JUDAS PRIEST - Reflections 50 Heavy Metal Years Of Music


VÖ: 15.10.2021
(Sony Music)

Style: Heavy Metal

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JUDAS PRIEST

Endlich grünes Licht für JUDAS PRIEST-Fans, deren Plattenfirma Sony Music jüngst vermeldet hat, dass am 15. Oktober 2021 "Reflections – 50 Heavy Metal Years Of Music" auf CD und Doppel-Vinyl in die Läden kommt. Am gleichen Tag wird ein spezielles nur über den Fan Shop zu bekommend streng limitiertes pickepackevolles 42-CD-Box-Set "Reflections - 50 Heavy Metal Years Of Music“ angeboten, das auch nahezu so ziemlich alles enthält, was die britische Heavy Metal-Legende je veröffentlichte. Wer tonträger technisch bereits gut bestückt ist, braucht das Fünffach-Super XXXXXL-CD-Paket möglicherweise nicht wirklich.

Da mir die 42-CD-Box nicht zur Rezi vorliegt gibt es keinen Grund Musiker-Zitate heranzuziehen, obwohl meinereiner mit diesem optisch fein aufgemachten blutroten Original-Vinyl-Doppel mehr als zufrieden sein darf, dessen Inhalt in jeder Hinsicht lohnt, doch alles der Reihe nach.

Die Idee zwischen Studioversionen von überraschend weniger bekannten teilweise seltenen Raries die auf einem solchen Sampler sicher gar nicht erst zu vermuten wären und einer Handvoll Klassiker sieben bisher unveröffentlichte Live-Tracks zu packen, um das um das Gesamtresultat aufzulockern vor allem zum 50jährigen Jubiläum das ist schon ziemlich gewagt. Ein Schuss, der bei den meisten Metal-Kapellen in der Regel nach hinten losgeht, entpuppt sich als Volltreffer! Weil die 'Metal Gods' es sich leisten können. Jeder anderen Kapelle würde ein solch risikoreicher Tonträgervinyl Release wahrscheinlich das Bandjubiläum versauen, aber nicht JUDAS PRIEST! Wer so viele Klassiker im Programm hat, wie die britische Heavy Metal Legende aus der Industriestadt Birmingham, kann es sich sogar leisten, üblich verdächtige Megaklassiker vom Kaliber „Breaking The Law“, „Parental Guidance“, „Living After Midnight“ oder „The Sentinel“ vollständig wegzulassen und anderen weitaus selteneren jedoch keineswegs uninteressanteren lediglich um ein vielfaches weniger bekannteren Tracks eine Chance zu geben. Und ich muss sagen: Mission erfolgreich! PRIEST; PRIEST, PRIEST, PRIEST, PRIEST, PRIEST!!!!!!

Am allermeisten freut mich bei dieser Compilation, dass „The Green Manalishi“ und „Beyond The Realms Of Death“ zwei der sträflich unterbewertetsten zugleich besten PRIEST-Hymnen drauf zu finden sind. Auffälligerweise wurde sich bei dieser Compilation stark auf die 70er konzentriert, die bärenstarken 80er nur leicht gestreift und die 90er-Ära bis hin zur 2021er-Gegenwart nur kurz angerissen, dafür gibt es einen anderen weitaus gewichtigeren Faktor, an dem kein Weg für Die Hard-JUDAS PRIEST-Maniacs vorbei führt: Unter den 16 ausgewählten Songs befinden sich immerhin 7 bisher noch unveröffentlichte Livetracks! Da ein Jubiläum solcher Art gern etwas ganz besonderes bieten darf, ist dieser ungewöhnliche Schritt dieser als Erfinder des Nieten & Leder-Kultes geltenden Heavy Metal-Pioniere durchaus nachvollziehbar.

Seite 1:Der schnelle Speedster „Eat Me Alive“ sorgt für den krachenden Abschluß von Seite 1, die mit dem Intro „Let Us Pray/Call For The Priest“ einsteigend alle Jünger zur Huldigung der Birminghamer Stahlschmiede auffordert. „You Don't Have To Be Old To Be Wise“ gefolgt von „Fever“ sorgen gleich zum Auftakt für eine ganz faustdicke Überraschung, damit wäre keineswegs zu rechnen!

Seite 2: Nach der zunächst etwas gemäßigteren Vinyl Seite 1 gibt es mit dem  krachend schnellen Proto-Speedster (All Guns Blazing“) gleich mal kräftig auf die Mütze, dem sich als krass entgegengesetzter Kontrast die tiefenmelancholische Schauerwellen über den Rücken laufende Trauerserenade „Never The Heroes“ anschießt, Danach folgt „Dissident Aggressor“, dem sich das gigantisch raumgreifende Bombastsphärenrock-Monster „Out in The Cold“ (wie gewohnt mit stimmungsvoll schrittweise sich steigernder Eröffnungssequenz, extremes Kribbeln bis unter die Decke ist garantiert!) und ein selten überhaupt live zu hörendes amtlich fett im Heavy Groove getaktetes „Running Wild“ anschließen. - Jawoll! Seite 3 + 4 sind vollständig mit Livetracks bestückt:

Seite 3: wird eröffnet von zwei fetten Live-versionen zunächst bittet der 70er-Dramaturgie-Meilenstein „Victim Of Changes“ in Liveversion von 1978 um Audienz jene Zeit als ein blutjunger Rob Halford meilenweit über jedem anderen Sänger dieses krisengeschüttelten Erdballs in Sachen Spitzschreihochtondynamik thronte (!) dem sich „The Green Manalishi“ (With The Two Pronged Crown) ebenfalls Live anschließt, für ein weiteres gelunges diesen Teil beschließendes Zweierpaket sorgen der oft verkannte aber keineswegs den großen Klassikern hinterher hinkende Heavy Groover „Bloodstone“ und ein auch Live massiv Gruselstimmung entfesselndes „The Ripper“!

Seite 4: wird von der stets Gänsehaut bis Oberkante Unterlippe versprühenden Megahalbballade „Beyond The Realms Of Death“ (ebenfalls live, und zwar 1979 im New Yorker Mudd Club aufgenommen), eröffent, danach sorgt 'Electric Eye' dem vorab das 'The Hellion' den roten Teppich ausrollt, für gewaltig fetten Klassikeralarm (!), ehe 'Sinner' ein alter, umso prägender PRIEST-Klassiker Seite 4, somit das Gesamtwerk ' Reflecitions 50 Heavy Metal Years Of Music' kraftvoll heavy beschließt. Überraschender lässt sich eine Zeitspanne von einem halben Jahrhundert Heavy Metal = 5 Dekaden nicht revue passieren. Reflektionen, die jeden echten PRIEST-Fan heftig in ihren Bann ziehen!

'Reflections - 50 Heavy Metal Years Of Music' deckt seinem Titel gemäß ein breites Songspektrum einschließlich diveser Entwicklungsphasen ab, angefangen von den ersten Anfängen mit 'Rocka Rolla' endend mit 'Firepower' (präsentiert durch „Never The Heroes“), Songauswahltechnisch ungewöhnlich, aber keineswegs schwach, in zeitgemäß druckvollem Gewand JUDAS PRIEST-like abgemischt, repräsentiert dieses feine Jubiläums-LP-Doppel JUDAS PRIEST wie sie schon immer waren und hoffentlich auch bitte noch lange sein werden: Intensiv Heavy, fesselnd, hymnenhaft, leidenschaftlich mit Nieten & Lederoutfit und in jeder Hinsicht egal ob hart & heavy rockend, speedig oder melancholisch-mysteriös halbballadesk mit feiner Melodie = METAL!

Und welcher anderen Symbolik außer dem Metallischen PRIEST-Kreuz in Gold mit integrierten Albumcoverartworks umgeben vom schwarzen Hintergrund mit noch schwärzer leuchtenden JUDAS PRIEST-Logo-Schriftzug bedarf es mehr? In diesem Fall ist weniger mehr. Das Vinyl kommt in traditioneller Klappcoveroptik mit einigen schönen Fotos. Darauf abgebildet sind die wichtigsten für die Karriere des britischen Heavy Metal Flaggschiffs förderlichen Bandmitglieder die aktuelle Besetzung in der Formation Rob Halford (Gesang), Glen Tipton (Gitarre), Richie Faulkner (Gitarre), Ian Hill (Bass), Scott Travis (Drums), - auch ehemalige  wie das lange Zeit aktive Band-Urmitglied  K. K. Downing, der als früherer Gitarrenpartner von Glen Tipton wichtiger Bestandteil für die Bandhistory nahezu unentbehrlich PRIEST'scher Vergangenheit selbstverständlich dazu gehört. Die Hard-PRIEST-Fans werden auch an diesem edel aufgemachten Stück Doppel-Vinyl in blutroter Farbe (!) Freude haben, auf Studioalben fixierte Fanschichten werden sich möglicherweise daran stoßen, 80er Jahre Puristen, die darin die beste Bandphase erblicken, tief enttäuscht sein, weil das Übergewicht auf die kauzigen 70er fällt, statt der schwermetallischen 80er-Phase klar den Vorzug zu geben. Fanschichten denen JUDAS PRIEST immer noch kein Begriff sind, dürfen neugierigerweise reinhören. Anhängerschaft, die sich mühelos mit der Kobination Studio/Live anfreundet, wird bei der Auswahl Teil Grund genug haben, oft genug Faust & Hörnergabel in die Lüfte zu recken... Dennoch liegt die Wahrheit nicht in der Schnittmenge, sondern im Qualitätslevel via Songauswahl und das spricht gewaltig für sich! Wenn es einen Grund für Kritik gibt, ist es vielleicht der, dass zwischen der Vinyl-Variante und einem 42-CD-Pak doch ein gewaltiger Unterschied liegt, was den Gesamteindruck des tollen 2er-Vinyls jedoch keineswegs auch nur im Geringsten trübt.

Fazit: Ein der Legende würdiges Doppel-Vinyl, das JUDAS PRIEST von einer ungewöhnlichen umso vielseitigeren Seite zeigt – die im groben so ziemlich alles abdeckt wofür lupenrein geschmiedeter Qualitäts-Edelstahl sprich H e a v y M e t a l mit Qualitätssiegel 'Made in England' steht. Mehr können und wollen wir Fans auch nicht erwarten. Und zum Schluß aus etönt der Kult-Schlachtruf aus vollmundiger Kehle, bevor das Vinyl erneut aufgelegt, der Regler am Plattenspieler nach oben gedreht wird: Saturday Night and... - The PRIEEEST is baaack! 9/10

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