WORM - Foreverglade
VÖ: Bereits erschienen
(20 Buck Spin)
Style: Doom Death Metal
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WORM
Herbst, optimale Doomdeath-Zeit. Der Florida-Vierer WORM gehört zu den kreativsten Formationen auf dem Düster-Deprosektor, präsentiert sich passend zur Jahreszeit auf Albumrelease Nummer drei gespenstisch Lovecraft-like.
Mit zwei veröffentlichten Doom-Deathwalzen mit vereinzelt schwarzmetallischem Anstrich ('Evocation Of The Black Marsh' erschien 2017), und 'Gloomlord' zwei Jahre darauf 2019). Von ihren früheren Black Metalwurzeln haben sich WORM noch nicht verabschiedet, was der detailreich von Chören, Glockenschlägen, sakral-Keyboardklängen umrahmten Melange weiterhin etwas völlig Eigenständiges verleiht, wodurch WORM sich wohltuend von der breiten Masse belanglos vor sich dahindümpelndem Szeneeinheitsbrei wohltuend abheben. Das Albumcoverartwork von Brad Moore geht als Top-Eye-Catcher für jede Deathmetalsammlung durch.
Nach dem herben den Normalrahmen bei über fünf Minuten locker mal eben aushebelnden Eingangsintro „Foreverglade“ folgen fünf Kompositionen, die allesamt ein Ganzes ergeben, obwohl jede davon über genug Wiederkennungswert verfügt, um als Individalsong für sich zu sprechen. „Murk Above The Dark Moor“ stakst nach Halt in der Dunkelheit suchend von schleppender Finsteraura geprägt durch kaum durchdringbare Sumpfvegetation. Fantomslaughter und seine beiden Sidekicks Equimanthorn und Nihilistic Manifesto bleiben weiterhin anonym. Im auf 11:15 Minuten gedehnten Sakral-Epos „Cloaked In Nightwinds“ vereinigen sich Oldschool-Deathmetal im früh 90er-MORGOTH-Stil mit sakral gestalteten PARADISE LOST-Doom-Death-Anfängen, die auf bizarren Schwedendeath mystischer Schiene á lá EDGE OF SANITY und raue Heavyness von GRAVE treffen. „Empire Of The Necromancers“ türmt sich als finstere Klangkathedrale der bedrohliche Stimmung entweicht, auf, ehe systematisch das Tempo anzieht und kontrolliert drauflosgeknüppelt wird, um das Tempo am Ende Songdienlich drosselnd Platz für tiefe Deathgrowls in Kombination mit krächzender Blackmetalvocalistik zu schaffen. In unergründlich verschleierte Nebelwelten gleitet das von verzerrter Stimmbandsequenzmalerei gezeichnete „Subaqueous Funeral“ ab - ein Stück, das bei Doom-, Death- und Gothicfans gleichermaßen Interesse hervorrufen dürfte. Orgel und Choralgesänge erzeugen bei „Centuries Of Ooze“ gespenstisches Horror-Atmosphärenlevel. Nichts für schwache Nerven!
Fazit: Zum dritten mal tauchen WORM in einen raumgreifenden Weltenkosmos aus episch vertonter Finsternis und Schrecken, dessen Spannungslevel wirkt als säßen für solche Musik geeichte Individuen im Theater und würden sich die Aufführung anschauen, während die Band den bizarren Soundtrack dazu liefert. 9/10