TOWER - Shock To The System


VÖ: 12.11.2021
(Cruz Del Sur Music)

Style: Heavy Metal

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TOWER

Auf dieses Werk durfte die schwermetallische Undergroundfraktion fünf Jahre sehnsüchtig warten, jetzt dreht es sich in meinem Playerschacht. Abwechslung wird bei TOWER großgeschrieben. Nicht zu verwechseln mit der Hardrock Band aus L.A. oder den Sludgedoomern gleichen Namens, denn hier ist die Rede von der Traditionsmetallischen US-Combo angeführt von Sängerin Sarabeth Linden, deren einprägsames alle Facetten ausschöpfend rauhkehliges Organ konzentriert zugleich souverän durch alle zehn Stücke eines fesselnden Zehntracklings führt, der in der Jahrespollabrechnung 2021 ganz weit oben in meiner Playlist zu finden sein wird. Schießt der Opening Track "Blood Moon" sofort mit viel Geschwindigkeit und mit Brachialgewalt bei den Hörnern krachender Härte aus den Boxen... offenbart dieses Album mehr als Heavy Metal dem immer ein kräftiger Schuß knallhart-ruppigen Rock n' Roll's innewohnt. Waren TOWER-Tonträger in Europa bislang schwer bzw. kaum erhältlich, hat sich an dem Zustand mit Hilfe von Bandcamp gewaltig etwas geändert. Hinzu kommt, dass sich nun das Cruz Del Sur-Label der Band angenommen hat wodurch es ihr gelingen sollte, stärker als bisher möglich auf internationalem Terrain Fuß zu fassen. Verdient hätten es TOWER.   

Sarabeth Linden schreit, keift und singt sich spürbar die Lunge aus dem Leib. Allein das außergewöhnliche Organ dieser phantastisch vielseitig singenden Frontdame ist schon ein pures Alleinstellungsmerkmal für sich. Sie hat soviel Feuer in ihrer Stimme, dass sie zahlreiche Sängerinen auf dem klassischen Heavy Metalsektor weit hinter sich lässt, Querverweise zu HELLION-Frontfrau Ann Boleyn oder CHASTAIN-Sängerin Leather Leone sind unvermeidbar –allein deshalb verfügt sie über ein solch ungeheures Stimmvolumen verbunden mit Eigenständigkeit, Charisma und Rebellischem Sprit, dass es mit jeder Silbe unter die Haut geht. Mal singt sie im Klarton, ein andermal wechselt die Stimmlage in kehlige Töne geht in reisserischen High Spirit Modus oder offenbart Hochton-Falsett-Facette. - Wahnsinn, dieses flexible Organ! Schlagzeug, Bass und Gitarren entfachen mächtig Druck, dass es einen permanent in der Kutte schüttelt, weil es danach verlangt unentwegt die Rübe zu Nummern wie der Abrissbirne „The Black Rose“ oder dem Galopper „On The Line“ zu schütteln. Im hymnenhaften gewaltig Spannung aufbauenden Stampfrocker „Metatron“ zeigt sich erneut die ganze Klasse von TOWER, selbiges gilt für das heroisch beginnende sich in einen alles mitreissenden Tornado aus Breaks, Riffs, Killergrooves und Twingitarrenduellen umschlagende „Lay Down The Law“, dessen unbezwingbare Zentrifugalkraft jedes Gebäude, dass seiner Kraft im Wege steht, regelrecht plättet. Auch flotte Heavy-Speedfeger wie „Hired Gun“ und „Powder Keg“ jagen den Adranalinpegel erneut ganz weit hoch, bei dertreibend schnellen Riffkaskade „In Dreams“ und zwischendurch an eine in Kälte und Schneewehen versunkene Landschaft denken lassende Mystic-Parts, wo das näher kommende Rauschen eines sich ankündigenden Sturms am Ohr kitzelt,  kribbelt es überall am ganzen Körper. - Wuaaahhh! Gänsehaut. - Heavy Metal wie ich ihn mag! Dieses granatenstarke Album schreit euch Worte wie 'Raise Your Fist and Bang your Head' ins Gesicht! Zehn Killer, keine Füller – ausnahmslos packend, in allen Ecken und Enden knisternd von unverfälschtem Heavy Metalspirit erfüllt. TOWER haben ein Phantatisches Genre-Vorzeigewerk auf den Tisch gelegt, das vor Eingängigkeit, Energie, Hymnenfaktor und Spritzigkeit glänzt. Kein Stück flacht auch nur im Geringsten ab, alles klingt wie an einer Schnur gezogen.

Dem schon lange grassierenden Negativ-Trend Alben über die völlig ausreichende Normalspielzeit hinaus unnötig in die Länge zu strecken positiv entgegenwirkend, genügen TOWER exakt auf die Sekunde 39:00 Minuten, um alles zu sagen, was es zu sagen gibt. Dieses Album hat nicht nur das Zeug dazu... - sondern es ist ein Undergroundklassiker! Umrahmt von einem aussagekräftigen Coverartwork, ist es TOWER gelungen, ihr selbstbetiteltes Debüt von 2016 nocheinmal zu übertreffen. Dieser Turm ist im Laufe der Zeit gewachsen, nicht nur gewaltig in seinen Fundamenten, und hat immens an Höhe zugenommen. Schwer zu erklimmen steht der Turm gefestigt in Regionen, wo nur wenige Tradionsmetalkapellen hinkommen. Ruppig, Räudig, Arschtritte verteilend mit Dreck unter den Fingernägeln und Schwung nach vorne. Bärenstarkes Kraftfutter für die DEEP PURPLE-, THIN LIZZY-, JAG PANZER-, HELLION-, DIO-, TOKYO BLADE, TYGERS OF PAN TANG-, RIOT-, BITCH-, SAVAGE MASTER-Fraktion, wobei genanntes Einflussspektrum nur den äußeren Rand eines immens gewaltig vielseitigen Einflusspektrums abdeckt, dass sich von klassischen 70er-Hard Rock-Helden über US-Metal Metal und NWOBHM bis diversen 80er-Influenza erstreckt. 'Shock To The System' schickt sich an, den Metallischen Underground und dessen treue Anhängerschaft im Sturm zu erobern!

Fazit: So geht echter Underground Heavy Metal, umgeben von rebellischem Spirit, geradliniger Direktheit und aussagekräftiger Attitüde. - Hammeralbum! 9,5/10

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