LEFT-ÖVR - Millennium In Darkness
VÖ: 05.11.2021
(Eigenproduktion)
Style: Thrash/Groove Metal/Southern Rock
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LEFT-ÖVR
Puerto Rico gehört nicht unbedingt zu den großen Einzugsgebieten auf der Schwermetallischen Landkarte. Daran wollen LEFT-ÖVR schon seit 2018 aktiv etwas ändern. Durch erschwerte Bedingungen lange Zeit nicht fertigzustellen, zog sich das 'Millenium in Darkness' betitelte Debüt der seit 2018 bestehenden Combo,(u. a. durch den verherrende Katastrophen anrichtenden Hurrican Maria, sechs Monate Stromausfall waren die resultierende Folge), politische Unruhen und Erdbeben knapp drei Jahre dahin, jetzt ist es da mit geballter Ladung Wut im Bauch, die sich in kraftvollen Thrash/Groove Metal-Eruptionen und schrägem Hauch hart groovendem Southern Faible mit Blickrichtung BLACK LABEL SOCIETY, DOWN, MACHINE HEAD und PANTERA entlädt. „Not For The Masses“ tritt zum Auftakt kräftig in den Arsch, der Titeltrack „Millenium In Darkness“ groovt wie Sau, überrascht durch heroischen Mittelpart, einschließlich megafett knallender Southern-Grooves, wo auch die Leadgitarre herrlich heftig quietscht. Bei „Power Of My Own“ offenbart sich gar Classic 70er/80er Hard Rock-Faible zwischen DEEP PURPLE, WHITESNAKE, TESLA und RUSH, „Gator Season“ schwadroniert in Relaxterem Groove zwischen BLACK LABEL SOCIETY, alternativelastigen METALLICA und Genreurvätern wie MOLLY HATCHET um zwischendurch gewaltig Fahrt aufzunehmen, während der Highway-Hymnensmasher „Glory Road“ bis zur letzten Note im LYNYRD SKYNYRD/MOLLY HATCHET-Fundus wühlt. Die Nummer erinnert geradezu an die Blütezeit eines in den Mid/End70ern und frühen 80ern aufblühendes Genre.
Neben gehöriger Wut lässt das Album Platz für finessenreiche Tempo-, Takt- und Gesangsvariabilität, wobei die Tempobalance zwischen Beschleunigung und Gedrosseltheit allen acht Songs ein beständig vorhandenes Maß an Flexibilität verleiht, der sich Groove-Thrashendes Volk, das weit über den Tellerrand hinaus blicken will, nicht enziehen kann. Unabhängig eines hinzuzuziehendem Exoten-Bonus haben LEFT-ÖVR starke Qualitätsarbeit vorgelegt, deren lange Wartezeit sich gelohnt hat. Soviel eisernes Durchhaltevermögen verbunden mit Hoher Qualität verdient Respekt.
Fazit: Fettes trotz aller Heavyness mit Finessen gespicktes Debüt, dessen Qualität schwieriger Umstände zum Trotz keineswegs gelitten hat. Verdammt stark! 8,5/10