ASTRA - The Weirding
VÖ: bereits erschienen
(Rise Above)
Homepage:
www.astratheband.com
Myspace:
www.myspace.com/astrasound
Wenn ich mir so die bisherigen Reaktionen zu The Weirding der kalifornischen Retrorocker ASTRA anschaue, erhält man schnell den Eindruck, das wir es hier mit einem polarisierenden Stück Musik zu tun haben. Das kommt nicht von ungefähr, denn einerseits ist The Weirding mit seinen knapp 80 Minuten ein schwerer Brocken und andererseits ist das sich stark an den frühen siebziger orientierende Gemisch aus psychedelischen Spacetrips, alte Schule Prog, häufig in die Länge gezogenen Soli und durchgehend defensiven Trott-Tempo für viele schlicht und ergreifend scheiß- langweillig. Dazu kommt eine der authentischsten Staubproduktionen, die mir je von einer gegenwärtigen Retroband untergekommen ist: dumpf, leicht pappig und knisternd roh wie ne`olle Vinyl Platte vor knapp 35 Jahren. Natürlich mit den Original Bauteilen eingespielt, auch klar. Gefällt demnach auch nicht jedem Schöngeist. ASTRA sind ein typischer Fall von lieb haben oder hassen. Ich selbst gehöre zu den Leuten, die zwar auch nicht unbedingt die drölfzigste (schlechte) Kopie einer Kopie der Großmeister aus der alten Ära im Schrank stehen haben muss. Ich kann mich aber auch für wirklich authentische und leidenschaftliche Musik begeistern, die einfach zeitlos ist. Genau das sind und machen ASTRA, neben den ebenfalls großartigen Rise Above Labelkollegen DIAGONAL, BLOOD CEREMONY und Co.: Zeitlose Musik für zeitlose Menschen. Wer Genuss an alten KING CRIMSON, frühen PINK FLOYD und BLACK SABBATH (Stichwort: Sabotage) findet, erfreut sich auch an The Weirding. Lasst euch benebeln von acht wabernden Songs, alleine vier davon zwischen zehn und siebzehn Minuten, inklusive Kaugummi-Soli, Mellotron, Flötenklängen und an Melancholie reichen Melodien. Der Rest lässt einfach die Finger davon. Lee Dorian, wo buddelst du nur immer diese zeitreisenden Gruppierungen aus?