V/A - Damn, This Stuff Is Heavy Vol. 2
(VÖ: Bereits erschienen)
(GoldenCore/ZYX)
Style:
Hardrock bis Thrash
Homepage:
GoldenCore Records
36 Tracks bekannter und weniger bekannter Bands hat Neudi auf Teil 2 Seiner Sampler-Collection gepackt, und wieder zahlreiche Überraschungen parat, neben namhaften Acts finden sich zahlreich kleinere und einige mittlere auf dem Doppel-Sampler dessen überlange Gesamtspielzeit von 152:55 Minuten reichlich Value for Money bietet. Wie schon auf D.T.S.I.H. Vol. 1, erstreckt sich die Mischung auf D.T.S.I.H. Vol. 2 von Hardrock bis Thrash Metal. Schon beim ersten Blick auf Band- undSongauswahl wird klar: Michael, das gibt ein unfangreiches Review...
Ok, dann mal los: Gut Ding will Weile haben, lautet ein bekanntes Sprichwort, bezogen auf D.T.S.I.H. Vol. 2, wird erkennbar, wieviel Zeit, Mühe und sorgfältige Auswahl in dem abermals recht vielseitigen Doppel-CD-Sampler stecken. Statt dem erfolgreichen D.T.S.I.H. Vol 1 Teil 2 nachzulegen, hat sich das lange Warten auf dieses feine Sampler-Doppel wirklch gelohnt! Beginnen wir mit bekannten Acts: Nach erfolgtem Neudi-Intro markiert der im Gegensatz zum heftig schnellen Speedgeballer der US-Judge Dredd-Moshcrew ANTHRAX stehende überwiegend schleppend zur Mitte von galoppierendem Riffing bestimmte Midtempobrecher aus griechischer Mythologie bekannten Gorgone „Medusa“ (!) einen ungewöhnlichen Auftakt, „Strange Ways“ gehört zu den weniger bekannten dafür interessanten Perlen aus Früh70er-Tagen 'Hotter Than Hell'-Tagen (vom gleichnamigem Studioalbum) des geschminkten US-Quartetts KISS. Dem Einstiegsdoppel folgt das Herner Trio RAGE mit „Wasteland“, einem flotten Heavy/Speed-Feger. JAG PANZER sind immer eine exzellente Wahl was US-Powermetal in Reinkultur betrifft, „Edge Of Blindness“ legt einschließlich ungewohnt sakralem Sphärenpart gekonnt Zeugnis davon ab, womit der Sampler um eine weitere Düster-Facette bereichert wird, die neben CELTIC FROST und MESSIAH essentiellste Schweizer Thrash-Kapelle CORONER verteilt Rundschläge im Dauertakt für die Thrash-Fraktion mit „Reborn Through Hate“, auch 90er Gothic-Doom ging ebensowenig an Neudi vorbei, weshalb „The Sleeping Beauty“ von TIAMAT (exzellente Wahl!) interessanten Gegenkontrast zum schnellen CORONER-Thrash bildet.
N.W.O.B.H.M. gehört selbstverständlich auch dazu. Was wäre ein Neudi-Sampler ohne die Heavy Metal-Ursubstanz aus good old England? RHABSTALLION geben den knallenden Hard Rocker „Stranger Stranger“ zum Besten, deren bekanntere Kollegschaft DEMON ist mit dem quirligen Groover „Wonderland“ vertreten, ein geballtes „I'm Not Waiting For You“ kündet von JAMESON RAID-Präsenz, SNATCH BACK liefern mit „Rough Treatment“ weiteren coolen NWOBHM-Stuff, selbiges gilt für die heute immer noch aktiven Haudegen TROYEN denen bei 'Futures Friend' gedacht wird, und COLTRE gehören zu den kaum bekannten umso empfehlenswerteren Vertretern der jüngeren Insel-Generation, die sich mutig durch ein Hithymnenpotential besitzendes „Crimson Killer“ riffen. Anhängerschaft echter US-Metal-Perlen darf sich über JAG PANZER (stets eine exzellente Wahl was US-Powermetal in Reinkultur betrifft) - ,„Edge Of Blindness“ legt umrankt von tief unter die Haut gehend sakralem Sphärenpart Zeugnis davon ab, und über „Chosen Ones“ von den seit dem KIT wieder auferstandenen SHOK PARIS darf man sich ebenfalls freuen, auch die schwer von ACCEPT beeinflusste US-Kultcombo BREAKER ist mit der krachenden Metalhymne Still Life“ zu finden auf deren 'Accept' EP verleiht dem Sampler eine recht interessante Schattierung, ebenso fasziniert, dass die französischen Heavy Metal-Urgesteine VULCAIN (!) mit „Ebony“ (von ihrem 'Rock n' Roll-Secours'-Debüt) auf dem Sampler vertreten sind!
Raritäten aus der Juwelentruhe werden auch serviert. Überraschend sind VELVET VIPER mit ihrem Protest-Hymnensong „Voice Of an Anarchist“ auf D.T.S.I.H. Vol 2 vertreten, der die Band richtig fett auf's Gaspedal treten lässt, richtig tief in die Underground-Kiste greift Neudi schließlich mit den Essener nach dem Vorbild DESTRUCTION benannten Heavy/Speed/Thrashern stern MAD BUTCHER, deren „Rock Shock“ vom Debüt der nach drei Alben erst im letzten Jahr frisch aufgelösten Band für mächtig oldschool rumpeligen Gitarrenalarm und richtig geflasht bin ich vom SDI-Vorgänger BLACK JACK CO. der bei „Overkill“ herrlich rumpelnden zugleich spannungsgeladenen sogar noch heftig von exotischer Hippy-Facette (kein Wunder, Bandgründungsdatum war in den End70ern, genauer: 1979!) aufgewerteten Früh 80er- Oldschool-Metal fährt. Wahnsinn, - sehr geil! Und welcher (zumindest knietief) in der Materie verwurzelte 80er-Oldschool-Metalhead erinnert sich nicht an das 'Tied To The Trax'-Album der US-Power-Speed-Thrasher PURGATORY? Deren gleichnamiger Titelfetzer ebenfalls darauf ist.
Weitere vielen Metalfans zurecht unbekannte recht neue Perlen sind „Coven Of The Dead“ von der seit 2019 bestehenden Polen-Crew SÄCRIFICER von deren frisch 2021 erschienenen Fünftrack-EP „The First Offering“ womit der Bogen sich von der guten alten 70er-Schule bis in die Gegenwart spannt, selbiges gilt für Joe Capitalicide's deutlicher im schwermetallischen Underground durch mehrere Singles, EP's und immerhin bereits 5 vollständigen Studiolangdrehern erheblichen Bekanntheitsgrad genießendes Einmann-Eissturmkommando ICE WAR dessen „Cristal Mirror“ tief in den Spiegel blickt; zu d e n Geheimtipps jüngeren Datums gehört erst recht die belgische Heavy Metal-Combo HUNTER, deren epische Battlefield-Hymne „No Man's Land“ Einblick ins gleichnamige 2019er-Debüt gibt, während SORCERY im „Wizard's Council“ mehr als nur gefällig die Muskeln spielen lassen.
Neben all diesem Heavy Stuff ist die Prog-Power und Thrash Metal-Abteilung vertreten durch MYSTIC FORCE („Shipwrecked With The Wicked“), BLIND ILLUSION („Vengeance Is Mine“) und HEXX' „Waterly Graves“ die Neudi's Faible für technisch verspielte Bands offenbart. CANDLEMASS hauen einem bei ihrem Doomhammer „Black Darf“ (mit Sänger Messiah Marcolin) das brutal alles wegdonnernde Pfund dunkler Schwermut-Epik in flotter Variante um die Ohren. D.T.S.I.H. Vol. 2 liegt qualitativ unmittelbar auf Augenhöhe zu D.T.S.I.H., Vol. 1.
Fazit: Granatenstarker Teil 2 des DAMN, THIS STUFF IS HEAVY-Samplers mit hochwertiger Bandauswahl, gelungen abwechslungsreicher Stilmischung und zahlreichen Perlen, nach denen sich Underground-Maniacs sehnsüchtig alle zehn Finger lecken! Dieser Stoff ist im wahrsten Sinne des Wortes „Heavy!“ 9,5/10