HUNTER - The Return
VÖ: 06.08.2021
(Metalapolis Records)
Style: Hardrock/Heavy Metal
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HUNTER
Der Jäger ist zurück! Nach zwei Longplayalben auf dem klassischen Heavy Metalsektor wurde es ruhig um die damals (damals, häh? Ja, Leute, wir reden von den 80ern!) bei Earthshaker Records unter vertrag stehenden Band. HUNTER gehören zu der Sorte hoffnungsvoller Acts, die in den 80ern bedauernswerterweise im Veröffentlichungswust jener Zeit in der es bereits mehr Heavy Metal gab als unwissende Skeptiker sich je zu erträumen gewagt hätten (!) unter gingen, jedoch weitaus mehr auf dem Kasten hatten und lieber eigener Wege ging, statt auf die Risiko-Karte zu setzen. - Wer weiß, was dann aus HUNTER geworden wäre?
Das HUNTER-Debüt 'Sign Of The Hunter' aus dem Jahr 1985 entstand innerhalb nur zehn Tagen, zwei Jahre später 1987 folgte der Zweitling „Keep The Change“ Beeinflusst von wichtigen damals wie heute Szeneprägenden Koriphäen vom Typ ACCEPT, KROKUS, SAXON und JUDAS PRIEST spielte das Mannheimer Eigengewächs klassischen Heavy Metal zügiger Ausrichtung, der in Nummern wie dem bissigen Eingangsopener „Way To Nowhere“, gipfelte. Von Altersmüdigkeit ist bei den gesetzteren Herrschaften keine Spur festzustellen, ganz im Gegenteil: Knackige von kleiner AC/DC-Gedächtnispassage gekrönte Rocker wie „Call Me What You Want“, „Looking For Love“, „Hell What a Woman“ oder „Talk Of a Town“ sowie der Stampfrocker „No Compromise“ sind ausnahmslos Faustreckkompatible Hard Rocker zum taktvollen Abrocken mit saftig Kick! Solch krachend aus dem Halfter röhrende Nummern haben derart mächtig Dampf auf der Wumme, dass es gnadenlos mitreisst. Daran trägt neben ausdrucksstark zugleich kehliger Rockröhre von Shouter Rusty Wayman Anteil. Die von Beginn an mächtig druckvoll aufspielnede Gitarrenfraktion bestehend aus Bandgründer Stefan „Brandy“ Brandtner der zusammen mi Gitarrero Jörg Jungbluth (früher bei den aufgelösten Melodic Death Metallern GOMORRA aktiv) ein bestens abgestimmtes Gitarrenduo bildet, macht einen saustarken Job wie auch die kompakt straight aufspielende Rhythmus-Abteilung in Person von Bassist Thorsten Bongard und Schlagzeuger Paul „Mosh“ B. Hermann, der mit viel Schmackes im Flügel auf Becken und Felle haut, bei.
Alle Songs sind druckvoll, fett und unglaublich robust produziert, was HUNTER mitsamt unterstützenden Background-Gesängen da rauspowern! Trotz soviel geilem Hard n' Heavy-Rockfutter hätte es noch mehr Sinn gemacht den ein oder anderen flotteren Track im Bereich des treibenden Openers „Way To Nowhere“ nach zu legen, um der Scheibe noch mehr Flexibilität zu verleihen, doch ansonsten haben HUNTER vieles richtig gemacht ein tolles auf traditionellen Hardrock/Heavy Metal-Roots fußendes Comeback abgeliefert, dass eindrucksvoll den 80er-Zeitgeist repäsentiert, sich dabei rockig wie lyrisch auf Höhe der Zeit präsentiert, wozu auch eine dem Umstand zunehmender Digitalisierung kritisch Rechung tragendes „My Life Is Digital“ beiträgt, auch die kompaktere 2020er-Neueinspielung von „The Wheels Turn On“ (im Original auf dem 1985er Debüt 'Sign Of The Hunter' enthalten) und der als Edit draufgepackte bereits 2020 eingespielte Rocker „Watch Out for Metal“ fallen dem gegenüber qualitativ kaum ab. Mit immerhin drei verbliebenen Originalmitgliedern und zwei veränderten Positionen am Bass und zweiter Gitarre und einem Comebackalbum, das den passenden Titel „Return Of The Hunter“ trägt wollen die 'Jäger' es drei Jahrzehnte später noch einmal wissen, rollen das Feld nun von hinten auf und greifen heftig an. Das ist Schweißtreibend- sympathisch ehrlicher Hardrock & Heavy Metal-Sound, wie man ihn als treuer Fan einfach mögen muss!
Wer auf kraftvollen Teutonenstahl Marke ACCEPT/SINNER/ VICTORY/TRANCE schwört, aber auch KROKUS/JUDAS PRIEST/SAXON-Anstrich entdeckt, kommt an HUNTER überhaupt nicht vorbei! Für die Mannheimer bleibt zu attestieren: Gelungener Einstieg, wenn auch drei Jahrzehnte zu spät. Auch wenn die schon für 2021 geplante Tour Lockdown-bedingt komplett ins Wasser fiel, dürfen sich Teutonenstahlfans hoffnungsvoll auf bevorstehende Livegigs im kommenden Jahr 2022 entgegen sehen, wenn HUNTER wie gewohnt aus allen Rohren feuern!
Fazit: Danke für dieses fette Comeback. - Welcome Back, - HUNTER! 8/10