MASS - Back To The Music


VÖ: 10.09.2021
(GoldenCore Records/ZYX Music)

Style:Classic Rock/Hard Rock/Proto Heavy Metal

Homepage:
GoldenCore Records

Wir schreiben das Jahr 1973 – eine junge ganz am Anfang stehende (Hard) Rockband Namens BLACK MASS von Günter V (Viktor) Radny, Josef Hartl (Gesang), Walter Speck (Gitarre) und dem Schweizer Drummer Charles Frey hat massiv mit internen Problemen zu kämpfen, fällt Walter Speck wegen psychischer Probleme mit Todesfolge aus. Somit muss ein neuer Gitarrist her. Den findet man schließlich in dem zuvor mit SCORPIONS-Schlagzeuger Hermann Rarebell bei dessen unter RS RINDFLEISCH laufenden Bandprojekt gemeinsame Sache machenden Gerd Schneider. Dieses Engagement währt nur kurz, Schneider darf wegen heftiger Drogenprobleme seinen Hut nehmen, wird im Jahr darauf durch Chris Thacekery, einen Engländer an der Gitarre ersetzt. Auch der Drummerposten von Charles Frey, der sich in der Welt voller Bücher merklich wohler fühlt als in der Musik, sich unter dem Autoren-Pseudonym Akron einen Namen gemacht hat, muss neu besetzt werden. Für den Schweizer nimmt Johannes Eder von der englischen Band I DRIVE ins Bandgefüge hinzugestoßen, auf dem Drumhocker Platz. Gemischt von David Siddle, der u. a. schon den BEATLES JIMI HENDRIX ANIMALS oder DEEP PURPLE zusammenarbeitete, wird ein erstes Album aufgenommen. Da Sänger Hartl unter massiven Drogenproblemen leidet, kommt es nie zur Veröffentlichung. 1976 dürfen Hartl und Thackerey (wegen übertriebenen Alkoholkonsums), ihre Koffer packen. Nach soviel Konfusion wurde es allmählich Zeit für ein stabiles Band Line Up. Mit dem Berliner Gitarristen David „Dave“ Schreiber kann dieser wichtige Schritt um weiter zu kommen, zunächst als Trio getan werden. 1977 erscheint das Album 'Back To The Music' auf dem Label United Artist Records in dessen Stall auch Größen wie HAWKWIND oder E.L.O. unter Vertrag stehen. Der vorherige Bandname BLACK MASS wird schlicht auf MASS verkürzt, was die Band wieder ein Stück voranbringt. Weitere 8 Longplay-Alben und eine Single folgten. Durch soviel zähes Durchhaltevermögen erspielten sich MASS gewichtigen Status als bluesboogie Orientierte Hard Rock Band.

Nach zwischendurch namentlicher Umbenennung in MONSTERS kam Bandboss Günter V. Radny wieder auf den treffenderen Bandnamen MASS zurück und brachte sogar ein auf wohlwollende Resonanz stoßendes im Rahmen der Band Reunion veröffentlichtes Comebackalbum an den Start. Die bereits auf dem 'Sound & Action-German Hardrock & Heavy Metal Rarities Vol. 1“-Sampler vertretenen MASS („Burn On“) & MONSTERS („Break The Law“) leisteten wichtige Vorarbeit für die spätere Entwicklung des klassischen teils psychedelischen Hardrocks, noch viel mehr auf der als auf zwei Alben gestreckte Edition wiederveröffentlichten Albumrerelease zur Geltung kommt. Durch Kontakt Seitens des Labels zur Band fiel schließlich der Gedanke, das MASS-Debüt erstmals auf CD und abermals auf Vinyl zu pressen. Zu diesem Zweck säuberte und überspielte Patrick Engel eine im neuwertigen Zustand befindliche Vinyl-LP, während sie von Neudi remastert wurde. Kurz vor Ablauf des Fertigungstermins im Presswerk wurden unveröffentlichte Stücke auf einer Kassette gefunden, die aus der Zeit von BLACK MASS stammen, was zuvor für unmöglich gehalten wurde. Diese Trackraris wurden akribisch restauriert bestmöglichst remastert dem Hauptrelease beigefügt und schaffen es problemfrei, das 'Back To The Music'-Album zu toppen! Darüber hinaus beinhaltet die CD ein 20seitiges Booklet mit liner Notes, raren Fotos und Memorabilia womit für Leute, die gern ausgefallene Raumtonklangkunst mögen, genug Argumente gegeben sind, sich diese empfehlenswerte Reissue zuzulegen.

Zur Musik gilt grundlegend festzuhalten:
Musikalisch steht 'Back To The Music' auf der Schwelle zwischen Rock-Oldies und Classic Hard Rock. Allerdings bestehen gewaltige Unterschiede zwischen dem vermeintlichen Erstling und dem zwei jahre danach 1977 als Debüt erschienenen Zweitling, das echte Debüt war das unter BLACK MASS unveröffentlichte Album, dessen Inhalt deutlich mehr auf psychedelischer Hard Rock-Ebene fußend wurzelt.

MASS – 'Back To The Music
Allzu spektakulär sind geradlinig simple im Rock n' Roll-Beat häufig an STATUS QUO, CCR oder THE TROGGS erinnernde Rocker „Living In My Hometown“, „When I Remember“ oder das Instrumental „ABC“ nicht. Die an Größen wie MUDDY WATERS, B. B. KING, JIMI HENDRIX ,RORY GALLAGHER oder TEN YEARS AFTER-like dargebotenen Blueser “When I Remember“ und “Reflections“ gereichen den Originalen durchaus zur Ehre. Das Album überzeugt auch anderweitig. Spätetestens bei der tief unter die Haut gehenden per Hippietouch von Windgeräuschen beseelte Singer/Songwriter-Akustiksong -Blaupause „Unter The Sun“, auch der locker flockige „Painter Man“ weiß zu gefallen, „Devil Song“ geht als lässig rollender Blues Boogie durch, auch der Opening Track „Highway Road“ rockt ordentlich. „Game To Play“ schlägt zwischen zeitlich Jazz-Untertöne an, danach bilden sich bei „Annabell Lee“ Träume einer feurigen Liebesaffäre. 7/10

Musikalisch steht 'Back To The Music' auf der Schwelle zwischen Rock-Oldies und Classic Hard Rock. Allerdings bestehen gewaltige Unterschiede zwischen dem vermeintlichen Erstling und dem zwei jahre danach 1977 als Debüt erschienenen Zweitling, das echte Debüt war das unter BLACK MASS unveröffentlichte Album.

BLACK MASS-Kassetten-Aufnahmen:
Die früheren (jüngst hinzugekommenen) unter dem vorherigen Band-Namen BLACK MASS entstandenen Aufnahmen haben fundiert verwaschenes Psychedelic Classic Rock-Flair, bauen richtig schön kribbelnde Spannungsbögen auf, deren Inhalt sich weitaus mehr am End60er-Früh70er-Zeitgeist in Form wegweisender Classic Hard Rock, Heavy Metal Urgesteine und Psychedelic Rockbands wie LED ZEPPELIN, BLACK SABBATH, THE DOORS oder hippiesk zu Werke gehender CREEDANCE CLEARWATER REVIVAL orientiert. 9/10

Nach Vergleich beider Alben ergibt sich ein differenziertes Bild, gemessen an der Qualität schneiden die frühen BLACK MASS-Aufnahmen besser ab als der später folgende MASS-Zweitling, Daraus ergibt sich eine die Mitte beider Alben treffende 8/10 Punktewertung, die in Bezug auf das Gesamtpaket aus der Sicht des Rezensenten vollauf verdient erscheint.

Fazit: MASS können sich obwohl Direktvergleiche ausgeschlossen sind, mit ihrer ganz frühen 70er-Schaffensperiode als B-Liga-Formation auf Pionierlevel berechtigterweise in Ligastatus Impulse für ein ganzes Genre setzender Acts wie ACCEPT (zur End70er/Früh 80er-Phase), SCORPIONS, TRANCE oder FARGO einreihen. - Gut! 8/10

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