FUNERAL CHASM - Omniversal Existence
VÖ: Bereits erschienen
(Eigenproduktion)
Style: Doom-Death Metal
Homepage:
FUNERAL CHASM
Manche Beschreibungen können irreführend sein und in Pandemiezeiten entstehen manch kreative Ideen, so auch die Gründung von FUNERAL CHASM, so der Name hinter dem 48:18 Minütigen Debüt stehenden Dänenduos sind nicht ausnahmslos Funeral Doom, sondern Doom-Death mit 80er-Gothic-Referenzanleihe. Immerhin fusionieren Morten „Sjaelepest“ Lund (Ex-DEVIL/Ex-KAOS666) und Danny Woe (ALTAR OF OBLIVATION/Ex-WOEBEGONE OBSCURED) geschickt zwischen ihrem selbst angegebenen Einflussspektrum von 80er-Düster-Gothic Acts wie FIELDS OF THE NEPHILIM, SISTERS OF MERCY oder VANGELIS, hinzu kommen auf klassische Mid90er-Funeral-Doom-Referenzen (THERGOTHON!) zielende Strukturen. Allein die CELTIC FROST-Anteile wollen sich kaum erschließen, vielleicht ist das in Bezug auf den Atmosphärenfaktor gemeint? Klargesang oder auch mal derb aus dem Bauch herauskommende Deathgrowls geben sich zum über acht Minuten Sphärisch gedehnten Auftaktszenario „Embellishment Of Inception“ die Klinke in die Hand, alle weiteren sieben Stücke kreisen um die 6 – 7 Minutengrenze. Als Pluspunkt erweist sich die tiefgreifende Lyrik des in drei Sektoren unterteilten Spektrums.
Schlaflosigkeit, Angstzustände, Depression heißt der bestimmende Themenbereich, dem sich das Duo verstärkt widmet. Nummern die auf einem aus wummernden Riffs bestehenden Grundgerüst getragen werden wie „The Truth That Never Was“, „Sunrise Vertigo“, oder das VANGELIS mit FIELDS OF THE NEPHILIM geschickt verknüpfende „The Skeleton Secret“ wechseln von Depression, Tragik, Drama, Verlust, Hoffnung und Trauer gekennzeichnet immer mal den Gesang entweder extrem tiefe Growls oder öfters Aussdrucksstärke vermissen lassender Hochtonklargesang. So sehr solch gedehnte Raumklang-Orgien zu passender Zeit sein müssen, dass hier wird trotz eindrucksvoller Ansätze zumindest an mancher Stelle schon etwas langatmig. Schade, dass der unterkühlte Bedrohlichkeitsfaktor bei „Astral Reality“ wo zeitweise CELTIC FROST-Anteile durchscheinen nicht noch weiter intensiviert wurde, um die Atmosphäre nachhaltig zu verstärken.
Von Anfang bis Ende bestimmt ein stets prägnanter sich wie der sprichwörtlich rote Faden durch alle acht Kompositionen ziehende Tiefenmelancholie-Faktor das Geschehen bei FUNERAL CHASM, jedoch könnten die Songstrukturen in der Gesamtheit ein wenig flexibler sein, besondere Überraschungen gibt es nur selten.
Fazit: Genrekompatibler Doom-Death mit klassischer 80er-Gothic-Schlagseite und interessanten Ansätzen, dessen Potential mehr als andeutungsweise vorhanden, jedoch bisher nicht vollständig ausgeschöpft ist. 7/10