HELLBREATH - Slave of God (Reissue)


VÖ: 16.07.2021
(GoldenCore/ZYX Music)

Style: Speed/Thrash Metal

Homepage:
Golden Core Records

Ein echtes Insider-Juwel präsentiert das GoldenCore-Label in Zusammenarbeit mit ZYX-Music dieser Tage mit Wiederveröffentlichung des HELLBREATH-Debüts, dem ersten, leider einzigen HELLBREATH-Release. Statt prolliger Bandfotos zierte diese unglaublich originelle sich meilenweit vom Einheitsbrei abhebende Albumrarität ein kunstvoll gestaltetes Artwork, wie es sich nur selten findet. Dass dieser außergewöhnliche am Rahmen der Normalität vorbeigehende Release selbst über drei Jahrzehnte nach Auflösung der Band von einer überschaubaren Anzahl Metalfans umso mehr geschätzte Rohdiamant seine treu ergebene Anhängerschaft fand, sei nebenbei nur mal so am Rande erwähnt. 

Schade, dass HELLBREATH nicht ihrem unorthodoxen so ziemlich keinem Stil anderer Bands in den 80ern entsprechenden Weg bestehend aus kauzigen 70er-Hard Rock-Zutaten von LED ZEPPELIN, BLACK SABBATH, DEEP PURPLE, MOTÖRHEAD oder PINK FLOYD (gerade durch letztere bekamen die Stücke an mancher Stelle gar etwas progressiven Anstrich), klassischem 80er Jahre Metal (IRON MAIDEN/JUDAS PRIEST) und Thrashattacken fortsetzten, sondern es stattdessen einfach nur dabei beließen. Verbunden mit Okkult- und Horrortheamtik ergab sich daraus ein recht interessantes zugleich explosives Gemisch. Das gedehnte bis auf den als perfekte Blaupause zwischen den anderen sechs Songs dienenden schnellen Proto/SpeedThrash n' Roller „Ride Free“ in aller Regel zwischen fünf bis über neun Minuten Spielzeit fordernde Songmaterial verfügte neben viel Kauzigkeit über jenen Touch undergroundig räudiger Verruchtheit, den ganze Serien von Combos härterer Gangart zu jener Zeit suchte, aber nie fand. Den ersten Gig absolvierten HELLBREATH in einem Gefängnis, wo das Album aufgenommen wurde, und es passte zur finsteren Thematik der Band.

Nummern wie „Satan's Calling“, der auf 9:13 Überlänge ausgedehnte Titeltrack oder die von galoppierenden Gitarren getragen vorwärts marschierende sich wechselweise in Speed/Thrashattacken steigernde Horrorvision „Invasion of the Undead“ das zeitweise kauzig-pathoslastig umgarnte fast neun Minuten einnehmende Doppel „Chainsaw Massacre“/“Empire Of Lords“) oder der verstärkt thrashastige Rausschmeißer „No Clemency“ sprechen deutlich dafür, dass HELLBREATH ein kleines Grenzgänger-Genrejuwel gelungen war. Von Neudi remastert, wurden als Zugabe 5 Stücke der HELLBREATH-Nachfolgeband FRANTIC FRONT beigegeben, die auf technisch verspieltem zugleich rumpeligem Death Metal-Terrain fußend Geschmackssache sind. Tiefe Growls und aggressiv rohes Riffing lassen zumindest mehr als erahnen, das FRANTIC FRONT mit ganz frühen 80er Death Metal-Kommandos wie NIHILIST, ENTOMBED, OBITUARY (sowie deren Vorläufercombos EXECUTIONER/XECUTIONER) vertraut waren. Neben unveröffentlichten Fotos beinhaltet die CD-Wiederauflage im Jewelcase ein Interview mit der Band.

Fazit: Origineller Release einer vergessenen Teutonenstahl-Perle mit unverkennbar kreativem Eigencharakter, Wahnwitz und kilometerhohem Wiederkennungswert. 8,5/10






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