser Art heute umso wertvoller. Trotz zwischenzeitlich vorkommender Soundschwankungen beinhaltet 'Ride To Hell' im Endeffekt alles was den guten alten 80er Metal auszeichnet: Energie, Dynamik und Härte verbunden mit griffiger Melodieführung.

Das Songtriple „Evil“, „Son of A Bitch“ und „Ride To Hell“ vom 'Demotape 1' ist durch erhebliche Soundschwankungen gekennzeichnet. Danach schließen sich fünf Live-Aufnahmen vom Autritt in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen an. Und je länger die alten Dinger im Playerschacht rotieren macht sich Ähnlichkeit zu weiteren altskandinavischen Metal-Dinosauriern (OVERDRIVE!), NWOBHM-Vertretern vom Kaliber IRON MAIDEN, SAXON, TOKYO BLADE, alten Hardrock-Dinosauriern der Marke THIN LIZZY oder Landsleuten vom Typ WITCHCROSS, RANDY bemerkbar. „Evil“ weckt Assoziationen zu frühesten PRETTY MAIDS-Demozeiten 1982/83, als die 'Maids' Lichtjahre vom Kommerzstatus entfert noch ungeschliffen ruppig klangen und schwedischen Heavy Metal-Urgesteinen der Marke OVERDRIVE. „Control Yourself“ erinnert als eingängiger von zugehöriger Mitgroovepassage für's Publikum aufgelockert, an frühe SAXON, „Loser“weckt Gedanken zu flotten THIN LIZZY-Attacken, der schnelle Speedbrecher „Where You Belong“ bläst am Schluß kräftig die Ohren frei.
Allein der vielseitige zugleich jederzeit bissige von Klartonstimme über Kehligkeit, aggressiven Shouts und Hochtonschreie schwer mit anderen Stimmbandakrobaten vergleichbare Gesang stellte so wie es anno 2021 ebenso der Fall ist ein völliges Alleinstellungsmerkmal für sich dar. Die tolle Gitarrenarbeit von Kim X-Maß und Pete Hurricane/Freddie Wolf als straight aufspielende Rhythmussektion komplettieren das Bild, welches wie damals herrlich unkommerziellen bleibt.

Bedauerlicherweise werden Shouter Pearl Angel's Hochtonschreie des öfteren Opfer der häufiger schwächelnden Produktion, was geringfügigen Punktabzug nach sich zieht. Davon abgesehen gehört die unter dem Namen 'Ride To Hell' zusammen gefasste Compilation aufgrund ihres qualitativ wertigen Inhalts in jeden gut sortierten 80er-Oldschool Metal Schrank. Die Neupressung ist nur in streng limitierter kleiner Anzahl 100 Stück auf 140 g Vinyl (!) erhältlich, Undergroundler wissen ziemlich genau was das heißt, und müssen sich demzufolge sputen...

Fazit: Klassischer Faustrecker Metal in bewährtem 80er-Traditionsschema zum Headbangen, Toben und aus heißerer Kehle Mitgröhlen, wie ihn treu eingeschworene Oldschool-Kuttenträgerschaft nur allzu gerne hat. Das ist der wahre Heavy Metal-Underground! 8/10

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