SOLAR MANTRA - Away
VÖ: 03.09.2021
(Argonauta Records)
Style: Stoner Rock/Metal
Homepage:
SOLAR MANTRA
Heiß, schwerblütig, siedend wie strapaziöses Barfußgehen über Sonnenerwärmten Wüstensanddünen in Regionen wo die Hitze geradezu erdrückend ist, so dröhnt im Regelfall Stonerrock mit fetten Gitarrenriffkaskaden und aussagekräftiger Attitüde.
Vorteilhaft, wenn man sich wie der Italienvierer auf seinem 'Away' getauften Desertrockdebüt sämtliche Tempooptionen offen hält, was bereits der Unterschied zwischen dem monströß schwerblütigen Auftaktritt „Stoner Rider“ und „Pacciani“ zeigt. In dieser Variationsweise geht es überwiegend weiter. „Candyman“ orientiert sich rifftechnisch an den Wurzeln der Heavy Metalurväter BLACK SABBATH, was beim hartem Stoner Rock keine Seltenheit ist. Der Gesang von Tomaso Santillo könnte öfter etwas mehr Durchslagskraft brauchen, ansonsten liegt der sowohl heißer brüllen als auch Klarton anschlagende Sänger stimmlich im grünen Bereich. „Monster From The Abyss“ groovt schwer heavy rockend, „Mazinga“ verliert sich in Langatmigkeit, schade, dass der Leadsolopart nicht länger ist, „Hard As A Stone“ outet sich als eingängige etwas aus dem Rahmen fallende Rocknummer zum entspannten Mitgrooven ohne schmerzhaft vermissten Leadsolopart, „Crown“ ist etwas auf dicke Hose gebügelt, „The Snake“ geht als Klapperschlangenblues durch, dieses kleine Highlight hält Erinnerungen an die gefährliche Begegnung mit einer Klapperschlange auf tiefenemotionaler Ebene fest, wird zur Horrorshow heftiger Gefühlswallungen die sich keiner gern wünscht, ehe der längste Track, die Siebenminütige Bandtitelhymne „Solar Mantra“ in tiefen Psychedelisches Flair getaucht den fetten Schußpunkt unter ein empfehlenswertes Stoneralbum setzt, das schon mal kräftig die Muskeln spielen ließ, aber längst noch nicht alles gezeigt hat.
Gitarren, Schlagzeug und Bass sind fett abgemischt, an Attitüde fehlt es ebenfalls nicht. SOLAR MANTRA haben etwas mitzuteilen, sie drücken es auf dem Wege echter Emotionen, wirklicher Glauben und ehrliche Meinungen aus. - Faktoren, die in unserer modernen Gesellschaft umso wichtiger sind, wenn sie direkt zum Ausdruck gebracht anstatt verschwiegen werden. Das ausgefallene Coverbild hingegen fällt entgegengesetzt der Songinhalte auf den ersten Blick heftig aus dem Rahmen, bei näherem Hören der Texte offenbart sich dessen eigentlicher Sinn. Als Anspieltipps der kraftvoll abgemischten Scheibe empfehlen sich: „Stone Rider“, „Pacciani“, „Monster From The Abyss“, „The Snake“.
Cooler Fuzz-Gitarrenrocktrip im Stile von BLACK LABEL SOCIETY, KYUSS und MONSTER MAGNET der zeigt, dass in SOLAR MANTRA noch weitaus mehr Potential schlummert als bisher freigesetzt wurde, doch für ein ganz ordentliches Debüt reichts allemal und das ist schließlich schon mal viel wert.
Fazit: Gelungenes Stoner Debüt mit richtungsweisender Tendenz nach oben. 7/10