LETZTE INSTANZ - Ehrenwort

Verfasst von Martin Bothmann am 30. Oktober 2021.

VÖ: 29.10.21
(AFM Records)

Genre: Violinen Rock, Brachial Romantik

Letzte Instanz liefen irgendwie schon immer außerhalb meines Radars. Höreindrücke alter Stücke verblassten recht schnell und irgendwie war auch nie ein Reiz da ein ganzes Album der Jungs zu verfolgen. Jetzt wo ich dies einmal in Form von „Ehrenwort“ musste, bestätigt sich mein eigentlich immer schwelender Eindruck wieder deutlich: Netter musikalischer Background trifft auf begrenzten Gesang, dem es an Bandbreite und dem Halten von Tönen mangelt. Leider ein scheinbares must have in diesem Genre, wo diese Attribute Grundvoraussetzung für einen Posten am Mikro zu sein scheinen. Kann der Titeltrack (mit starken Gedächtnisnoten an Subway to Sally) noch fein einsteigen, kränkelt der Song aber leider recht schnell am banal eingefangenen Refrain. Dies zieht sich leider auch durch den großen Rest des Albums. Man streift ein wenig Schandmaul oder das letzte Unheilig Album, liefert lyrische Textergüsse, hebt sich aber mit keinem Song wirklich aus der Masse der Songs ab. Die liedführende Violine macht echt Spass, kann aber gegen das sonst eher triste und teilweise depressiv / melancholische Songgefüge recht wenig ausrichten. Bewegt man sich hier immerhin noch im Mittelmaß, geht der Raußschmeißer „Zeig Uns Dein Licht“ so gar nicht mehr. Helene Fischer ist das erste was mir bei dem Songkunstrukt sofort einfällt wenn es völlig seelenlos und banal aus den Boxen perlt. Ihr merkt, die Letzte Instanz und ich werden wohl nie Freunde werden. Freunde von Schnadmaul, ASP, Subway to Sally oder Tanzwut könnten hier aber mit neuen Futter fündig werden.
Fazit: Es mag mich nicht packen. Die Refrains zu zahnlos, der musikalische, nette Background wird erschlagen von Liedermacher-Texten und melancholischer Grundstimmung. Highlights mag ich leider nicht ausgraben und schwermütige Lebensweisheiten sind einfach nicht mein Ding. Wer es grau und tiefgründig mag, bitte zugreifen. Alle anderen (die nicht auf oben genannten Bands stehen) Finger weg! 5,5 von 10