AMANDA SOMERVILLE


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Interviewpartner: Amanda Somerville
Mailer

Homepage:
www.amandasomerville.com

FFM-Rock:
Hallo Amanda! Erst mal vielen Glückwunsch für das neue Album "Windows". Wie sind die ersten Reaktionen?


Amanda:
Hello, hello! Vielen Dank für die Glückwünsche. Es fühlt sich toll an, dass das Album endlich fertig und draußen ist. Bis jetzt sind die Reaktionen sehr positiv von den Zuhörern und die Presse ist auch sehr gnädig gewesen. Es ist alles sehr spannend!

FFM-Rock:
Interessiert Dich nach all den Jahren eigentlich noch die Meinung der Fans oder der Presse? Oder konzentrierst Du Dich ganz auf dich selbst?

Amanda:
Ich würde nicht sagen, dass mir die Meinungen von anderen total egal sind, aber ich könnte auch nicht sagen, dass ich viel Wert auf die Meinung von jemandem lege, der mir sagt wie ich meine Sachen anders machen sollte. Ich schätze es sehr, wenn Leute mich anschreiben, zum Beispiel, um mir ihre Meinungen und Gedanken mitzuteilen, in so fern es aufrichtig und konstruktiv ist, egal ob es positiv oder negativ ist. Als Mensch sehe ich es als Pflicht an, zu versuchen immer besser zu werden als gestern und ich finde man kann sich nur verbessern wenn man von anderen und deren Situationen lernt, zusammen mit seinen eigenen Erlebnissen und Fehlern.

FFM-Rock:
Einige von unseren Lesern haben vielleicht noch nie von Dir gehört. Erzähl doch mal ein wenig über dich.


Amanda:
Ich bin 'ne Ami und komme aus der Nähe von Detroit, Michigan. Seit 1999 lebe ich in 2 Welten, nämlich den USA und Deutschland. Ich liebe Sprachen, daher spreche ich auch deutsch und auch ein bisschen italienisch, niederländisch und spanisch. Vom Ruf her bin ich schon als Metal Diva bezeichnet wurden, worüber ich immer lachen muss, weil ich keinesfalls per Definition eine bin. Die Welt habe ich getoured als Sängerin, Gesangs-Coach und Songwriter. Meine Einflüsse sind sehr vielfältig und das ist sehr deutlich in meiner Musik zu hören, denke ich. Mein Haar ist blond, aber mein Herz ist rot und meine Seele ist blau.

FFM-Rock:
Wann war der Moment, an dem Du erkannt hast, dass aus "Windows" etwas besonderes wird?


Amanda:
Jeden Song den ich schreibe hat ein eigenes, besonderes Feeling und ich hatte keine Ahnung, dass das Album "Windows" so in der Form entstehen wird bis ich 6 Songs oder so, schon fertig hatte. Also das heißt, ganz einfach formuliert, dass ich gleich wusste, ab dem ersten Song, den ich geschrieben habe, "My Song For You."

FFM-Rock:
Welches sind Deine Lieblingsstücke des Albums und warum?


Amanda:
Ich kann nicht "Favoriten" mit meinen Songs spielen, wirklich nicht. Es wäre ähnlich wie eine Mutter zu fragen, welches ihr Lieblingskind ist. Einen bestimmten Song könnte ich nicht auswählen, weil jeder sehr persönlich und besonders für mich ist und ein anderes Stückchen von mir repräsentiert.

FFM-Rock:
Wie ist das Album Cover entstanden und was will es uns sagen?

Amanda:
Alles hat eine spezielle Botschaft! "Windows" wurde ursprünglich in einem ganz kleinen Rahmen mit einem Komplett anderen Cover in Dezember 2008 in einer limited Edition veröffentlicht. Das Foto auf dem jetzigen Cover war eigentlich von einer Foto Session für HDK (Thrash-Metal Projekt, das ich mit After Forever Gitarrist Sander Gommans zusammen geschrieben und gesungen habe), aber ich fand es passte gut zum Konzept von "Windows", weil es sehr interpretierbar ist. Manche Leute sagten ich sehe sehr traurig aus auf dem Bild, manche sagten ich sehe verträumt aus, manche anderen sagten ich sehe böse aus. Für mich ist es eher ein neutraler Blick. Der Fokus liegt auf meinem Auge mit der grünen Farbe und repräsentiert das Konzept, dass die Augen die Fenster zur Seele sind und meine Songs meine Fenster sind.

FFM-Rock:
Gibt es Texte, die Dir besonders am Herzen liegen?


Amanda:
ALLE meine Texte liegen mir besonders am Herzen, weil jeder eine ganz spezielle Bedeutung für mich persönlich hat, die natürlich nur ich kennen kann! ;-) Zum Beispiel, "Point of Safe Return" handelt von einem Freund, den ich auf eine sehr traurige Art und Weise verloren habe; so wie Freundschaften halt manchmal auseinandergehen. "Mayday" ist fast ein bisschen schizophren, weil ich es über mich selbst geschrieben habe. "All That I Am" habe ich für meine beste Freundin zu ihrer Hochzeit geschrieben. "Sometimes" war eines meiner ersten Songs, die ich mit 14 Jahren geschrieben habe. Jeder hat seine einzigartige Geschichte, Koffer voller Farben und Emotionen und jeder ist noch einen Fenster wodurch ein anderes kleines Stückchen von mir zu sehen ist.

FFM-Rock:
Woher nimmst Du Deine Inspiration für Deine Stücke?


Amanda:
Sehr allgemein gesagt: das Leben. Aber ehrlich, von überall und aus so vielen verschiedene Winkeln. Ich muss aber zugeben, dass die größte Inspiration stammt aus der Liebe.

FFM-Rock:
Hast du Pläne für weiteres Material von "Windows" wie Singles, Videos und so weiter?

Amanda:
Holy cow, es war schon eine riesige Sache, das verdammte Album zu veröffentlichen!! Haha! Ein paar Videos bestimmt und mal sehen, was sich noch so entwickelt.

FFM-Rock:
Wie lief der Aufnahmeprozess des neuen Albums? Gibt es irgendwelche Anekdoten zu berichten?

Amanda:
Das ganze hat mehr als 5 Jahre gedauert fertig aufgenommen, gemixt und gemastert zu werden. Ich glaube, ich habe "My Song For You" sogar in 2000 geschrieben, also der ganze Prozess hat über 8 Jahre gedauert. Ja. Axel Rose und ich. Wir würden einen super Team geben. Scherz! Es gab viele Faktoren, warum es so lange gedauert hat, einer war das ich so viel für andere Projekte gemacht habe und daher kaum Zeit für eigene Musik hatte …

FFM-Rock:
Wie würdest Du Deine Musik selbst beschreiben?


Amanda:
Alternative Pop / Rock / Indie. Aber ich mag keine Kategorien. Die verursachen zu viele Schwierigkeiten, meine Meinung nach, denn dann wird von einem erwartet, dass man immer irgendwas aus dieser abgestempelten Kategorie geliefert wird. Außerdem würde ich dir morgen irgendwas anderes erzählen. Das hat aber nichts mit meiner Blondheit zu tun! ;-)

FFM-Rock:
Erzählt uns doch mal etwas über Deinen Songwriting Prozess.

Amanda:
Ach, ich bin viel zu chaotisch, um einen Standard Sonwriting Prozess zu haben! Jedes mal ist es anders. Manchmal fange ich mit einer Phrase an, die ich unten in meiner Handtasche aus irgendeiner Zeit am Flughafen gefunden habe, andere Male fängt das mit einer Bridge an, die ich mit unsinnigen Worten auf meinem Handy eingesungen habe. Manchmal sogar alles - Texte, Akkorde, Arrangement und alles - fließt in einem Rutsch. Es gibt keinen "normalen" Ablauf.

FFM-Rock:
Wo liegen Deine musikalischen Einflüsse?


Amanda:
Der Groesste ist ganz sicherlich meine Familie und die Sachen, die sie gehört und gespielt haben. Viele Folk Künstler und Gruppen wie John Denver, The Kingston Trio, Peter, Paul & Mary, The Mamas & Papas und auch Classics wie Elvis, the Beatles und alles Mo-Town. Jazz and Big Band, Classic Rock und R&B habe ich auch viel gehört. Klassisch und Opern -maessig haben mich Tchaikovsky, Mozart, Rachmaninov, Puccini und Delibes geprägt. Ein riesiger Fan von Paul Simon bin ich auch. Er ist mein All-Time Favorite. Andere grosse Einflüsse waren Sarah McLachlan und Ani DiFranco. They just reinforced the fact that girls kick ass and can do anything men and record companies can do, sometimes even better.

FFM-Rock:
Du bist sonst eher für Deine Zusammenarbeit mit Metalbands bekannt. Wie kam es, dass Du nun ein Album veröffentlicht hast, dass eine ganz andere musikalische Richtung einschlägt?


Amanda:
Das ist wirklich eine "Henne / Ei" Frage.

FFM-Rock:
An welchen anderen Projekten arbeitest du zur Zeit?


Amanda:
Epica, Andre Matos und eine neue Band, Cyrcus.

FFM-Rock:
Kannst Du uns verraten , wie Du als Musikerin angefangen hast ?


Amanda:
Das fing schon an als ich ein Baby war, aber nie hatte ich eine formale musikalische Ausbildung. Meine ganze Familie ist musikalisch, manche sogar Profis. Wir waren eine der Familien, die immer Konzerte und Jam Sessions mit allen zusammen gemacht haben. Ich bin einfach so aufgewachsen und die Musik hat eigentlich mich ausgewählt, nicht anders herum. Ich wusste schon immer, dass ich Musikerin war, bin, und immer sein werde. Die musikalischen Einflüsse von meinen unterschiedlichen Familienmitgliedern gehen von klassisch (meine Oma ist eine klassische Pianistin und Sängerin, die mir das Noten-lesen beigebracht hat) bis Jazz (mein Großonkel hat für Sammy Davis Jr. Klavier gespielt) bis Folk (mein Papa ist ein Akustik-12-Seiten-Martin-Finger-Picking-Singer/Songwriter) bis Rock (meine Mama war eine eklektische Black Sabbath und Pink Floyd - verrückte Hippie :-). Techniques, Tips und Talent wurden an mich weiter gegeben und ich konnte all das immer sehr praktisch einsetzen.

FFM-Rock:
Was denkst Du, wie Deine Musik in fünf Jahren klingen wird? Gibt es einen Masterplan?

Amanda:
Ha! Das könnte ich dir genau so gut sagen, wie mein Mittagessen in einer Woche sein wird oder auf welchem Kontinent ich mich in einem Jahr befinden werde - nämlich gar nicht. Es gibt kein "Master Plan", was meine Musik angeht; so was kann nur natürlich passieren, ein organischer Prozess, der sich immer mit meinen Erlebnissen entwickelt. Der einzige "Master Plan" der für mich existiert ist weiter Musik zu machen.

FFM-Rock:
Nenn uns doch mal ein paar aktuelle CDs, die Du zu Hause gerne hörst.

Amanda:
Tori Amos's "Abnormally Attracted To Sin", Maria Taylor's "LadyLuck", und ich finde manche Sachen von Lady Gaga ganz toll, besonders ihre Akustik-Klavier-Sachen. Hätte ich nicht gedacht, aber sie ist eine ziemlich geile, echte Künstlerin.

FFM-Rock:
Schaust Du Dir Shows anderer Bands an? Gab es welche, die Dich besonders beeindruckt haben?


Amanda:
Klar doch. Emilie Autumn habe ich neulich gesehen und fand es phantastisch. Ich freue mich total für sie, dass sie jetzt in Europa viel unterwegs ist. Sie passt gut in die Szene und ich finde ihre Bühnen Shows wirklich toll.

FFM-Rock:
Wie wichtig ist es Dir, live zu spielen?

Amanda:
Sehr wichtig. Die Verbindung, die ich mit den Zuschauern aufbauen kann bedeutet mir eine Menge. Leider habe ich nur eher selten Konzerte mit meiner eigenen Musik in den letzten Jahren gegeben, aber das wird sich bald wieder ändern!

FFM-Rock:
Mit welcher Band würdest Du am liebsten ein Konzert durchziehen, wenn Du die freie Wahl hättest?


Amanda:
Ah, mit Paul Simon und seine Truppe oder die Dave Matthews Band. Bei einer Cirque du Soleil Produktion würde ich aber auch super gerne mitmachen. Es war schon immer eine Fantasie von mir mit einem Zirkus wegzulaufen!!

FFM-Rock:
Wie sieht es mit zukünftigen Live Aktivitäten aus?


Amanda:
Zur Zeit arbeite ich daran, eine kleine Tour zusammen zu stellen. Bis jetzt habe ich ein paar Daten im Herbst und werde auch in Italien im Frühjahr 2010 spielen. Also, es kommt alles zusammen Stück für Stück.

FFM-Rock:
Was erwartet ihr euch von "Windows"?


Amanda:
Meine Erwartungen wurden schon in jeder Menge erfüllt: die Songs wurden aufgenommen und sind genau so, wie ich sie mir vorgestellt habe, das Album wurde veröffentlicht und viele Leute haben mir gesagt, dass es für sie eine ganz besondere Bedeutung hat und sehr viele positive Impulse und Emotionen verursacht hat. Ich versuche nie große Erwartungen zu haben, weil man sich dadurch nur auf Enttäuschungen vorbereitet. Wichtig ist, dass ich happy bin und, wenn ich ein paar Leute auch damit happy machen kann; das ist das Allerbeste, was mir passieren kann.

FFM-Rock:
Noch drei Fragen, dann seid ihr erlöst. Was haltet ihr von Web Magazinen?


Amanda:
Es ist ein ganz natürlicher Schritt in dieser digitalen Zeit der endlosen Informationen, Web Zines zu haben. Ich finde das super, auch wenn manchmal viel Schrott mit dabei ist, dass Leute die Möglichkeit haben zu tun was sie lieben, egal ob zu schreiben oder zu lesen.

FFM-Rock:
Auf welche Frage würdest Du jetzt gern noch antworten und wie würde die Antwort lauten?

Amanda:
Hm. Was ist eine Sache, die ich an den Deutschen am meisten schätzte? Die sind die BESTEN Autofahrer der Welt. Und noch eine: Du würdest nie raten können was mein Lieblingsauto ist, oder? Nein, kein Ferrari, kein Lamborghini, kein Hummer... ein Renault Kangoo. Und ich fahre ein Passat Variant!!

FFM-Rock:
Ich würde mich freuen, Dich bald mal auf Tour zu sehen. Irgendwelche letzten Worte für Deine Fans?


Amanda:
Danke schön! Alles Gute und bitte nicht schüchtern sein - spread the word!


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