CRIPTA BLUE - Cripta Blue


VÖ: 24.09.2021
(Argonauta Records)

Style: Psychedelic Heavy Rock

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CRIPTA BLUE

CRIPTA BLUE sind ein Power Rock Trio aus Italien, das sich dem guten alten 70er-Früh 80er-Jahre Sound auf die Fahne geschrieben hat. Durch einen erst kürzlich geschlossenen Labeldeal mit ARGONAUTA RECORDS dem auf Psychedelischen Heavy Rock hervorragend spezialisierten Label, wo die Italiener ihren Vertrag unterzeichneten, wurden erste Weichen für die Zukunft gestellt.

Als Gastsänger der bereits auf einigen Internetplattformen zu sehenden Tombstone-Single agiert WITCHWOOD-Sänger Ricky Dal Pane dessen Stimme der Band hilfreich unter die Arme greift. Geht das Morgenfeuer „Mourning Pyre“ noch schleppend zur Sache, drückt „Magickal Ride“ mit knackig nach vorn gehender Gitarre kräftig auf den Schädel, irgendwo in der Schnittmenge schleppend bis tempoaufnehmend pendelt sich „Tombstone“ ein, dessen langgezogene Loops exzessiv Gespensteratmosphäre hervorrufen, - zwischendrin ertönt eine verzerrte an Ex Premierminister Sir Winston Churchill's eindringlich mahnenden Tonfall erinnernde Sprechpassage, ehe es satt räudig heavy rockend ins Eingemachte geht. „Creepy Eyes“ tendiert verspielt in Richtung BLUE CHEER, mystisch liegt der in die Landschaft hineinragende „Spectral Highway“ auf weiter Flur, umgeben von tiefgrauschwarzem Dämmerhorizont, um die Landschaft zu verhüllen, ehe sich ein garstiges Ungeheuer bedrohlich aus dem Dunkel der hereinbrechenden Nacht erhebt. „Death Wheelers“ teilt Riffkaskaden im BLACK SABBATH-Stil aus, danach rollen schwere WITCHFINDER GENERAL/PAGAN ALTAR-Akkordlawinen das Feld von Hinten auf, wobei das Tempo einen kurzen Moment extrem gedrosselt wird, nur um nach kleiner Atempause systematisch wieder anzuziehen. Das erzählerische im Bereich opulenter Pathos-Tonlage sich zu Hause fühlende Organ von Sänger/Bassist Andrea Giuliani der von Frederico Bocchine an der Gitarre und Silvio Dalla Valle am Schlagzeug unterstützt wird, passt auf natürliche Weise ins Bild, weil es dem Trio enorm Wiedererkennungswert verleiht. Getreu der Weisheit, das beste hebt man sich für den Schluß auf, wird am Ende mit „A Space Tale“ noch eine über Sieben Minuten gedehnt BLUE CHEER, Spacelastigen HAWKWIND und WITCHFINDER/PAGAN ALTAR-Referenz verbindende, ergänzt von gesprochenen Horrorfilmsequenzen kreisend nachhallende Psychedelic-Horror-Rockorgie serviert.

Acid Rock, Fuzzgitarrenklangpanoramen die an BLUE CHEER, NWOBHM-Doom á lá WITCHFINDER GENERAL oder die US-Institution SAINT VITUS erinnern weitweg vom bis auf wenige Ausnahmen oft langweiligen Retro-Rock-Gedöns. Statt üblichem Genrestandardokkultismus liegt der Fokus auf schrecklich bizarren Mythen umgeben von opulenter Gespenster-Atmosphäre der lebenden Toten...

Fazit: Beeindruckend erdig fett wummernder Heavyblues mit Doomiger Seele, der angenehm kauziges Grabnebelaroma verbreitet. 8/10