MOTÖRHEAD - No Sleep Til' Hammersmith (40th Anniv. DeLuxe Edt.)


VÖ: 25.06.2021
(BMG)

Style: Hard Rock
40th Anniversary Deluxe-Edition

Homepage:
MOTÖRHEAD

CD 1: No Sleep Til' Hammersmith
40 Jahre liegt 'No Sleep Til Hammersmith' nun zurück. BMG zollen diesem unverzichtbaren Live-Meisterwerk gebührend Tribut. Das Ding dröhnt heute immer noch so megafies ungehobelt rau mit ungebrochen ohrenbetäubender Brachialität in die Gehörgänge, dass es von Anfang bis Ende mitreisst! Auch die Ansagen von Lemmy und Fast Eddie Clarke sind Kult. Ein mörderisch langgezogener Monsterbrüll ehe bei „We are The Road Crew“ das Hölleninferno losbricht, der nicht Metallische Gemüter im Handumdrehen aus dem Zimmer katapultiert, - Wuuuuuaaaaaahhhhhh! ehe das Inferno losbricht! Holy Shit (!), das Warpig hatte sich unüberhörbar zu Wort gemeldet... die aus meiner Sicht als beinhater Motörheadbanger stärkste Phase in Kultbesetzung der Warpig-Crew: Fast Eddie Clarke (Gitarre), Ian 'Lemmy' Kilmister (Bass) und Phil 'The Animal' Taylor (Drums) besser waren weder davor und auch später nicht. Mit soviel unbändiger Rotzräudigkeit seit den Spät70ern bis Früh-80ern spielten MOTÖRHEAD - egal ob live oder Studio ausnahmslos jede Combo gnadenlos an die Wand! Selbst wenn fünf andere Bands auf der Nachbar bühne standen, hörte man allein die Combo auf der anderen Stage aus England, die hatte als Wahrzeichen ein seinem Namen gerecht werdendes Warpig...

Diese 'goldene Ära' war, ist und bleibt einmalig und kam danach nie wieder. MOTÖRHEAD waren zu ihrer wilden Frühphase von 1977 – 1982 schlicht drei Bastarde, tagein, tagaus on the Road, die sämtliche Posern & Weichspühler eines gewissen Planeten Erde kompromisslos das Fürchten lehrten und es nach Ableben der härtesten Besetzung vom einstmals dreckigsten, lautesten und räudigsten Trios der Welt mit dieser alles an die Wand blasenden Abrissbirne heute immer noch tun! Passend zu den aus dieser Phase heraus entstandenen Studioalben hat 'No Sleep Til Hammersmith' selbst 40 Jahre danach genau jenen Ballerfaktor, von dem zahlreiche Black Metalbands heute noch träumen... doch nie erreichen. Und wer sich fragte, woher sich sovielen Thrash und Black Metalkommandos ihr heute immer noch nur allzu beliebtes Patronengurt-Out abschauten, werfe nur mal einen Blick auf die Musiker selbst. Schwarze Jeanshosen, Hemden und ein gewisses Armeeutensil.

Garstige Speed n' Roll-Banger vom Kaliber „Ace Of Spades“, „The Hammer“, „Overkill“, „We Are The Road Crew“, „Bomber“ oder „Motörhead“ bedürfen keiner vielen Worte mehr, auch ruppige Eierschleifer vom Format „No Class“ bzw. „Stay Clean“ sowie der jede Halle mit Ansage zum Einsturz bringende Stampfer „The Chase Is Better Than The Catch“ bedürfen kaum vieler Worte, selbiges gilt für die schleppenden Klassiker „Iron Horse“ und das visionäre Sci-Fi-Düsteropus „Metropolis“. Rauer, härter, ungeschliffen dreckiger waren MOTÖRHEAD nie!
Als zusätzliches Extra wurden die auf der Original-Vinyl-LP-fehlenden Tracks „Over The Top“ und „Train Kept A Rollin'“ sowie drei scheinbar unfertige, nicht verwendete Outtakes der Newcastle-Album-Soundcheck-Sessions vom 30. März 1981 beigefügt. „Stay Clean“ macht den Anfang, interessanterweise folgt darauf endlich mal das unverständlicherweise viel zu wenig live gespielte „Limb From Limb“ zu Ehren, wo knochentrocken schleppend zäher Hard Rock regelrecht zur High-Speed n'Roll-Bombe explodiert, ehe „Iron Horse“ den Schlußpunkt setzt.

Welches Livedokument könnte eindrucksvoller Zeugnis darüber ablegen als dieser granatenharte Liveabriss? Eindrucksvoller als auf dem 1981 Platz 1 der englischen Charts erobernden Album lässt sich die legendäre Phase ungekünstelt direkt mit Schmackes auf-die-Fresse-Rock n' Roll nicht reflektieren.- Unentbehrlich!

Noch einige Worte Zur Location selbst: Das Hammersmith Odeon erlangte nicht zuletzt durch das 'No Sleep Til Hammersmith'-Live-Album legendären Welt-Ruf als Veranstaltungsort von Rockkonzerten. Obwohl der Titel als Anspielung darauf gedacht war, entstanden die Aufnahmen zu diesem Killer-Liveabriss zum Großteil in Leeds und in Newcastle, im Rahmen der 'Short, Sharp, Pain in the Neck-Tour 1981'. Bei dieser Gigalivesession im 'Hammy O' wie die Engländer es liebevoll in Kurzform tauften, gekrönt von dem über der Bühne hängend schwebenden von über einem Dutzend Spots beleuchteten Bomber... wurde kompromisslos in Schutt und Asche gelegt! Ein Killer-Liverelease durch und durch, der echten Fans harter Stromgitarrenmucke den ultimativen Kick bis unter die Decke verabreicht. An MOTÖRHEAD schieden sich die Geister früher genauso, wie es gegenwärtig heute noch der Fall ist. Gerade 'No Sleep Til Hammersmith' war einem Teil der damaligen Metalfans zu hart, während die anderen es abgöttisch mochten. Für alle bereits binnen der ersten fünfzehn Minuten von Lemmy's dreckig räudigem Whisky-Organ die Flucht ergreifenden Härtner gilt: Bist du zu weich, sind MOTÖRHEAD zu hart!

Leider gibt es immer noch Leute, die meinen, das Ding aus mir unverständlichem Grund in die Rubrik „Heavy Metal“ einzusortieren. Falsch! MOTÖRHEAD waren schon immer - seit ihres Bestehens nichts anderes als räudig-dreckig ungehobelt provokativ rebellisch rotziger der Otto-Normalgesellschaft - im geistigen Sinne - den ausgestreckten Mittelfinger entgegen streckender Hard Rock bei schnellen Songs mit Speed n' Roll kombiniert sowie gern mal mit deftigem Schuß Blues oder Punk versetzt, war ebenfalls mit drin, - weshalb der Begriff (High) 'Speed n' Roll' schon früher im Zusammenhang mit MOTÖRHEAD in Verbindung gebracht wird, deren Originalität durchaus Vorlagen für andere Stilrichtungen lieferte, denn der Blues ist und bleibt unverzichtbar Grundessenz des harten Gitarrensounds. Das lange Zeit gefürchtete Bassboxen-Dreieck von Lemmy verursachte nach derartigen Ohrenkiller-Livesessions serienweise Tinnitus bei Fans der harten Gangart.

CD 2:
Neben dem Hauptalbum, gibt es noch eine weiteres vollständiges Livekonzert der 'Short, Sharp and Pain In The Neck-Tour' aufgenommen in Newcastle, Live-City Hall, vom 30. März 1981. Besondere Akzente bei dem nicht ganz die Qualität vom No Sleep Til Hammersmith'-Konzertmitschnitt erreichenden Livebühnen-Spektakel setzt ein frenetisch den Stimmungspegel permanent hoch treibendes Publikum, was dem Gig besonderes den 1981er Zeitgeist widerspiegelndes Live-Club-Flair gibt.

Wofür sich Fans der harten Gangart auch entscheiden, - ob Luxus- 2er CD-Doppel mit 24-seitigem oder 3-Fach Vinyl mit 20seitigem Bookpack, einschließlich dazugehörigen Fotos: - Pflichtanschaffung für beinharte MOTÖRHEAD-Fans!

Fazit: Klare Höchstnote für das ultimativ beste Hard Rock-Livealbum aus der 80ern! 10/10

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