COUNT RAVEN - The Sixth Storm


VÖ: 29.10.2021
(I Hate Records)

Style: Doom Metal

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COUNT RAVEN

Wenn es eine Band gibt, die verdammt nahe am 70er-BLACK SABBATH-Spirit dran ist, als die Heavy Metal-Gründerväter ihre stärkste, das Genre nachhaltig prägendste Bandära hatten, darüber hinaus eine sinnvolles Brückenfundament zu SAINT VITUS errichtet, sind es COUNT RAVEN. Zur Bestätigung serviert das kultige Doomtrio bestehend aus Sänger, Gitarrist und Keyboarder Dan Fondelius, Drummer Jens Bock und Bassist Samuel Cornnelsen mit Studiolangdreher Nummer sechs erneut ein kraftvoll düsteres Elixier aus neun rabenschwarzen Doomschellen, die den Spirit der Heavy Metal-Urväter so authentisch 1 : 1 auffangen, wie keine andere Combo dieses Planeten, und wenn sie sich noch tausendmal nach BLACK SABBATH-Songtiteln benennt.

Das Songlängenspektrum reicht von knapp viereinhalb bis fast zwölf Minuten. Kaum weniger flexibel als dieser Spannungsbogen zeigt sich das Songmaterial aller neun Kompositionen. Gesanglich kommt Dan Fondelius Heavy Metalmadman OZZY OSBOURNE in besten Jahren extrem nahe. Glockenschläge umrahmt von leidenschaftlich klagendem Gesang , fett wummernden Riffs, schwer pumpenden Bassakkorden, wuchtigen Drums einschließlich Fondelius' kritisch überhaupt kein Blatt vor den Mund nehmender Äußerungen zementieren den Inhalt der Message, da bleibt auch mal Freiraum für ein unzufrieden herausgebrülltes 'Fuck off (!)' womit „Blood Pope“, richtig eine verpasst bekommt, dem sich „The Curse“ in ähnlich raumgreifend epischer Spielweise anschließt, während „The Nephilims“ mit massiven Breaks überrascht, „Heavens's Door“ geht als heroisch Pathosepik- Düstersoundtrack für Beerdigungszeremonien durch. „Baltic Storm“ zeugt mittels exotischer Hintergrund-Keyboardeffekte dekoriert inklusive gefühlvoll heroischer Hintergrundchoralgesänge von hingebungsvoller Sehnsucht nach der baltischen See, „Oden“ stellt eine gelungene Huldigung an Göttervater Odin aus der nordischen Mythologie dar, beginnt in schleppend einlullendem Groovetakt, ehe sich das Tempo schrittweise steigert während kräftige Wikingersingalongs für heroischen Ausklang sorgen. Warum COUNT RAVEN zu den unangefochtenen Elite-Doomadressen unseres Planeten Erde gehören, zeigt sich auch an „The Giver and The Taker“ mit feinem effektiv integriertem Brückenteil. Auf 'The Sixth Storm' sitzt jeder Doomgroove, jedes Leadsoli, jeder Drumbeat am richtigen Fleck.

Fazit: Der nächste Doomhammer aus dem Hause COUNT RAVEN. Essentiell, voluminös-dynamisch, von intensiven Groovelines beseelt. - Majestätisch! Welcome... to the Planet Caravan! 9,5/10