THE RODS - Rock Hard (Re-Release)


VÖ: 20.08:2021
(High Roller Records/Soulfood)

Style: Hard Rock

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THE RODS

Eigentlich nur aus reinem Spaß an der Musik mit der Absicht ein bisschen Geld zu verdienen gegründet, wurde schließlich mehr. Das David „Rock“ Feinstein Cousin von Ronnie James Dio ist, dürfte nebenbei erwähnt, bekannt sein. Zusammen mit Drummer Carl Canedy und Bassist Steve Starmer wurden THE RODS aus der Taufe gehoben, deren Debüt ab 20.8.2021 als Rerelase über High Roller Records erscheint. Dem biederen Auftaktdoppel (ein ELF-Cover „Sit Down Honey“ und haftet reichlich intensiver STATUS QUO-Stil an), während „Music Man“ ein wenig an spätere DIO/RAINBOW-Glanztaten erinnert man achte mal auf das Parallelen zum RAINBOW-Klassiker „Man On The Silver Mountain“ auweisende Riffing (!) täuschten zunächst heftig darüber hinweg, dass THE RODS viel mehr konnten als gleichbleibende Riffakkorde und weitaus härter zur Sache gingen. Spätestens bei „Power Lover“ (mit 'Highway Star' verdächtiger DEEP PURPLE-Anlehnung!) bestätigt sich dieser Eindruck vollständig, die RODS waren roh, schnell und hart, verfügten über ein immenses Lautstärkemaß. Die Album-Titelhymne „Rock Hard“  (es gibt nicht nur den RAVEN-Song!) gehört zu den bezeichnendesten Titeln für ein ganzes Genre. Feinstein und Bandkollege Carl Canedy (der seine nach ihm selbst benannte Band CANEDY gründete) haben sich früh im Bussiness profiliert, verfügen neben brillanten Musiker-Fähigkeiten auch über exzellente Songwriterqualitäten.

Zeit, endlich mal den herumgeisternden Mythos der 'amerikanischen Motörhead', wie es ein englischer Journalist beschrieb, ohne das weitere noch ganz andere Einflussspektrum berücksichtigend zu lüften. Sollte derjenige „In Your Panties“ gehört haben, ist wohl einiges in die Hose gegangen, obwohl der flotte 50sekünder MOTÖRHEAD recht nahekommt. Nicht = alles, was schnell, laut und hart ist, hat reine MOTÖRHEAD-Wurzeln, auch nicht im Falle von THE RODS. Erstens klingen THE RODS nicht durchweg wie MOTÖRHEAD (!) auch wenn so mancher Einfluss von Lemmy's kultigem Warpig-Trio bei ihnen durchsickert ist, (logo!) siehe u.a. beim Titeltrack „Rock Hard“ wo gar manche KISS-Anteile aus deren frühen Anfangstagen aufblitzen (!); zweitens schälen sich bei blueslastigen Rockern der Prägung „Roll With The Night“, „Crank It Up“, „Get Ready To Rock & Roll“, „Gettin' Higher“ 70er-Einflüsse von UFO, KISS, WHITESNAKE, ROSE TATTOO, DEEP PURPLE, ZZ-TOP und nicht nur beim Opener „Still Down Honey“ STATUS QUO(!) heraus. Rückblickend lässt sich für das kultige vor knackigen Hard Rockbeats platzende THE RODS-Debüt „Rock Hard“ festhalten, dass auf diesem vielseitigen Hardrock-Album die Wurzeln des flexiblen Trios umso mehr herausstechen und nicht allein MOTÖRHEAD-Prägesiegel besitzen (Fakt!) - so gern manche sich das schönreden wollen. Dieser Undergroundkultrelease hat nicht nur kräftigen Erinnerungswert, - sondern gehört in jede gut Sortierte Hard Rock-Sammlung!

Erhältlich ist das Ding übrigens in edler Aufmachung als vierfarbiges auf 1000 Stück limitiertes Vinyl, (Schwarz, Silber, Knochen, Knochenfarben/Silber-Splatter) im 425g Cardboard-Cover, mit 4 Seiten Text-Inlet auf recycletem (Natur)Papier mit A 5 Photokarte, Poster und ursprünglich belassenem Sound. Die CD-Variante kommt im Slipcase mit Poster.

Fazit: Lohnenswerter Re-Release für Hardrockfans, die ihre Musik von Hand gemacht ehrlich, mit rebellischer Attitüde und Durchschlagskraft mögen. 8,5/10