SPIRIT WORLD - Pagan Rhythms
VÖ: 05.11.2021
(Century Media/Sony)
Style: Hardcore/Death/Thrash Metal
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SPIRIT WORLD
Wem ist Stu Brundy bekannt? Hardcore-Fans mit Sicherheit, denen seine Ex-Band FOLSOM ein Begriff ist, dessen indianische Roots bei Titeln wie „Comancheria“ zum Tragen kommen. Vorab dröhnt ein Intro, dass die ach so böse harte Rockmusik extrem verteufelt, ehe zunächst eine den Gehörnerv über Gebühr strapazierende Rückkopplung folgt, der sich mächtige schwere Faustschläge anschließen. Zusammen mit Ex-THE MARS VOLTA-Schlagwerker und zwei Mitstreitern an Bass und Gitarre wird richtig derb drauflos gehobelt, dass die Späne fliegen.
Traditionelles Liedermachen gehört zur Basis einer kraftvollen Death Metalriffs, heißeres Shouting und harrsche Thrash-Death Attacken geben sich gegenseitig die Klinke in die Hand. Simple, umso effektiver gespielte Riffs, die tödlich genau dorthin treffen, wo sie sollen, gehören ebenso dazu. Am allermeisten überraschen jedoch die knallenden Grooveparts mit denen SPIRIT WORLD ganz klar punkten. Viel Midtempogeriffe im derben Gitarrenfadenkreuz von SLAYER/MACHINE HEAD-Modus bildet die Basis für brutal rohe Kanthölzer wie „The Bringer Of Light“ oder „Unholy Passages“. Passend zu den Vorschußlorbeeren im Infoblatt worin u. a. von Country (Western) die Rede ist, gipfelt „The Demon Storm“ dem entsprechend in einer ausklingenden Westernpassage und wer sich darüber hinaus zur bevorstehenden Apokalyse richtig stilgemäß einen hinter die Binde kippen will, begibt sich am besten in den „Armageddon Honkytonk & Salon“-Store, wo ausufernde Hardcore-Wellenbrechershouts á lá HATEBREED die Gäste überfluten, dass die Whiskygläser wackeln und der Suffkleister vorne über kippt, während der Barkeeper mit zwei Hörnern am Kopf hinterm Tresen sich diebisch einen grinst. „Comancheria“ fußt auf negativer Finsterstimmung; stellenweise wiederholt sich einiges recht häufig oder es klingt wie schon mal gehört, trotzdem offenbart es auch bei diesem Riffvulkan Klasse, weil es schon des öfteren an eine krude Mischung aus OBITUARY und SEPULTURA zur Roots Bloody Roots-Phase erinnert.
Als gelungene Überraschung entpuppt sich zum Schluß „Ritual Human Sacrifice“ als Mischung aus frühen METALLICA zu 'Seek and Destroy'-Zeiten (achtet mal auf's Riffing), SUICIDAL TENDENCIES-Grooves, fetten SUPULTURA-Brücken und eingespielter Gospelchorpassage (so geht Innovation!) Wären die ätzenden Rückkopplungen am Anfang und Ende nicht, könnte das Album noch einen halben Zähler dazu bekommen, so bleibt es immerhin bei ganz dicken 8,5 von 10 Punkten für eine erfolgreich geschlagene Hardcore trifft Death/Thrash Metal-Schlacht.
Fazit: Krachende Mischung aus Hardcore-Death/Thrash bei der SEPULTURA, HATEBREED, OBITUARY, MACHINE HEAD und SLAYER-Anhängerschaft von 0 auf 100 in Wilde Prärieecstase gerät. - Paw!