EISREGEN / GOAT FUNERAL - Bitterböse
VÖ: 18.06.2021
(Massacre Records)
Style: Extrem / Black Metal
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EISREGEN
Als EISREGEN Fan der ersten Stunde freut man sich natürlich immer über eine neue Veröffentlichung und seit der Ankündigung zu dieser Split konnte ich es kaum erwarten, der Musik zu lauschen.
So fangen EISREGEN auch an und mit „Sei mein Totenlicht“ kommt gleich eine Nummer, bei der man vollkommen hin und weg ist. Das Stück beginnt ruhig mit einer einprägsamen Melodie und die dazugehörigen Vocals von Mitch „Blutkehle“ Roth sind immer wieder ein Genuss. Wenn dann auch noch dieser brutale Ausbruch kommt und die Riffs sägen wie der Teufel, ist das derbe Werk schmackhaft angerichtet. Mit dem Titelstück werden EISREGEN wirklich „Bitterböse“, denn hier geht rasand die Post ab, nur ein paar Breaks lockern dieses Massaker auf und das gerollte „R“ ist immer wieder ein O(h)rgasmus für den Gehörgang. Wenn neben den harschen Vocals der Song gegen Ende auch noch einen morbiden Hauch an Melodie gewinnt, ist eh alles in Butter. Auch in „Ein Pfund Fleisch“ ist das einfach nur genial arrangiert, die Musik ist fast schon groovend und catchy, zu welcher der dreckige Gesang vollkommen perfekt passt. Nach anfänglicher Verspieltheit geht „Heute ist Krüppelnacht“ voll auf die Zwölf und hämmert uns den Kalk aus der Birne und es wird nur im Mittelpart mal eim wenig auf die Bremse getreten. Einen schön wummernden Bass kriegen wir bei „Nur eine weitere Leiche im Wald“ geboten, dann steigert es sich erneut über geiles Up Tempo bis hin zur Prügelei und wieder zurück, dazu ist Herr Roth mit seinem Organ einfach eine Wucht und kann den Hörer ohne Ende fesseln. „Am Ende“ ist dann als Outro eine düstere Piano Nummer und dann sind EISREGEN auch fertig mit 6 großartigen Nummern, die das Warten auf den kommenden Longplayer verkürzen.
GOAT FUNERAL sind nun dran und das sind auch die Herren von Eisregen, nur lassen sie hier ihre Black Metal Vorliebe aufblitzen und da kriegen wir mit „Hellfire Club (For Members Only)“ eine düster atmosphärischer Nummer geboten, die zwischendurch auch genre mal in schwarzmetallische Raserei ausufert. Auch in englisch kommt die Stimme von Mitch Roth fabelhaft bei mir an und „A Spoon Full of Peace“ knüppelt volleas Rohr in unbarmherziger Manier, um dann „Antisocial East-German Black Metal“ kurz und knackig aus allen Rohren zu feuern. Mit „Way Home“ kommen fast schon frostig Riffs ans Tageslicht zu einer kloppenden Abrißbirne, aber auch hier kommt auf einmal eine Atmosphäre auf, die ihre Wirkung nicht verfehlt. Dafür ist „Dunkeldeutschland“ eine tagende Nummer mit erneut viel Tiefgang, die aber immer wieder mit Blastbeats durchzogen ist und auch sonst gerne mit dem Tempo variiert. Wenn „Satan Calls“ als rassige Black Metal Knüppelnummer startet, dachte ich noch nicht daran, dass dieser Track auf einmal auch noch eine elektronische Auswucherung erhält und war auch hier verdammt positiv überrascht.
Diese Split ist so großartig und weißt so gut wie kein Manko auf, so dass hier auch klare 9,8 von 10 Punkten fällig sind.