DEMON INCARNATE - Leaves Of Zaqqum


VÖ: 18.06.2021
(Metalville)

Style: 70er-Classic Rock/Stoner/Doom

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DEMON INCARNATE

Fehlte mir auf dem letzten DEMON INCARNATE-Langdreher über weite Strecken die gebündelte Vorwärts-Dynamik, stelle ich gleich beim Opening Track erfreut fest, - sie ist wieder da! Genauso mag ich das Classic Rock, Stoner und Doom Metal-Gebräu der Saarländischen Combo am liebsten. Nach drei Studioalben erfolgte der Wechsel ins Lager von Metalville, was einer Art Frischzellenkur gleichkam. Die Band wirkt heavyer als auf dem stellenweise zu sehr mystisch verschleierten Vorgängerwerk 'Key of Salomon'. Es ist als hätte man auch zu den eigenen Wurzeln zurück gefunden, denn die zeigen sich sowohl beim knalligen Einstiegsdoppel „In Disguise“/“The Liar's Tongue“, wo gleich mächtig fett die Post abgeht. Auf mystische Thematik versehen mit ebensolchen Songanteilen wird wie sich schnell herausstellt, ebensowenig verzichtet. Inhaltlich dreht sich das Gesamtwerk um den Baum Zaqqum, der als Baum der Sünder im Koran gilt, der sinnbildlich die Früchte der eigenen bösen Taten enthält. Wer das vorab ausgekoppelte Video zu „The Liar's Tonque“ bereits kennt, weiß, was ihn/sie erwartet. Eine optisch düstere Album-Coverartworkgestaltung untermauert den Inhalt des dritten vollständigen Studiolangdrehers der Drei-Stile-Gemeinschaftskooperation mit Sitz im Saarland.

Selbst langsamere auf gedrosselt schleppender Geschwindigkeitsflamme geröstete Melancholic-Stampfer vom Typ „To Resist“ besitzen wieder das typische DEMON INCARNATE-Flair. Zweckdienlicherweise wurden aus einem Intro zwei („Longing For 1 + 2“). Lisa Healey singt entspannt wie nie, meistert flotte Temopattacken ebenso sicher mit ihrem schönen, glockenhellen,klaren Hochtonorgan wie feinfühlig sanfte Parts. Ein wuchtiges Schlagzeug und harte Gitarrenriffs erzeugen gehörig Druck, akustische Facetten sind an geeigneter Stelle platziert, majestätisch sakral mit Glocken und Orgelklängen unterlegt, inklusive Hinzahme gemischter Singalongs gibt sich „Lunar Majestic“. Serve The Curse“ greift inklusive großer Melancholicbreitseite veredelt von mehrstimmiger Gesangsperformance, leicht exotisch angehaucht, fußend auf kerniger, satt aus dem Ärmel geschüttelter Riffpower an, während „Grave Worms“ eine durch zeitgemässes Produktionsraster unterlegte Art BLACK SABBATH-mässiger Horror-Doom-Rock-Grab zeigt und man direkt vor Augen geführt bekommt... wie Würmer eine Leiche zerfressen...!

DEMON INCARNATE haben zurück in die richtige Spur gefunden, servieren ihr siedendheißes Gebräu aus Classic Rock, Metal und Stoner-Doomgrooves zielsicher ins Gehör laufend. 'Leaves Of Zaqqum' straft damit alle schnell eine Band sobald sie ein schwächer geratenen Werk produziert, schnell abhakenden Lästermäuler Lügen. Was zunächst wirkt wie drei Schritte seitwärts, entpuppt sich als gewaltiger Satz nach vorn! Die Saarländer haben eine für sich wichtige Entwicklung vollzogen, ganz von selbst zurück in die richtige Spur gefunden. Da fließen Classic Rock-und Doom-Grooves auf natürliche Weise ganz von selbst. Melodie, Härte und Eleganz treffen sich genau im Schnittmengenfeld lebhaft ausbalancierter Songstrukturen.

Fazit: Erfrischend eingängig, chillig entspannt, powerdynamisch quirlig mit feinen Melodien die wieder deutlich mehr im Ohr hängen bleiben. Gut! 8/10

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