MASTERS OF CASSEL VOL. II - Kassel More Than 30 Years Of Metal


VÖ: Bereits erschienen
(98Records)

Style: Heavy Metal (Diverse Stilrichtungen)

Homepage:
MASTERS OF CASSEL

Mit insgesamt 38 Tracks bei einer Gesamt-Spielzeit von 145,22 Min (CD 1 = 74,38 und CD 2 = 70,44 Min) lässt dieses aus 2 CD's, 2 LP's im Gatefold-Klappcover und einem schönen T-Shirt zum Sampler aufwartende Superpaket das Herz von Metalfans unterschiedlichster Coleur höher schlagen. Da die Auflage streng limitiert ist, sei allen damit Neugierig gewordenen dringend geraten, spätestens innerhalb nächster Zeit zuzugreifen, ehe das limitierte Doppel unabhängig ob auf CD oder Vinyl - komplett vergriffen ist! Der 2. Teil der MASTERS OF CASSEL-Samplerserie übertrifft die schon einige Jahre zurückliegende Erstausgabe um Längen. Die Eigenproduktion von 98-Records beinhaltet ein Paket aus 38 Tracks. CD 1/LP 1 behandelt aktuell noch aktive Bands, CD 2/LP 2 rares Archiv-Material von Bands, die seit geraumer Zeit nicht mehr aktiv Geschichte sind jedoch ihren Anteil zur Geschichte des Heavy Metal unserer Region in und um Kassel beigetragen haben. Gefühlt die Hälfte aller Kompositionen sind unveröffenlichte Songs. Der Sampler zeigt wie vielseitig die Metal-Szene in der Region Kassel ist, zu deren bekanntesten Acts das Kasseler Heavy Metal-Urgestein REAPER, die weit über den Raum Kassel hinaus bekannte Hardcore-Institution RYKERS, MORTAL TERROR, BURDEN OF GRIEF, MY COLD EMBRACE und TOXIN zählen. Die auf 1000 Stück limitierte LP gibt es 666 x schwarzem und 334 x im Splatter-Vinyl. Im Rahmen der zurzeit noch bis 28. August anlaufenden Aktion  besteht auch die Möglichkeit eines der zugehörigen Shirts käuflich zu erwerben jedoch nur solange Vorrat reicht! Natürlich sind auch mal Stile darauf vertreten, die nicht eines jeden Geschmack sind. Das sollte allerdings kein Grund sein, sich einer solch repräsentativen Bandauswahl wie auf MASTERS OF CASSEL II geboten zu verschließen, auch der dahinter stehend wohltätige Zweck heiligt die Mittel. Die Benefizaktion "Rock Down The Lockdown" braucht umso mehr Unterstützung der Metalszene, damit für Veranstalter & Locations im Raum Nordhessen auch weiterhin Möglichkeit besteht, Livekonzerte und Events zu organisieren oder um es mit dem bekannten Slogan zu formulieren: "Ohne Kunst und Kultur steht alles still!"

CD I - Aktive Bands
Hart, Kurz und direkt ohne viel Federlesens mitten auf die Fresse eröffnet Kassels Hardcore-Urgestein RYKERS den Reigen, gefolgt von „Of Wolf and Sun“ einer (Chattic)-Pagan-Black Metal-Hymne von TIMOR ET TREMOR mit nordischem Unterton einschließlich dunkel-heroischer Elemente. Intensiver bekommen selbst gestandene Norweger-Kapellen  oder die kampferprobten Schweden Viking-Death Metaller AMON AMARTH diesen Sound einschließlich dem harrschen Shouting entgegen gesetzter Klargesangpassage nicht hin. Danach lassen es Kassels finest in Sachen Progressive Prollrock BURNING HELMET bei „An Alley“ einer ihrer besten Songkompostionen provokativ einschließlich abrupter Tempovariation zwischen räudig straightem direkt auf die Fresse Rock n' Roll á lá MOTÖRHEAD sowie diversen 80er-Oldschool-Heavy Metal-Facetten heftig krachen, ehe SOLACE auf dem packend umgesetzten Grower „Hanging Tree“ modernem Thrash plus dezenter Death Metal-Schlagseite und reichlich Melodie frönen, VERDERBNIS legen das Atmosphärisch-Knüppel-blackmetallische von derben Blastbeats umrahmte Geständnis „I am the Wolf“ inklusive viel Melodie ab, die Band gehört zu den Entdeckungen auf dem Sampler. Qualitativ hochwertiger Black Metal kommt nur aus Norwegen(?) Von wegen!

Eine, nein wohl vielleicht (die) bis heute beste MORTAL TERROR-Oldschool Thrash-Hymne, zweifellos zu den Highlights einer insgesamt recht vielseitigen Compilation im Superpack gehörend, zeigt das auch dieses zu den ältesten Kasseler Bands zählende Kampfgeschwader damals wie heute gnadenlos wegbläßt, was nicht rechtzeitig auf die Bäume kommt! Kassels Kaotysk-Metaller CHAOS PATH stellen ihren neuen unveröffentlichten Track „Death King“ vor, - eine problemlos ins Live-Repertoire der fleißig zwischen Extrem-Stilen wechselnden Kaotysk-Metaller passende Nummer wobei Dirk's Gesang (wüßte ich's nicht besser – mehr als einmal KREATOR-Mille ganz extrem nahe kommend sogar phasenweise dessen stimmliche Intensität erreicht. Stark! HELLFORCE senden „Ave Dominus Nox“ einen lateinischen Gruß an den Fürsten der Dunkelheit (über setzt = soviel wie „Es lebe der Herr der Nacht“), mit brutal bedrohlich erhobener Black Metal-Thrash-Keule, zwischen geradlinigem Geballer, derbem Gesang, brutalen Shouts und fett killenden Midtempogrooves! SUB-URBAN DEATH unterstreichen mit „Wild at Heart“ mehr als deutlich, dass es in Kassel auch immer noch eine deftig ins Mett hauende Underground-Punk/Hardcore-Szene gibt! Kassels Power-Metal-Entdeckung WAGNIS legen per „Operation Overlord“ ein astreines Classic Power Metal-Brett hymnenhaften Zuschnitts auf die Waage, das sich gewaschen hat und für Genre-Fans keinerlei Wünsche offen lässt. Weiter geht’s mit der zum Teil aus ehemaligen Warburger-Mitgliedern bestehenden Death-Thrash-Institution BURDEN OF GRIEF, harte Riffattacken und im klassischen IRON MAIDEN/ JUDAS PRIEST-Spektrum liegende Melodien verbinden sich bei den „Burdens“ zu einer gehaltvoll fließenden Melange. Besten Beweis liefert das fesselnd-melodisch zugleich schwere, rasante Riffkaskaden von wuchtiger Heavyness, variable jederzeit abrupt von 0 auf 100 umschalten könnende Rhythmus-Tempowechsel und Dramaturgie miteinander verbindende Hymnenstück „Wolf Moon“. - Wow! Auf einem solchen Sampler dürfen auch Kassels Proggessive-Power-Trasher MESMERIZED nicht fehlen, deren massiv geäußerte Kritik „Wrong Life“ progressive Strukturen mit klassischen Heavy Metalgrooves und hartem Thrash kombiniert. Und wer könnte die Traditionelle Hardrock/Heavy Metalabeilung mit einem solch überzeugenden Oldschoolbrett beeinflusst von unverzichtbaren Genre-Klassikern wie MOTÖRHEAD, WASP, ACCEPT und JUDAS PRIES besser bedienen, inklusive packender Leadsoli, - als PANDEMIC? Hell Yeah! „Global Collapse“ outet sich als heftig mit der Weltsituation abrechnendes Brett, das genau so herrlich geradlinig direkt mitten durch die Brust ins Auge dröhnt, wie Oldschoolmaniacs es am liebsten mögen! Die Modern Metaller FOLEY setzen ihre eigene Duftmarke, obwohl mir deren Stil nicht wirklich liegt, wie robust und vielseitig Modern Metal zu klingen hat, der selbst meiner Wenigkeit als restlos überzeugtem Oldschooler zu Recht anerkennendes Kopfnicken abringt. BEYOND THE OCEAN machen es mir extrem schwer, da Ihre Mischung aus Trance, Metalcore und Sub Break Downs bei „Expelled and Suffocated“ in Verbindung zu penetrantem Hochtongebell mein Toleranzvermögen auf eine ganz harte Probe stellt... Neee, an diesen Sound komme ich definitiv nicht heran! Dafür entschädigt Kassels Heavy Metal-Urgestein REAPER danach umso mehr. Bisher noch unveröffentlicht zeigt „Garden Of Delight“ die enorme Flexibilität und Unberechenbarkeit der mutig zwischen den Stilen hin und her wechselnden Oldschooler deren Spektrum von Heavy Metal bis Death/Black Metal reicht. Im Anschluß knallt euch Kassels seit 1998 bestehende Death Metal Legion MY COLD EMBRACE ein geradlinig brutal heftig Death Metal und Crust Punk-Gemetzel vor den Latz, das einschließlich durchdachter Melodieführung die Qualitäten dieser kampferprobten Circle Pits & Crowdsurfing herausfordernden Extremhärtnercrew unterstreicht, auch CELEBRATE HATE lassen ihren Frust über gesellschaftliche Missstände und No Go's gnadenlos mit intensiv rotzräudiger Derbheit zynisch auf's Korn nehmend zu „Dispo Fieber“ heraus, stumpfe Höhlenriffs und hämmernde Blastbeats verbinden sich zu einer abgedrehten Michung heftigstem Thrash/Death Crust/Grindcore, wobei die heute aktueller denn je in den Köpfen der Menschen verankerte scheinheilige heftig auf's Geld schielende auch vor gewissenlosen Selbstbetrug keineswegs Halt machende Doppelmoral ihr Fett gewaltig wegbekommt. Allein die gesprochene als Anspielung darauf zu betrachtende Eingangssequenz: „Umziehen ist teuer, und ich bin so knapp bei Kasse, - aber ein neues Sofa kauf' ich mir trotzdem!“ sagt alles. - „Nordhessisch Noise Terror“ auf Maximalster Schredderbasis ungeschliffen rotzig drückt mittels rauer Produktion ausnahmslos  derbe  brutal! Im wahrsten Sinne des Wortes der geradezu perfekte „Rausschmeißer“ für Teil I.

Titelübersicht:
1. RYKERS – Cast In Stone, (2:14), 2. TIMOR ET TREMOR – Of Wolf and Sun, (5:44) 3. BURNING HELLMET – An Alley (3:33), 4. SOLACE – Hanging Tree (4:38), VERDERBNIS – I am The Wolf (4:40), 6. MORTAL TERROR – To The End (4:47), 7. CHAOS PATH – Death King (5:04), 8. HELLFORCE – Ave Dominus Nox (4:27), 9. SUB URBAN-DEATH – Wild At Art, 10. WAGNIS – Operation Overlord, 11. BURDEN OF GRIEF – Wolf Moon, 12. MESMERIZED – Wrong Life (6:05), 13. PANDEMIC – Global Collapse (4:21), 14. FOLEY – The Haunted (3:30), 15. BEYOND THE OCEAN – Expelled & Suffocated (3:23), 16. REAPER – Gardn Of Delights (5:42), 17. MY COLD EMBRACE – Carnal March, 18. CELEBRATE HATE – Dispo Fieber (2:08).

CD 2 - Bands aus der Historie:
Den Auftakt zum zweiten Teil bilden REAWACAN hervorgegangen aus der Asche der ähnlich gelagerten LACRIMA CHRISTI, ein Duo, das den bereits in der Vergangenheit zelebrierten 90er Gothic-Doom-Death Metal mit Tendenz in Richtung frühe TIAMAT/PARADISE LOST im Rahmen der gelungen umgesetzten „Sad Serenade“ in dynamisch atemberaubender Weise den damaligen Spirit zusammen mit der jüngeren Entwicklungsphase zu einer intensiven zelebrierend sogar noch ausgefeilter klingend rüber bringt als früher. Dass auch die jüngere Kasseler Generation keineswegs schläft (siehe u. a. WAGNIS!) belegen auch FUTURE SHOCK. Gegründet von Ex-METAL AVENGER-Bandmitgliedern, erzeugen sie  serienweise für wohliges IRON MAIDEN/BLACK SABBATH-Nostalgie-Flair sorgende "Howling Winds". Die schon veröffentlichte Single und ein Demo wecken Spannung auf ein hoffentlich bald zu erwartendes Full-Length-Debüt ...

BLACKSITE (von 2009 – 2012 bestehend) seitdem aufgelöst, geben zu „Fuel My Rage“ mächtigen Oldschool-Metalalarm, liefern den Beweis dafür, dass es schon vor langer Zeit in Kassel mal richtig fett mitreißenden Traditionsmetal gab, der bis heute nicht den geringsten Reiz verloren hat! Die neben REAPER (heute nicht mehr bestehende) älteste Formation SUPERIOR, deren heftig von Früh80er-Genrewegbereitern Marke VENOM, SLAYER, CELTIC FROST, VOIVOD, EXCITER, DESTRUCTION etc., beeinflusster Schreddersound bereits die spätere Entwicklung des Genres vorwegnahm, ist ein (wenn auch kleiner, jedoch umso prägenderer) Teil Kasseler Metalgeschichte der es verdient, Erwähnung zu finden. Die neben REAPER zu den dienstältesten Kasseler Metalbands und neben den ehemaligen Hann.Mündener (später in Kassel heimisch gewordenen) MORTAL TERROR zu den mit am frühesten Bandgründungen zählenden Thrashern TOXIN haben ebenso ihren Teil Kasseler Musikhistorie beigetragen, deren Reunion-Show 2009 auf dem M.O.C.-Festival erfolgte.Seitdem sind TOXIN wieder aktiv, weiteres Beispiel wie beissend-giftiger Oldschool-Thrash serviert wird gibt „Tears of Blood“.Kommen wir zu ANCIENT WARGOD aus Hann-Münden, - die Band, bei der 98-Records-Chef und MASTERS OF CASSEL-Veranstalter Dirk Schneider seiner Vorliebe in den 90ern für extremen Knüppel-Black Metal als Sänger frönte. Im Vorstadium ehe ANCIENT WARGOD richtig durchstarten trug man weitaus belanglosere Namen wie MORPHEUS, DARK IMPLORE oder nannte sich schlicht WARGOD, bis man sich bandintern durch erneute Namensänderung auf den weitaus besser zu den Inhalten der Band passenderen Bandname ANCIENT WARGOD einigte. Die zur ersten Welle deutscher Black Metalbands gehörende zwischen  Hann.-Münden und Kassel beheimatete Combo leiste somit Pionierarbeit für die weitere Entwicklung des Black Metals hierzulande. 2010 kurzfristig reaktiviert, verliefen sich weitere Aktivitäten im Sande...   "Time Of The Emperor“ zeigt, dass sich ANCIENT WARGOD während die zweite aus den skandinavischen Ländern im Norden anrollende Black Metal Welle über Europa hereinbrach, keineswegs hinter hochrangigen Namen verstecken mussten. Zwei in Eigenregie veröffentlichte Demos aus den Jahren 1995-19 96 und die binnen kurzer Zeit vergriffene 'When Darkness Arises'-LP aus dem Jahr 1997 sorgten schließlich dafür, dass man als einige Gigs als Supportact der „Under The Sign of Hell“-Tour für die Norwegische Black Metal-Kultband GORGOROTH absolvierte, um sich 1998 überraschend aufzulösen. Dirk begann seinen Neustart mit dem sich auf dieses Jahreszahl beziehenden 98-Records-Label, steigerte seine Bekanntheit als Konzertveranstalter, Labelboss und blieb weiterhin Musiker in anderen Bands, bis er schließlich zusammen mit anderen Musikern die von Nordischem Melodic Death/Black Metal und deutschem Thrash beeinflusste Band CHAOS PATH (ebenfalls auf dem Sampler vertreten) aus der Taufe hob, die seit Bestehens einen zunehmend wachsenden Fankreis um sich scharte.

ARASS gründeten sich im JÙZ Kassel Wehlheiden und stellen mit ihrer Glam angehauchten Hymne „Fantasy“ Classic und Hardrock/Metal mit einer fetten Brise Glamrock in Blickrichtung DOKKEN, KEEL, MÖTLEY CRÜE, DEF LEPPARD, RATT etc. reichlich krassen Kontrast zum derben Knüppelblackmetal dar. Nach Platzen der geplanten LP-Veröffentlichung lösten sich ARASS bedauerlicher weise frustriert auf, - jammerschade, die Band hätte womöglich eine Lücke zwischen erwähnten internationalen Top-Acts ausgefüllt. Auch FURIOUS ANGER sind seit 2018 Geschichte, deren erkennbar zwischen AMON AMARTH, IMMORTAL und epischen BATHORY-tendierender Black Metal ebenfalls eine Bereicherung für die Undergroundszene darstellte. Zur Erinnerung an die tourfleißige zwischen 2008 – 2018 bestehende Band hinterlässt „Bloodsword“ inklusive prägender Melodielinie mit kräftigen Grooves und Tempovariation kombiniert nachhaltigen Eindruck. Als klassische Progmetalband gegründet zeugt „Nightmare“ vom Schaffen der 1999 – 2002 bestehenden Kasseler Combo BRAYNDANCE die aufgrund Perspektivlosigkeit die Segel strich. CODE RED ihrer Zeit damals ein Stückweit voraus, nahmen durch tiefer gestimmte Gitarren und druckvoll fette Grooveattacken verbunden mit brachialem Thrash im Endefekt eine sich schon während der 90er-Jahre abzeichnende Entwicklung vorweg. „Don't bring me Down“ gibt sicheren Beleg, das sich Groove Metal (als moderner gepolte Thrash-Metal-Variante )später durch bekanntere Acts aus Übersee (u. a. PANTERA, FEAR FACTORY, MACHINE HEAD, PRONG) etablieren sollte. TOYS BIZARRE bestanden lediglich drei Jahre von 1990 – 1992, erregten durch eine aberwitzige reichlich Diskussionsstoff bietende Mischung vetrackter Tempowechselstrukturen aus Funk, Thrash, Metal und Rockigen Grooves Aufmerksamkeit. Zwischen allen Stühlen sitzend, erscheinen Querverweise zum SUICIDAL TENDENCIES-Sideprojekt INFECTIOUS GROOVES bei einer Nummer vom Typus „Beast Busters“ durchaus berechtigt. Benannt nach Nordhessen's Nationalgericht AHLE WURSCHT rumpeln sich die schrägen Fun-Punk/Thrasher kreuz & quer Gemüsegartendurch ihren in Gesellschaftlicher Kritik in derber Satire aufblühenden „Faxenwald“.ROTTEN gingen als derbe Kreuzung aus S.D.I./D.R.I. Speed/Thrash/Hardcore/Crossover durch, „Martinator Zosch“ steht für pure Rotzräudigkeit bis unter die Decke bei immensem Wiederkennungswert, dageben brachten WILD CHILD ein volles Pfund klassischen 70er-Jahre Hardrock auf die Waage, der sich irgendwo zwischen KISS, WASP, TWISTED SISTER, WHITESNAKE, MSG sowie noch im Früh80er N.W.O.B.H.M.-Stadium klebenden DEF LEPPARD einpendelt. Schade, das WILD CHILD sich aus unbekanntem Grund auflösten, die 2019 angedachte Re-Union blieb nichts weiter als ein gut gemeinter letzt endlich nicht realisierter Mythos...

Aus den Resten von TREMOR entstanden die Hann.Mündener Deathmetaller HEAVEN'S DOOM, deren Bandname eher auf Zeitlupensound statt Death Metal ungewöhlicher Bauart einschließlich Keyboards (!) und Sängerin (!) wobei „Winterday“ von einem jederzeit vorhandenen Touch melancholischer Gothic-Atmosphäre lebt, passende Beschallung für die graue verschneit kalte Jahreszeit.Mit EXPENDABLE KIDS legt ein weiterer Vertreter aus der für das Gebiet des Immenhäuser Raumes oft üblichen Hardcore/Punk-Ecke mit„You're Crushing Me With Love“ ein schweres Pfund geballter Rüpeligkeit auf die Waage. Zahlreiche Live-Auftritte diverser Hardcorebands im kampferprobten Hardcoreschuppen, dem für die härtere Punkstilrichtung unverzichtbar gewordenen sich einen weit über Kassel erschallenden Ruf als Livelocation erspielten 'Akku' (gelegen in Immenhausen) können ein Liedchen davon singen. DOSE waren Kassel's Death Metal-Pioniere, die ihr brutales Oldschool-Death Metalbrett schon 1988-89 als zahlreiche das Genre prägende Acts noch nicht geboren waren oder die wenigen, die es gab, (Der OBITUARY-Vorgänger EXECUTIONER sowie die ENTOMBED-Vorstufe NIHILIST) ebenfalls in den Kinderschuhen tiefster Extrem-Metal-Undergroundmorasts feststeckten. REAPER kommen mit ihrem 1984er-Kult-Klassiker „Lucifer's Rising“ zu Ehren, der tiefen Blick in die Vergangenheit wirft als Gitarrist Daniel Zimmermann der schließlich die Vocals übernahm zur ganz frühen REAPER-Anfangsphase noch gar nicht für den Gesang zuständig war. - Weckt auf jeden Fall Nostalgische Erinnerungen - zumindest bei gestandenen Heavy Metal-Semestern, welche diese Urphase aus prähistorischer Heavy Metal-Vorzeit in und um Kassel miterlebten. KNUT sind das vielleicht bestgehütete Geheimnis aller auf dem Sampler vertretenen Kasseler Bands. Der bis heute misteriös gebliebene Bollerexpress zieht euch zum Schluß gefühlte 38 Sekunden am Stück den „Knüppel“ über die Rübe, (Titel ist Programm!) da gibt’s ausnahmslos schrammelig Fun-Grindcore im aller derbsten Kaputtnikformat übelster Sorte auf die Glocke, womit auch Teil II knochenhart ausklingt.  Eine Überraschung kommt ganz am Ende in Form eines versteckten Hidden-Tracks in Live-Version, von welcher Band der wohl ist, könnt ihr selbst erraten..., womit alles gesagt wäre.

Titelübersicht:
1. REAWACAN – Sad Serenade (4:23),FUTURE SHOCK – Howling Winds(4:30), 3. BLACKSIDE – Fuel My Rage (3:35), 4. SUPERIOR – Golem (3:54), 5. TOXIN – Tears Of Blood (3:53), 6. ANCIENT WARGOD – Time Of the Emperor (3:52), 7. ARASS – Fantasy (4:47), 8. FURIOUS ANGER – Bloodsword (4:43) 9. BRAYNDANCE – Nightmare (5:15), 10. CODE RED – Don't Bring Me Down (3:08), TOYS BIZARRE – Beast Busters (5:30),12. AHLE WURSCHT – Faxenwald (2:59), ROTTEN – Martinater Zosch (1:43), 14. WILD CHILD – Give It Up (3:38), 15. HEAVEN'S DOOM – Winterday (4:23), 16. EXPENDABLE KIDS – You're Crushing Me With Love (3:01), 17. DOSE – Chained To Torment, 18. REAPER – Lucifer's 'Rising (3:27),19. KNUT – Knüppel (0:38), 20. Hidden Track (Live!).

Ausgestattet mit ein gehaltreichen Infobooklets, worin jede gegenwärtig noch aktive und einst (heute nicht mehr) aktive, zuweilen aufgelöste Combo erklärt steht und zum Teil sauraren Fotos und Abbildungen von Konzerttickets aus privater Hand von Musikern und Fans- ab den Mid-80ern bis heute anno 2021 zeigt sich die Kasseler Metalszene stilistisch enorm breit gefächert aufgestellt. Darüber hinaus ebenso in diversen Bandhistorien vielseitig einschließlich reichhaltiger Vielfalt diverser Kuriositäten, lustiger und trauriger Anekdoten sowie auch einigen ganz derben Obskuritäten. Dabei stieß ich auf viel bekanntes und - gemessen an der Entwicklung der Metalszene mit über die Jahre regelrecht explodierender Bandfülle und Stilvielfalt ebensoviel unbekanntes. Hier kommt alles zum Tragen, was meine Wenigkeit an der Kasseler Metalszene seit jeher so ungemein mag und schätzt.

Ein ganz dickes Kompliment und DANKE an Dirk & Diana Schneider und natürlich ebenso alle an dieserempfehlenswerten Heavy Metal-Sampler-Doku-mentation und -kollektion Beteiligten für dieses pfundschwere, schon aus rein metalhistorischer Sicht überaus beeindruckend gehaltvolle Gesamtergebnis, das den Kauf dieser granatenstarken sowohl für Vinyl-Fans wie Digitalsoundfetischisten lukrativ aufgemachten Doppel-Vinyl-LP mit 2-CD Package und in meinen Fall feinem dazugehörig doppelseitig bedruckten T-Shirt in sämtlichen Belangen rechtfertigt! Anhängerschaft die auf vielseitige Metalmusik unterschiedlicher Stilrichtungen schwört und bei Bedarf tief in den Underground eintauchen will, kommt um dieses lukrative Kenner-, Fan-, Liebhaber- und Sammlerpackage nicht herum. Wer das MASTERS OF CASSEL, kurz: M.O.C. so sehr mit Leib, Herz und Seele mag, wie das verfassende Individuum dieser Rezi - (eng verbunden mit diesem tollen Sampler, wo eine ganze Reihe schon beim Masters Of Cassel auftgetretener Bands und Musiker verewigt wurden), - seit es zum ersten Mal stattfand, wird auch am schönen dazugehörigen T-Shirt Gefallen finden. Allein das tolle die Vinyl-LP-Variante zierende Gatefold-Klapp-Coverartwork, daß vorder seitig den Ausblick vom Herkules im Bergpark Wilhelmshöhe zeigt und rückseitig die Teufelsbrücke im zurecht als Weltkulterbe deklarierten Ambiente ist schon als Hintergrund sehenswert, während alle vier Protagonisten als witzige Satire auf's Metalbusiness erscheinen. Der ins Mikro brüllende Löwe, die beiden mit Kassel in enger Verbindung stehenden Tiere Husky und Waschbär an Bass und Schlagzeug, sowie der griechische Halbgott Herkules, dessen Statue dem gleichnamigen Monument seinen Namen gab, der in Blockstreifenhose auf dem Platz stehend seine Muskeln spielen lässt, - umgeben von Nieten und Leder-Outfit posierend eine schwere Metalaxt schwingt, - zeugt von gesunder Portion Eigenhumor, die den Machern dahinter zweifellos innewohnt. 38 x Rock Down – The Lockdown. Wenn das kein Wort ist... ausgehend von vier gewichtigen Bewertungs-Faktoren 1. Songauswahl = 9,3/10, 2. Sound = 9,5/10, 3. Inhalt = 10/10, Aufmachung/Optik = 9/10 stehen am Ende saustarke 9,6 von 10 Punkten als Gesamtergebnis zu Buche, - uneingeschränkte Kaufempfehlung ist ebenso gerechtfertigt wie das Dicke Punktzahlergebnis in der Gesamtbewertung für dieses gehaltreiche Superpaket. Weil diese Sonderdedition ein doppelseitiges T-Shirt mit feinem Druck und hochwertiger Baumwollstoffqualität beiliegt, bekommt das Rundumsorglos-Paket bestehend aus 2CD + 2 LP + T-Shirt verdientermaßen die Höchstnote. Kulturell wertvoll hat sich das M.O.C seit Bestehens vom Standbein zur tragenden Säule für die Schwermetall-Szene Nordhessens entwickelt. 

Normalerweise gehört meine Wenigkeit ganz und gar nicht zu der Sorte Leute, die mit Vorliebe Kaufempfehlungen gibt, doch in diesem Fall tu ich's schon als Ausnahme von der Regel wirklich gern. Die Kasseler Metalszene war und ist für mich stets wie ein zweites Zuhause; wenn sie rückblickend so derart liebevoll detailreich-gehaltvoll historisch aufgearbeitet noch einem guten Zweck dient, einschließlich aller auf dem umfangreichen Sampler befindlichen Bands (Musiker sind auch Künstler!) darf es gleichwohl mit Bewunderung und gebührendem Respekt gewürdigt werden. Was für ein dicker Brocken von Jahres-Highlight – so wertvoll wie ein fesselndes, überhaupt nicht mehr loslassendes Buch. - Ganz großes Kino mit Hingabe, Leidenschaft und Herzblut aus dem Kasseler Heavy Metal-Spektrum! Für das Gesamtpaket inklusive doppelseitig bedrucktem optisch wie qualitativ hochwertigem T-Shirt  ist die Höchstnote  verdient!

Und zur Krönung sind auf dem Sampler noch alle Band-Line Ups erwähnt und jeweiligen Tonträgerformate der entsprechenden Songaufnahmen beschrieben. Darüber hinaus gibt es einen sehr interessanten Überblick zu Tonträger/Merch-Shops, Geschäften für Musikinstrumente, Live-Locations für Konzerte, Veranstalter und Festivals in Nordhessen, sowie Radios und Webzines. Der häufig verwendete Begriff 'Value for Money' wird bei diesem superben Doppel-Package groß geschrieben. Leute, legt euch das Teil zu, ich hab's getan und nicht bereut. In diesem Sinne Unterstützt Nordhessens Heavy Metal-Underground, damit dessen "Flamme" auch künftig leuchtet! Da steigt die Freude auf das im Dezember vorgesehene M.O.C.-Weihnachtsfestival! Mehr als 3 Dekaden wechselhafter Höhen und Tiefen der Metalszene in und um Kassel werden mit dieser alles in allem recht umfangreichen ihrem Titel Rechnung tragenden Musik-Dokumentation beleuchtet. Wer den Metal-Underground Nordhessens und erst recht den Heavy Metal-Underground im Allgemeinen extrem nachhaltig unterstützen will, tut es im Sinne der Aktion mit Anschaffung dieses empfehlenswerten Monster-CD/LP-Doppels und (bei entsprechendem Bedarf) mit dazugehörig doppelseitig bedrucktem T-Shirt!

Welch ausführliches Review, doch es musste echt mal raus! Mein aufrichtiger D a n k  gebührt der vielseitigen Kasseler Metalszene für gefühlt über 30 Jahre fesselnder Musik in dazugehörigen Locations, mit unterschiedlichsten Voraussetzungen zum Headbangen, Faustrecken, Abrocken, Fachsimpeln, und zahlreichen Bekanntschaften zu anderen gleichgesinnten, die ihre Musik (als die beste der Welt) genauso liebevoll verrückt, kreuzverquert abgedreht schräg mögen, wie ich. Ein Hoch auf's Schwermetallische Paralleluniversum. - METAL FOREVER!

Fazit: Hut ab, - mehr METAL als auf MASTERS OF CASSEL II geht nicht! 10/10