MALAMORTE - Mass Cult Suicide
VÖ: Bereits erschienen
(Moribound Records)
Style: Mainstream Occult Dark Rock
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MALAMORTE
Vom einstigen BLACK METAL-Act der IRON MAIDEN und KING DIAMOND mit DIMMU BORGIR verknüpfte, ist bei Lord Vampyr, Mr. MALAMORTE alias Allessandro Nunziati auf 'Mass Cult Suicide' nicht mehr viel übrig. „The New Messiah“, „Apocalyptic Visions“, „Reverend“ und der Albumtiteltrack „Mass Cult Suicide“ sind radiohitkompatible Nummern, die kein Heavy Metal-Fanspektrum zwischen IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, BLACK SABBATH, DEATH SS, KING DIAMOND und GHOST ansprechen, sich statt dessen ausschließlich an Okkultem Gothic-Dark Wave Rock orientieren. Von bisherigen Influenca sind nur noch abgeschwächte DEATH SS/GHOST jüngeren Datums präsent. Daneben sind es eingängige Riffs, Klargesang und Gothic Rock/Dark-Metal- Komponente womit das Rezept dieser Melange gebraut wurde, über weite Strecken geht es aufreizend verpoppt mit vielfach gleichbleibendem Grundschema zu, was nicht jedem gefallen wird. Somit spaltet das fünfte, bislang eingängigste Album des NAILED GOD, CAIN, HERMETICUM und Ex-THEATRES DES VAMPIRES-Bandmitglieds erheblich Gemüter. Harter Metallerschaft ist es viel zu soft ausgefallen, die auf solche Alben gepolte Zuckerguss-Fraktion bekommt Augenpippiattacken in Serie.
MALAMORTE geht stärker denn je in Richtung Keyboardlastiger Hardrock, der künstliche Drumsound ist sicher nicht eines jeden Geschmack. Studioalbum Nummer fünf 'Mass Cult Suicide' sollte gerade der Gothic-Fraktion hervorragend reinlaufen, wobei es neben Licht ebensoviel Schatten gibt. „The Temple“ ist grauenvoll künstlich aufgeblasen, darüber tröstet selbst heftig viel Düstermelancholischer Touch kaum hinweg. „They Are Watching US wirkt ebenfalls zumindest stellenweise etwas zu modern aufgemotzt.
So ohrwurmkompatibel, Zuckergussbeladen und über die Maßen Hitpotentiell MALAMORTIS hat sich auf 'Mass Cult Suicide' in bisher nie gekannter Form neu erfunden, das Gesamtwerk stellt in Sachen Eingängigkeit verbunden mit lockeren Grooves alle drei Vorgängeralben mitunter in den Schatten. Leider geht soviel Keyboardgeprägter Sound schwer zu Lasten des Metalfaktors, oft fehlt die für MALAMORTE bekannte Heavyness. Immerhin ist Lord Vampyr alias MALAMORTE so mutig, den ungewohnten Schritt konsequent weiter zu gehen und es gehört zu seinen Stärken, kein Album wie das vorhergehende klingen zu lassen, - eine Kunst, die unabhängig kontroverser Instrumentierung, nicht viele Bands derart sicher beherrschen. Mit dem Bonustrack „Witch“ hat MALAMORTE das Beste ganz an den Schluß gepackt, endlich regiert auch mal das von Lord Vampyr bekannte Sphärenlastigkeitsschema verbunden mit Heavyness zwischen KING DIAMOND, BLACK SABBATH, IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST, dessen Essenz auf dem nächsten Werk hoffentlich wieder verstärkt einfließen wird.
Fazit: Dunkelsphären-Mainstream Occult Rock mit verdammt hohem Hitpotential, der seine Anhängerschaft finden wird, allerdings erheblich Gemüter spaltet. 6,5/10