INNER AXIS - Midnight Hunter/Steelbladed Avenger

09 InnerAxis
VÖ: 27.09.2021
(Fastball Music)

Style: Heavy Metal

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INNER AXIS

Nach längerer Zeit - immerhin fast fünf Jahre sind seit 'We Live For The Steel' vergangen - legt die Kieler Metalband INNER AXIS eine Doppel-Single bestehend aus zwei gemeinsam zusammengefassten 7'Inch-Singletracks vor, deren Inhalt sich im bekannten Rahmen bewegt, allerdings wirkt die Band hier etwas gereifter als zuvor, womit ein wichtiger Schritt nach vorne getan wurde, was der Band wohl getan hat. Beim schon seit geraumer Zeit veröffentlichten Videosingletrack „Midnight Hunter“, lässt krachende Gitarren, treibende Doublebassdrums, ratternde Bassläufe und heroisch Klargesang sprechen, Filigrane Leadsoli mitinbegriffen.

Das Stück mit fast schon nordisch geprägter Ausrichtung deutet epische in Richtung STORMWARRIOR-Momente an, begibt sich daneben auch schon mal abgeschwächt auf ENSIFERUM/FALCONER-Gebiet, jedoch um voll und ganz auf diesen Zug aufzuspringen, steht der kräftig vorhandene Mainstreamfaktor im Weg. Bemerkenswerterweise ziehen sich die Hafenstädter diesmal wesentlich besser aus der Affäre als letztes Mal. Eine geschickt Tempo herunterfahrende Kombination extremer Drosselung mit systematisch zunehmender Geschwindigkeitsaufnahme sorgt dafür, dass „Midnight Hunter“ fließend ins Gehör läuft. Damit gehört diese eingängig, kraftvoll-epische Nummer zu den stärksten des Kieler Quartetts.

Single Nummer zwei 'Steelbladed Avenger' begleitet von kräftigen Hintergrund-Vocals hat ein wenig etwas von epischen HAMMERFALL, tendiert auch mal zu RUNNING WILD und am Ende gar JUDAS PRIEST (!) verbunden mit gesundem Eigenerkennungswert. Das Schlachtgetümmel einschließlich Geheimnisvollem Spannungsbogen fand übrigens für den Kurzfilm „Fallen Angel“ Verwendung. Zugehöriges „Steelbladed Avenger“-Video wurde mit Hilfe von Erfolgsregisseur Alexander Popov einschließlich illustrer Darsteller-Riege gedreht soviel am Rande.

Bei soviel Filmtralala getunkt in Kleistersauce mit welcher Persönlichkeit nun zusammengarbeitet wurde und wer alles daran beteiligt war, darf das wichtigste selbst, die Musik - nicht unter den Tisch fallen. So betrachtet, kann auch 'Steelblade Avenger' gegenüber bisher verzapftem Songmaterial ebenso ungefährdet bestehen, weil es nicht pausenlos auf's Tempo drückt, wodurch erforderlicher Freiraum für Tempodrosselung und eine Band wie INNER AXIS nahezu unentbehrliche Melodiebögen geschaffen wird. Hoffentlich schafft das Kieler Quartett es mit dem kommenden dritten vollständigen Longplayer dieses Level zu halten, dann ist eine Bewertung im Grün-Bereich drin, der zumindest schon knapp angekratzt wurde.

Beide Tracks nocheinmal per Instrumental draufzubringen, ist gewagt und törnt, zeitweise schon etwas ab; ohne Kai Hagemann's prägendes Organ, dessen Catchy Refrains den Stücken Leben einhauchen, fehlt hier das entscheidende Etwas. Immerhin macht das opulent ausgeschmückte teils etwas kitschige zu Produktion gehörende Coverartwork keinen schlechten Eindruck, so dass eine knapp ins Ziel kommende Punktlandung im untersten Bereich der höheren Wertungsebene gelingt.

Fazit: Zweimal Heavy Metalkost besserer Art aus dem Hause INNER AXIS, die sicher ihre Fans auf dem klassischen Heavy Metalsektor finden wird. 7/10