HEXENKLAD - Heathenheart


VÖ: Bereits erschienen
(CDN Records)

Style: Folk-Black Metal

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HEXENKLAD

MOONSORROW-., ENSIFERUM-, NAGLFAR-, DRAUGNIM, BATHORY und PRIMORDIAL-Völkchen wird sicher auch mit HEXENKLAD etwas anzufangen wissen, denn in diese Richtung tendieren die seit 2014 aktiven Kanadier, deren auf nordischer Mythologie wurzelnder Folk-Black Metal auf Album Nummer zwei passender weise 'Heathenheart' getauft, sich irgendwo zwischen erwähnten Acts einpendelt. Gibt bereits das vorab via Youtube zu sehende Video zum Titelsong 'Heathenheart' eindrucksvollen Vorgeschmack dieser Folk-Black Metal-Wikingerhorde aus dem Ahornland, steigt die Spannung auf's Gesamtwerk umso mehr. Weit über dem Durchschnitt operierend legen HEXENKLAD ein tiefsinniges Werk vor, dass den Spritit der Wikingerzeit wieder zum Leben erweckt und zwar so dafür bürgt allein das Video als würde dieser Zeit an bestimmten Orten und Plätzen nie stehen geblieben sein.

Rasende Black Metalknüppelparts mit Blickrichtung NAGLFAR/DRAUGNIM beseelt durch beißend heißerkehlig harrsches Gekeif wechseln mit kompakten Grooves, auf klassischem Folk-Untergrund, und wenn es manchmal aberwitzig Hymnenhaft wird, fließen erst recht auch ENSIFERUM-Anteile mit ein. Depressive Parts hingegen obliegen PRIMORDIAL-Einflüssen, während MOONSORROW bei Momenten mystischer Sphärenlastigkeit ihre Spur hinterlassen, wobei genanntes Spektrum bestens miteinander harmoniert. Auf 'Heathenheart' ergießt sich ein Prisma extremer Gefühlsspannungen wie Nervosität, Depression, Aberwitzigkeit, Wut, Bedrohlichkeit und heroisches Faible, das den geneigten Rezensent bei abenteuerlich vertonten Heidenlegenden von Wikingern, Germanen und nordischen Volksstammesverbänden wie „Hugin and Munin“, „A Thousand Paths Of Wisdom“, „Olde Gods Awaken“ oder „Upon The Wings of Valkyries“ und natürlich dem bereits vorab als Video ausgekoppelten Videotrack "Heathenheart"  in seinen Bann zieht. HEXENKLAD erheben ihre Hörner und Schwerter, haben unmissverständliche Botschaft mitzuteilen, die nicht ungehört verhallt.  „Beware The Outstreched Hand“ wirkt durch Akustikgitarre und Wikinger-Clanflair permanent Abenteuerliche Stimmung verbreitend, wobei derjenige im Prinzip weder so recht weiß, was ihn auf dieser tiefenspirituellen Shamanen-Reise in unbekanntes Terrain erwartet, noch wohin sie denjenigen letztendlich führt...,  ehe die zentnerfett im MOONSORROW/ PRIMORDIAL-Style groovende Weg durch den Wald toter Bäume („Wood Of Dead Trees“) wo der dorthin gelangende Wanderer mit allem rechnen muss, - von hilfreich entgegen kommender Aufnahme in einem anderen Stamm bis zum Tod durch heimtückischen Angriff feindlich gesonnener Krieger, die erst ihre Waffen sprechen lassen ohne zu fragen, während eine Priesterschaft bereits ihr dafür vorgesehenes Ritual für die Götter im finsteren Wald vorbereitet..., „Moment Of Silence“ erhebt sich zum würdevoll epischen Moment der Stille zum Gedenken aller Toten und „We Raise a Horn“ lässt heidnische Feuer majestätisch ehrfurchtgebietend in tiefster Nacht leuchten!

Geschichtlicher Hintergrund: In KANADA gibt es den 'Remembrace Day' zur Erinnerung an Kriegsgefallene der in dem 'Commonwealth of Nations' unterstehenden Staaten gar als Nationalfeiertag gilt, wobei KANADA bereits 90 Jahre 1931 Mitglied in diesem Staatenverbund ist. Demzufolge steckt auch eine gewisse Logik dahinter, dass 'Heathenheart' als Brücke von der heidnischen zur neuzeitlichen Geschichte schlagendes Album zweckgemäß zur 90jährigen Mitgliedschaft im 'Commenwealth of Nations' erscheint! Auch die Verbindung der Band HEXENKLAD zur Weltenbauer-Rune Hagalaz' spielt als ausgleich schaffender Kontrast eine ganz wesentliche Rolle im zugehörigen Album-Konzept, das vom kosmischen Kampf der Kräfte zwischen Aufbau und Zerstörung handelt, die sich im gewaltigen Universum dessen Chaos unbegrenzt erscheint, begegnen. Wie schon die heidnischen Vorfahren diverser Völker glaubten: Über der Welt sowie darunter befindet sich das über sie regierende Universum.

Zu „Darkmoon in Capricorn“ halten sogar tief in den Gothic-Doom-Sektor hinein greifende Peter Steele-artige Stimmfacetten im Gesang Einzug, die dem Stück das besondere Etwas zu Teil werden lassen, während „Rootbound“ geheimnisvolle Mystik mit blutiger Kriegerthematik verbindet, besticht die Auferstung alt(nordisch)er Gottheiten „Olde Gods Awaken“ durch mehrstimmige Gesangsperformance inklusive fest integriertem weiblichem Gesang sowie dazu kombinierter Singalongs – Stilmittel, die solcherart Songmaterial sehr gut zu Gesicht stehend gern öfters Verwendung finden dürfen. Auf 'Heathenheart' wirkt alles einschließlich verträumten Atmoshpärenstimmungsbögen und harrscher Blastbeatknüppelei authentisch ehrlich will heißen, echt. Spannender Folk-Black Metal der packenden Art, die weitab jeglichen Kommerzes ihr Fanklientel in Regionen abseits der Normalität lockt, wo es keine Grenzen gibt, dort wo der Spirit zur allmächtigen Schöpfung allen Seins, - der großen Göttin und dem gehörten Gott - so natürlich vorhanden ist, wie es schon seit Beginn der Entstehung der Nordmänner und -Frauen sowie ihrer Mythen, Erzählungen, Sitten und Bräuche war. Erhebet das Horn zum Gruße für die glorreiche Auferstehung alter Wikingerlegenden. - Skol!

'Heathenheart' vereint viele Stärken des Viking-, Pagan und Black Metal Folk in sich, obwohl es immer mal MOONSORROW, NAGLFAR-, ENSIFERUM-, BATHORY- oder PRIMORDIAL-Nuancen berührt, um sich letzten Endes ein gesundes Maß Eigenständigkeit zu bewahren. - Qualitativ hochwertiger Fusionstobak für Viking/Pagan/Black Metal-Folk-Horden! 8,5/10

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