SUDDEN DARKNESS - A German Thrash Story (Recordings 1986 – 1992)

10 suddendarkness
VÖ: 22.10.2021
(Golden Core Records)

Style: Heavy / Speed / Thrash Metal

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SUDDEN DARKNESS

Lange ist es her und vieles ist falsch gelaufen, so dass wir erst jetzt in den Genuss der für 1988 angedachten Platte kommen und da macht es für mich am meisten Sinn, erst mal den ersten Mix der Songs zu hören. So knallt „Freece Tricolori“ in cool thrashig / speediger Version roh aus den Boxen, doch SUDDEN DARKNESS sind sehr technisch geworden, um dann wieder volle Kanne zu galoppieren. Mid und Up Tempo wechseln sich hier sehr gut ab, um dann auch mit spät einsetzenden, aggressiven Vocals weiter Punkte zu sammeln. Mit Groove, Drive und rassigem Thrash wird „Devil Dope“ zelebriert, auch ein Nummer, bei der die junge Bnad damals schon verdammt viel Abwechslung an den Tag gelegt hat und eigentlich hätte durchstarten können. In „Deathless“ kommt so richtig geil der Thrash rüber, der hier mit einer gehörigen Prise good old Crossover angereichert ist. Auch mit dem Titeltrack ist Power Speed und Thrash verdammt geil vermischt und der Groove kickt einfach nur in den Arsch. „Born by Accident“ versprüht einfach nur geil das 80'er Speed / Thrash Feeling auf grandiose Art und auch wenn „Thrash Up“ mehr in Groove Tempo fährt, es kickt ohne Ende. Für mich ist „Government (Go Home!)“ das Brett schlechthin, angefangen von dem Drum Solo Part zu Beginn, über den verspielten Part bis hin zu thrashigen Ausbrüchen ist für mich bei diesem Track Feuern unterm Hintern ohne Ende, das Stück kriegen wir auf der zweiten CD sogar noch in der Demo Version mit „Neudi“ am Gesang. Mit „Silent End“ kriegen wir zum Abscluss des Album auch zwei Versionen, einmal instrumental und einmal mit Gesang und die sind beide gut.
So, dann man sehen, was „Neudi“ mit dem Album angestellt hat und die restaurierte Version des Albums ist meines Erachtens ein MEGA Brett geworden, klar, dass der Sound nicht glatt poliert ist, aber klarer und griffiger, so dass man dem Album das Alter gar nicht so richtig anhört und es macht einfach nur Spaß, den Jungs zu lauschen, TOP Leistung kann ich das nur sagen.
Auf der zweiten CD gibt es Marterial, vom den „Neudi“ selbst nicht wußte, dass dieses existiert und damit beschert er uns das volle Programm SUDDEN DARKNESS. Hier kriegen wir die Demo Aufnahmen und da kann man dem Sound attestieren, dass der für die damaligen Verhältnisse einfach nur stark ist, da kann heute so manche Trümmerband nicht mithalten wie bei dem cool groovenden „Satanic Butcher“, das bis auf das Geballer eher im Metal Sektor zuhause ist. Mit „No Tears“ rotzen die Jungs eine krachenden Thrasher raus und „Lord Nightmare“ (hier in zwei Versionen vertreten) fand sich auch in der Heavy / Thrash Schnittmenge wieder. Nicht nur „Fear Of Reality“, auch „Deathless“ und „Government (Go Home!)“ sind hier mit“Neudi“ am Gesang eine glasklare Rarität, die sich auch heute noch absolut lohnt, da kann man den Unterschied zwischen „Neudi“ und Alki so oft hören wie man will und sich seinen Gesangsfavoriten selbst heraus picken. „Crossover“ hat nicht viel mit demselbigen Stil zu tun, im Gegenteil, hier sind SUDDEN DARKNESS eher technisch unterwegs und auch mal gerne Bass lastig. „Sudden Darkness“ ist zweischneidig, bevor das Stück an Fahrt aufnimmt, wird erst mal melodisch ans Werk gegangen und auch wenn „Work It Out“ genug Kick Ass Parts hat, hier kommen sogar balladeske Einschübe mit hinzu. Mit „Breakin`The Law“ von Judas Priest gibt es eine Cover Version, die damals wohl so ziemlich jeder gecovert hat und die Nummer stand den Jungs gut zur Brust, während „Devil Dope“ in der Writing Rehearsal Version roh as fuck wirkt. Mit „Iceflower“ ist erneut ein Song am Start, der sanft und hart hervorragend paart, was auch auf „ The Night That Lasts A Thousand Year“ sehr gut zutrifft. Am Ende gibt es noch mehr Rares für Bares, denn „Child Soldier“ und „Gates To Eden“ sind Live Tracks und bisher nirgends zu hören. Ich glaube sogar „Neudi“ nach einem Glas Wasser fragen zu hören, da merkt man, dass das Material richtig gut ist für dieses Alter.
Als sich dann das Kapitel SUDDEN DARKNESS geschlossen hatte, konnte man die Jungs unter dem Economist Banner weiter lauschen und da kann man klar die Weiterentwicklung einer Band hören, die damals den Durchbruch verdient hätte und für diese deutsche Thrash Geschichte gebe ich gerne 9,9 von 10 Punkten, denn da hat unser „Neudi“ wieder eine Menge Herzblut rein gesteckt, um uns diese 80'er Perle nicht vorzuenthalten!!!!